Kapitel 5 Wochenende Teil 1

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James starrte noch immer gedankenverloren die Tür an, durch die sein Duellpartner gerade geflüchtet war. Die Erinnerung an die letzten Minuten hatte er immer noch im Gedächtnis.

Der Neue war, urplötzlich, bleich geworden und hatte nur noch Schutzschilder um sich beschworen - im Sekundentakt. Man konnte sagen, der Schwarzhaarige hatte ein ganz anderes Szenario vor Augen, wie der Rest. Die smaragdgrünen Augen, von einem kaum wahrzunehmenden Schleier bedeckt, huschten panisch hin und her. Dann wich er zurück, ohne jedoch das erneuern der Schilde zu vergessen, bis er auf die Knie sank. Was auch immer der Junge sah, es sah aus, als würde er ... resignieren. Aufgeben.

Einer der Slytherins legte ihm eine Hand auf die Schulter. Als ihn die Hand berührte, schrie er auf, was nach der langen Stille noch lauter klang. Dann lichtete sich der Schleier - ein sicheres Zeichen dafür, dass er in die Wirklichkeit zurückkehrte. Er blickte sich um und stand auf. Das er sich, sichtbar, kaum auf den Beinen halten konnte, schien er zu ignorieren. Er murmelte etwas von ‚es ginge im gut', rief seine Tasche zu sich und flüchtete.

Was hatte den Jungen so panisch werden lassen? Warum hatte er das Klassenzimmer, die Realität, so aus den Augen verloren? Was hatte ihn so traumatisiert, dass er so die Kontrolle über sich verloren hatte? Und warum hatte er so ein seltsam vertrautes Gefühl bei dem Jungen?

Kopfschüttelnd tauchte er aus seinen Gedanken auf. Als der Lehrer sie entließ, warf er Severus noch einen Blick zu, der mit einem kaum sichtbaren Nicken beantwortet wurde und ging zu Zaubertränke.

Der ehemalige Held schlich, unter seinem Tarnumhang, zum Verbotenen Wald. Als er sicher war, dass ihn niemand sehen konnte, verstaute er seinen Umhang und schloss die Augen. Sekunden später stand ein großer schwarzer Wolf an seiner Stelle. Er setzte sich in Bewegung und verschwand in den Tiefen des Waldes. Erst als es dunkel wurde, verwandelte er sich zurück und betrat das Schloss.

Jedoch schlug er nicht den Weg zum Gemeinschaftsraum ein, sondern trabte in den siebten Stock, zum Raum der Wünsche.
Er hatte sich entschlossen den Trank, der ihm seinen ganzen wahren Namen nennen würde, zu brauen. Da er allerdings die Brauanweisung und die Zutaten und vor allem einen Raum benötigte, hatte er sich für den Raum im Schloss entschieden, von dem so gut wie niemand etwas wusste.

Dreimal lief er an dem Gemälde vorbei und dachte dabei an den Raum, den er brauchte. Nach der dritten Runde erschien eine Tür in der Wand. Ein letztes Mal vergewisserte er sich, dass er allein war, dann betrat er den Raum.

In der Mitte stand ein länglicher Tisch, mit einem Kessel. An der Gegenüberliegenden Wand standen mehrere Regale, in denen verschiedene Tränkebücher standen. An der Wand, rechts von ihm, war eine zweite Tür. Hinter ihr verbarg sich ein großer Vorrat an unterschiedlichen Trankzutaten.

Er schloss die Tür zum Vorratszimmer und trat zu den Regalen. Ein Seufzen entrang sich seiner Kehle, als ihm klar wurde, dass er gar nicht wusste, in welchem Buch der Trank stand. Ein Buch aus dem Regal ziehend, hielt er plötzlich inne. Dies war doch der Raum der Wünsche! Wieso wünschte er sich dann nicht einfach das richtige Buch?

Kopfschüttelnd stellte er das Buch zurück und ging zu dem einzigen Tisch im Raum. Er konzentrierte sich auf den Trank und nur kurze Zeit später erschien das Buch vor ihm auf dem Tisch. Mit einem Lächeln schlug er das Buch auf und Sekunden später hatte er die richtige Seite. Das Rezept war einfach und verständlich, überraschenderweise wurden, bis auf eine, keine seltenen Zutaten dafür benötigt. Die einzige Schwierigkeit fand der bei einer der Zutaten. Er brauchte den Mondstaub einer Mondblume. Diese blühte jedoch nur einmal im Monat - an Neumond. Das allein jedoch war nicht so schwer. Er wusste, dass hinter dem See diese seltene Blume wuchs. Und nachts das Schloss zu verlassen, war relativ einfach, wenn man wusste wie und worauf man achten musste.

Veränderte Vergangenheit - Neues GlückWhere stories live. Discover now