Kapitel 9 Erste Erkenntnisse

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Es gefiel ihm nicht, dass sie keinen Anhaltspunkt hatten. Er lies seinen Blick erneut durch den Raum schweifen, während er darüber nachdachte. Wieso konnten sie nichts über den Jungen finden? Es war gerade so, als hätte er davor gar nicht existiert. So als wäre er erst in diesen Ferien vom Himmel gefallen, aus irgendeinem Loch aufgetaucht oder sonst irgendwie erschienen.

Der Junge war ihm fremd, er kannte ihn nicht. Und doch hatte er etwas an sich, dass ihm mehr als nur bekannt vorkam. Etwas, dass er sich in dessen Gegenwart wohl fühlte, dass er ihm Vertrauen entgegen brachte und er doch nicht identifizieren konnte. Wer war dieser Junge?

Severus riss ihn wieder aus seinen Gedanken. „Nun, vielleicht habt ihr auch nach dem falschen Namen gesucht? Er hat uns einiges zum Nachdenken gegeben." James zog eine Augenbraue hoch. Das war ja etwas Neues. Scheinbar hatte der Neue so einiges erzählt. „Der Vorfall in Verteidigung, war eine Erinnerung an einen Kampf", der Pottererbe nickte, das war ihm bereits klar gewesen, „scheinbar wurden er und seine Familie von Mitgliedern des Phönixordens angegriffen Danach sind sie umgezogen und haben ihre Namen geändert. Ebenso weiß er bereits wer der Kopf der Phönixe ist."

Das waren sehr interessante Neuigkeiten. Feind des alten Mannes, falscher Name, wahrscheinlich Kampferfahrener als die meisten in dem Alter. „Hat er euch seinen richtigen Namen verraten?" Es folgte ein Kopfschütteln. „Nun, das ist immerhin eine Menge mehr wie vorher. Ich sollte Tom davon erzählen, vielleicht hat er eine Idee, wie es weiter gehen kann."

Wieder ließ James seinen Blick durch den Raum wandern und blieb dieses mal an einem kleinen weißen Fleck hängen. Nachdem er den Fleck genauer betrachtet hatte, erkannte er, dass es eine weiße Schlange war. Welcher Slytherin ließ eine Schlange in den Gemeinschaftsraum? ~Wer bist du~, zischte er leise. Er wollte wissen, was es mit der Schlange auf sich hat.

Als er die fragenden Blicke der anderen bemerkte, sagte er nur „Schlange" und wandte sich wieder dem Tier zu. ~Ein Mensch, der die Sprache der Schlangen spricht. Mein Name ist Sira. Wer seid ihr?~

~Mein Name ist James. Warum bist du hier?~

~Ich begleite meinen Meister. Er muss hier eine Aufgabe erledigen und ich begleite ihn.~ Das machte den Pottererben neugierig. Konnte er vielleicht rausbekommen, welche Aufgabe es war und wer sie erfüllen musste? Obwohl er schon eine Ahnung hatte, wer der Meister der Schlange war. ~Spricht dein Meister diese Sprache?~ Die Schlange bewegte ihren Kopf und deutete ein Nein an. ~Der Meister ist sehr feinfühlig und versteht viel von Tieren, aber ist der Schlangensprache nicht fähig.~, die Schlange gab ein Geräusch von sich, was wohl ein Seufzen sein sollte.

~Wer ist dein Meister? Kenne ich ihn?~ Wer war wohl so verrückt eine Schlange in eine Schule zu bringen, ohne sie verstehen zu können? Das war gefährlich für die Schüler und Lehrer, auch wenn es nicht Schaden konnte, sollten ihre Feinde dezimiert werden – dumm nur, dass die Quote der Unschuldigen Opfer dann zu hoch wäre. ~Mein Meister wünscht, im Geheimen zu handeln, also werde ich nichts von dem Preisgeben, wer er ist und was er tut~

Im Büro des Schulleiters saß ein noch immer zorniger Direktor. Wie hatte der Bengel es wagen können, ihm zu widersprechen? Ausgerechnet ihm? Wenn er etwas verlangte, so hatte es zu geschehen und zwar genau so, wie er es wollte. Mit einem Ruck zerrte er weitere Bücher aus seinen Regalen und schleuderte sie durch den Raum.

Oh, er würde es ihm schon noch zeigen. Am Ende würde er, der Bezwinger Grindelwalds, der Träger des Merlin Orden erster Klasse, siegen. Die anderen würden schon sehen was sie davon hatten. Er blieb stehen und besah sich das Chaos, dass er angerichtet hatte: Pergamentblätter, Akten, Schreibfedern und Tintenfässer lagen verteilt auf dem Boden. Die Tintenfässer waren zerbrochen und die Tinte verteilte sich auf Pergament und Boden. Darüber waren noch mehr Scherben verteilt, die von anderen Gegenständen sowie Mess- und andere –Instrumente. Die Bücher, die er herausgezerrt und verteilt hatte, lagen zumeist aufgeklappt auf dem Boden, die Seiten hatten knicke bekommen und bei den älteren Büchern hatte sich sogar die ein oder andere Seite gelöst.

Veränderte Vergangenheit - Neues GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt