#8Kapitel

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#Rush

Bereits eine Woche war vergangen seitdem ich Ann kennengelernt hatte.Sie ging mir nicht mehr aus dem Kopf,ihre stille und trotzdem neugierige Art.Sie hatte sich in meinem Kopf eingenisstet,somit konnte ich mich an all ihre kleinen Details errinnern,wie ihr manchmal die Röte ins Gesicht stieg und sie kläglich versuchte sie zu unterdrücken oder zu verstecken.
Immer wen ich an sie dachte war es so als würde alles um mich herum verschwinden und als würde nur noch die Vorstellungen wie ich sie wieder treffen würde vor mir abspielen.Immer wieder erinnerte ich mich an die Farbe ihrer Haare oder ihrer Augen,sowie an ihre Bewegungen als sie den Kaffe gemacht hat oder als meine Finger ihre weiche Haut berührten.Sie brannte wie Feuer und es kam mir so vor als würde ich mich an ihr verbrennen so sehr zog sie mich an.

Noch kein anderer hatte es geschafft das ich mich so für jemanden interessiere oder auch nur Ansatzweise so an jemanden denke.
Ich hatte das Gefühl als müsste ich jeden Moment bei ihr sein sonst würde ich es nicht aushalten.

Leise tapsten meine Fußsohlen über den Boden auf dem Weg in das kleine,geräumige Wohnzimmer.Mein Körper viel mit einem dumpfen Geräusch auf das Sofa und versank tiefer in dem weichen Polster.Seufzend schloss ich meine Augen und legte meinen Kopf auf der Lehne ab.Schon wieder hatte ich eine schlaflose Nacht verbracht in der ich es nicht einmal schaffte einige Stunden zu schlafen dadurch das ich nie etwas anderes als den Gedanken an Ann im Kopf hatte.

Es war ein Wunder das ich es schaffte überhaubt noch auf den Beinen zu stehen und nicht auf der Stelle umzukippen.Leicht ließ ich mich nach vorne fallen und stützte mich mit meinen Händen auf meinen Knien ab.Meine Augenlieder waren schwer und ich sah nur noch verschwommen wie als würde man unter Wasser die Augen auf machen und versuchen etwas zu sehen.
Mit schweren Schritten ging ich ins Badezimmer und schüttete mir Wasser ins Gesicht um wenigstens ein bisschen wacher aus zu sehen.

Es ist eine Qual ohne Ann,auch wenn ich sie nur eine Woche kenne hatte ich das Gefühl sie schon länger zu kennen.Ich hatte einen Entschluss festgestellt,ich musste sie wiedersehen sonst würde ich es nicht mehr aushalten.Ich rieb mir kurz über die Augen,zog mir meine Schuhe und Jacke an und ging schließlich über die Türschwelle.

Leise pfiff der kühle Windhauch um meine Ohren und ließ mich für einen Moment stehen bleiben und tief einatmen.Die Luft breitete sich in meinem ganzen Körper aus und ließ mich erschaudern.Langsam setzte ich meine Schritte fort und sah mich um.Ein wenig Schnee hatte sich auf den Bordsteinen breit gemacht und wurde von dreckigen Schuhabdrücken beschmückt.Die Menschen liefen bereits in dicken Winterjacken und Schals die sich um ihren Hals schlingelten,umher und spötteten immer wieder darüber warum es nur so kalt sein muss.
Ich zog mir meine Wollmütze über meine Ohren und ließ mir nicht anmerken wie kalt es doch wirklich war.

Lange Zeit dachte ich nur darüber nach wie es wäre Ann wieder zu treffen.Ob sie sich in den wenigen Minuten die ich bei ihr sein werde,freuen wird oder sich überhaubt noch an mich erinnert.Wieder ging mein Weg durch die kleinen Straßen wo es so aus sah als wäre alles ausgestorben und nur wenige Menschen würden noch leben.
Die alten Menschen saßen wie beim lesten Mal wieder auf den Bänken und starrten die Luft an als wäre es das spannendste was man je erlebt hätte.Ihre matten Augen fielen bereits beim ersten Schritt den ich in ihre Richtung machte, auf mich zu und ließen mich erschaudern.

Mein Tempo beschleunigte sich um einiges als das veralterte kleine Haus mit den Ranken umschlungen in Sicht kam.Meine Hände zitterten vor Kälte und ließen sich fast nicht bewegen als ich versuchte an der Tür zu klopfen.Leise,fast schon knarzent schlugen meine Knöchel leicht auf der Holztür auf und ich hatte nur gehofft das Ann es hörte den ich konnte nicht länger draußen in der Kälte warten da es nicht gerade warm war.

Mein Blick fiel auf meine Schuhe die sich mit dem Schnee festgesogen haben und nun statt dem dunklen Blau fast schon Schwarz wirkten.
Leicht zog ich die Ärmel meiner Jacke über meine Hände die zu Fäusten geballt waren.Ich hatte den Kopf immer noch gesenkt bis ich ihre Stimme hörte.Leicht wie eine Feder sprach sie zu mir und sah mich mit verwundertem Gesicht an.

,,Rush?"
,,Ann!"
Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle,ich nahm sie einfach in den Arm.Leise seufzend vergrub ich meinen Kopf in ihrer Halsbeuge und inhalierte ihre Geruch regelrecht.Ihre Haare fielen ihr leicht ins Gesicht und zaghaft legte sie ihre Arme um meinen Körper.Mein Druck um ihre Hüfte wurde stärker als sie versuchte sich aus meiner Umklammerung zu lösen.

,,Nicht!"
Nur leise kam es aus meinen Mund da ich es gerade nur genießen wollte sie einfach in meiner Nähe zu haben.
Leicht lächelnd schlug sie ihre Arme wieder um mich und drückte ihren Kopf auf meine Brust.Leicht wippte ich von einen Fuß auf den anderen und schloss einfach meine Augen.

Es war erstaunlich was sie mit mir anstellt.Nur schon ihr Geruch berauscht mich sodass ich meine Umgebung nicht mehr wahrnehmen kann.Nur durch eine einzige Begegnung hatte sich vielleicht doch etwas geändert.Vielleicht gab mir die Welt doch noch eine Chance mein Leben wieder in Ordnung zu bringen.

Broken SoldierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt