Kuss

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Ich lag in Jans Bett. Ich war gestern noch mal darum gekommen, den anderen was zu sagen. Andre hatte sich den ganzen Abend nicht gezeigt. Ich war erleichtert und doch gekränkt gewesen. Cengiz war auch nicht da gewesen, kam aber spät abends. Er hatte jedoch nicht gefragt, was ich hier machen würde. Jan schlief noch. Ich wollte nicht aufstehen, ich wollte das Gespräch so weit, wie möglich raus zögern... Doch irgendwann stand ich vorsichtig auf. Ich zog mich an und schlich aus seinem Zimmer. Ich schlich zur Küche, wollte mir gerade ein Glas mit Wasser befüllen, als ich ein 'Na?' hörte. Erschrocken drehte ich mich um. Es war Andre. „Morgen", begrüßte ich ihn. „Morgen", meinte er. Er grinste mich an. Ich würde am liebsten... Nein! Ich liebe Jan! „Was machst du hier um diese Uhrzeit?", fragte ich Andre und nippte am Glas. „Das selbe könnte ich dich fragen", antwortete Andre. Ich setzte zum sprechen an, als ich Jan hörte. „Morgen", meinte er zu Andre und mir. Mein Herz begann stark zu klopfen. „Morgen", begrüßte Andre ihn. Ich schaute zu Andre, der uns nichts ahnend angrinste. Dann schaute ich zu Jan, der immer näher kam. Ich spürte seine Hände in meinen und dann küsste er mich. Andres Gesicht erstarrte plötzlich, doch er fasste sich schnell wieder. Als sich Jan von mir löste hatte Andre ein Grinsen auf den Lippen. „Wow! Wann ist das denn passiert?", meinte Andre und klatschte mit Jan ein. Jan lächelte. „Jap. Geht schon ein bisschen", meinte Jan. Den Rest bekam ich nicht mit. Ich sah sie zwar reden, aber hörte sie nicht. Ich war etwas traurig. Ich hatte mir ein anderes Verhalten erhofft... Doch warum? Es war so wieso nichts zwischen uns gewesen. Doch beim Kuss mit Jan war Andre kurz erstarrt gewesen. Was hatte das zu bedeuten? Doch Andre machte nichts auffälliges mehr. Ich war erleichtert, dass Andre so gut drauf reagiert hatte. Warum auch nicht? Trotzdem versuchte ich in seiner Gegenwart so wenig, wie möglich mit Jan Körperkontakt zu haben. Doch diesen Tag ging nicht so viel. Andre verkroch sich in sein Zimmer und kam nur raus, wenn er auf die Toilette musste oder was zu trinken holen wollte. Mit Jan konnte ich auch nicht so viel machen, er musste Videos schneiden. Ich stand hinter Jan und scharrte hilflos auf den Bildschirm und schaute wieder zu Jan: „Und du findest dich in diesem Wirrwarr zurecht?" Er drehte sich mit seinen Stuhl zu mir und antwortete dann mit einem Grinsen: „Das 'Wirrwarr' habe ich gemacht." Ich nickte nur, dann zog er mich zu sich herunter und gab mir ein Kuss. „Und das entsteht aus dem Wirrwarr...", meinte er und startete ein Abschnitt das Videos. „Wow", meinte ich und verfolgte das Video. Ich meine, ich habe schon oft Videos von ApeCrime geschaut, aber das so zu sehen, einzeln in Szenen geteilt ist dann doch was anderes. „Schön", meinte ich dann. Jan lächelte. Er küsste mich gerade, als Andre herein kam. Schnell löste ich mich von ihm und schaute zu Andre. Der schaute uns nur neutral an. „Du hast heute noch gar nichts gegessen. Soll ich dir was kochen?", meinte ich zu Jan. Dieser schaute mich nur überrascht an. „Ja! Danke!", meinte er. „Willst du auch was? Dann koche ich gleich für alle", fragte ich Andre und versuchte so wenig Augenkontakt, wie möglich zu halten. „Gerne", sagte Andre knapp und ich ging in die Küche. Ich suchte ein paar Dinge aus dem Kühlschrank. Eigentlich war doch alles normal und doch irgendwie anders.




Marco und PoloWhere stories live. Discover now