Emilia

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Wie ich es gesagt hatte... Ich hatte diese Tussi nicht zum letzten mal gesehen... Eine Woche ist vergangen, seit dem sie sich als Emilia vorgestellt hatte. Andre war seit einer Woche mit ihr zusammen. Sie war hübsch und ich konnte sie nicht leiden. Trotzdem erfüllte mich es mit Freude, wenn ich Andre sah, wie er sie an sah. Doch heute würde ich sie nicht sehen. Heute war mein ein einziger freier Tag diese Woche mit Jan, denn am Sonntag musste Jan wieder schneiden... Wir lagen im Bett und hörten gerade Musik. Jan war gerade damit beschäftigt meine Bluse, die ich an hatte, aus zuziehen und ich war damit beschäftigt sie an zubehalten. "Jan", ermahnte ich ihn mit einem Grinsen. "Was?", fragte er und spielte die Unschuld in Person. "Diese Bluse möchte ich gerne anbehalten", erklärte ich und gab ihn einen Kuss. "Warum", meinte er grinsend und gab mir einen Kuss. Ich schüttelte nur den Kopf und wollte aufstehen, doch ich wurde aufgehalten. "Bleib doch hier", meinte Jan. "Nagut", gab ich nach und legte mich wieder in seine Arme. "Kann ich morgen mitkommen, also zu dir?", fragte ich und schaute an die Decke, die mir nicht gerade interessant schien. "Klar", meinte er und blickte zu mir. "Ist Emilia da?", fragte ich wieder. "Ich glaube schon... Sag mal hast du eigentlich ein Problem mit ihr?", fragte Jan. "Nein! Wieso?", nuschelte ich, vielleicht etwas zu schnell. "Es scheint so, als ob du ihr aus dem Weg gehen würdest...", erklärte Jan. "Nagut... Vielleicht mag ich sie nicht ganz so...", gab ich zu. Ich drehte mich zu ihm und schaute ihn in die Augen. Er schaute mich nachdenklich an. "Du kennst sie doch kaum", meinte Jan und fuhr durch meine Haare. "Doch... Gut genug...", versuchte ich ihn zu überzeugen. "Ach ja? Was ist ihre Haarfarbe?", fragte er mit beiden Augenbrauen nach oben. "Natürlich. Em... Ihre Haarfarbe ist...", stotterte ich. Ich wusste die Haarfarbe nicht mal?! Wie peinlich! Vielleicht hatte Jan doch Recht... "Aha. Du weißt es also nicht. Du kennst sie doch nicht mal... Ich glaube sie mag dich. Bitte spreche nur ein mal mit ihr... Dann lasse ich dich auch in Ruhe", meinte er. "Du meinst es ernst...", sagte ich. Er nickte. "Nagut. Ich rede mal mit ihr...", gab ich nach und drehte mich wieder auf den Rücken. Am nächsten Tag war sie, wie gesagt, da. Zum ersten mal betrachtete ich sie genauer... Sie hatte blonde Haare, braune Augen, ein Stupsnase. Sie sah gut aus. Jan kam zu mir und flüsterte: "Los. Sprich doch bitte mit ihr." Ich nickte nur und Jan ging mit Andre unauffällig in ein anderes Zimmer. Ich war nun allein mit Emilia und es war unangenehm. Doch sie entdeckte mich, lächelte mich an und winkte mich zu sich. Ich setzte ein Fakelächeln auf und ging zu ihr auf die Couch. "Hi", sagte ich und versuchte freundlich zu klingen. "Hallo", meinte sie, dann herrschte Schweigen. Ich wusste nicht, was ich mit ihr reden sollte und schaute durch den Raum, welcher auf einmal interessant schien. "Hat dich Jan gezwungen mit mir zu reden?", meinte sie dann plötzlich und ich schaute sie überrascht an. "Nein. Wie kommst da drauf?", fragte ich verwundert und schaute sie an. "Ich weiß, dass du mich nicht leiden kannst und mich ignorierst", erklärte sie und ihr Gesichtsausdruck zeigte ein wenig Trauer. Verlegen schaute ich zu ihr. "Nein, dass stimmt nicht", meinte ich. Doch sie schaute mir in die Augen. "Doch. Das stimmt. Nur warum? Weil du denkst, dass ich nur wegen ApeCrime hier bin und wegen dem Ruhm?", fragte sie und versuchte den Blickkontakt aufrecht zu erhalten. Sie schien wirklich Interesse zu haben, sich mit mir anzufreunden. "Nein. Ich glaube dir, dass du nicht deswegen hier bist", meinte ich ehrlich. "Ich kann dich gut leiden und ich fände es schön, wenn ich dich ein bisschen kennen lernen dürfte... Ich möchte nicht mit dir befeindet sein", sagte sie mit einem Lächeln. "Nagut... Du hast recht, vielleicht war ich zu voreilig", gab ich zu. Ihr lächeln wurde breiter. "Komm. Wir gehen auf den Balkon. Ich möchte nicht belauscht werden", meinte sie, zwinkerte und schaute auffällig hinter mir zur Tür. Ich schaute jetzt auch hin. Jan stand unauffällig, auffällig an der Tür. Ich begann zu lächeln und wir gingen auf die Terrasse. Als wir uns hin gesetzt hatten schaute ich zu Emilia, diese begann auch sofort das Gespräch weiter zuführen. "So. Jetzt, wo wir ungestört sind und dein Freund uns nicht belauscht, kann ich dir es jetzt ja sagen:", meinte sie und wir lachten kurz. "Ich weiß, dass du Andre sehr magst, mehr als Freundschaft...", begann sie. Doch ich viel ihr sofort panisch ins Wort: "Nein!"Doch sie lächelte nur. "Nagut, vielleicht. Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich habe Jan und ich versuche mein bestes, dass wegen Andre zu ändern", meine ich schnell. "Ich seh doch, wie du ihn an siehst und wie du mich ansiehst oder angesehen hast. Ich merke, dass dein Verhalten völlig anders ist, wenn du bei ihm bist", erzählte sie und lächelte nur. "Alles gut... Ich möchte ihn dir nicht weg nehmen... Nein. Ich sehe, wie er dich anschaut... Er mag dich sehr. Er liebt dich. Das möchte ich niemals kaputt machen. Ich habe meinen Freund, den ich mag", erklärte ich. "Nein. Ich glaube nicht, dass du ihn mir weg nimmst, dafür bist du zu gut. Aber ich weiß, dass die Beziehung nicht für ewig hält. Andre und ich sind nicht für ewig gemacht", erzählte sie mir und schaute auf den Boden. "Ach hör auf, so ein Mist zu erzählen. Er ist in dich verliebt, nicht in mich. Sage so etwas nicht", widersprach ich und setzte mich im Schneidersitz auf die Couch. "Kann sein. Vielleicht braucht er etwas länger, um es zu verstehen. Egal. Ich möchte dir den Abend nicht verderben. Wir können über andere Themen reden. Es gibt besseres!", meinte sie plötzlich und versuchte abzulenken. Ich war überrascht, aber ich wollte ihr ein Gefallen tun und ging darauf ein. "Vielleicht bist du doch gar nicht so übel", flüsterte ich, eher zu mir selbst. Plötzlich umarmte mich jemand von hinten. Ich erschrak ziemlich und hörte das lachen von Jan. Ich sah noch einmal kurz zu Emilia, die uns anlächelte und drehte mich um und blickte in Jans blaue Augen. Andre war auch raus gekommen und alle lachten, doch ich hörte sie nicht. Ich sah alles wie in Zeitlupe. Das was mir Emilia gesagt hatte gab mir zu denken. Wie konnte man nur so sein? So gut herzig. Ich war noch mitten in der Umarmung von Jan, als ich Andre mit einer Kamera sah. Er wollte gerade eine Aufnahme starten, da riss ich mich los und verschwand aus dem Bild. Jan schaute mich verwirrt an. Andre schien das gar nicht mitgekriegt zu haben... Er hatte die Kamera auf Emilia gerichtet und lachte. Doch sie sagte nur etwas und er ließ sie sinken. Dann nahm ich Jan war, der mich musterte. „Alles gut? Was war los?", meinte er. „Nichts. Ich möchte nicht gefilmt werden", erklärte ich. „Das macht dir doch sonst nichts aus..." meinte er und schaute mich an. Er versuchte mich zu durch schauen. „Wegen uns zwei?", fragte er dann. Ich nickte leicht. „Ach komm. Wir sind jetzt schon über drei Monate zusammen", meinte er und begann zu lachen. Das stimmte und Andre hatte auch eine Freundin. Also was hatte ich zu verlieren? Doch etwas hielt mich ab. „Nein... Ich habe nichts dagegen, wenn ich gefilmt werde, aber nicht wir zwei zusammen. Es ist für mich einfach privat und gehört nicht an die Öffentlichkeit", begründete ich meine Meinung. Jan nickte nur. Wir gingen zu Andre und Emilia, doch einzeln. Andre erzählte mit der Kamera und wir drei hörten zu. Ab und zu schaute ich Jan an, doch er schaute nicht zu mir. Wir standen einfach nur da. Dann, als Andre fertig mit dem Video war, verteilten wir uns wieder. Ich blieb mit Jan auf der Terrasse . „Du scheinst dich mit Emilia vertragen zu haben...", meinte er. „Ja, aber was ist los? Warum bist du jetzt so? Wegen der Kamera?", fragte ich ihn und stellte mich direkt vor ihn. "Vielleicht", sagte er nur. "Warum?", fragte ich erneut. "Ich kann es nicht verstehen. Ich meine irgendwann findet es sowieso jemand heraus", flüsterte er. "Ich weiß. Aber so ist es besser. Ich möchte nicht vor der Kamera angeben oder so...", entgegnete ich. "Okay", gab er dann nach. Wir begannen zu lachen. Beim lachen sah ich in seine Augen und spürte ein kribbeln in meinem Bauch. Ich kam immer näher und näher und flüsterte zu ihm: „Ich liebe dich." Er sah in meine Augen und umarmte mich dann. „Ich dich auch", flüsterte ich. Dann löste er sich von mir und nahm meine Hand. Er führte mich zurück in die Wohnung und in sein Zimmer und warf mich auf sein Bett.


Marco und PoloWhere stories live. Discover now