Kapitel 11 Phönixtränen

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Kapitel 11 Phönixtränen

Als Harry in Blackwood eintraf, war der Kampf in vollem Gange. Er hatte sich unsichtbar gemacht, um nicht entdeckt zu werden – egal ob Freund, Feind oder Neutral.

Beim Anblick des Dorfes hätte ihn der Schlag getroffen, wäre dies der erste Kampf dessen Zeuge er war. Kurz tauchte vor seinem inneren Auge wieder die Szenerie des verbrannten, zertrümmerten Schauplatzes auf, den er vor Jahren gesehen hatte, dann verdrängte er die Bilder. Mit Erleichterung bemerkte er den Schild, der um das letzte, noch fast Unbeschadete, Haus und den Bewohnern lag. Von diesem Zauber hatte er erst vor einigen Tagen gelesen und so wusste er, dass die Bewohner nicht zu schaden kommen konnten – es sei denn, der Schildsprecher blieb nicht am leben.

Der Junge-der-lebt überlegte, ob er in den Kampf eingreifen sollte, entschied sich jedoch zu warten. Wenn er jetzt eingreifen würde, konnte er keinen Überraschungsangriff starten, dieser konnte im Notfall aber Leben retten. Also blieb er unsichtbar in der Luft, bereit, sofort einzugreifen, sollte es notwendig sein.

Doch es schien, als würde er nicht gebraucht, hatte Tom doch alles unter Kontrolle. Erneut ließ er seinen Blick schweifen und blieb an Moody hängen. Der Mann war gut, seine Flüche waren gut gezielt und trafen fast immer. Durch sein magisches Auge sah er einen Hinterhalt oder einen Fluch sofort und konnte ihn umgehen – wobei seine Erfahrungen als Auror natürlich hilfreich waren.

Eine Weile beobachtete Harry ihn, bis er die Gefahr, die von ihm ausging erkannte. Ein schneller Blick zeigte ihm, dass Lord Voldemort noch nichts von der Lebensgefahr wusste.

Wie in Zeitlupe sah Harry zu, wie der Auror den Zauberstab hob, auf Tom zielte. Dann begann dessen Mund die tödlichen Worte zu formen. Der Pottererbe war wie erstarrt. Endlose Sekunden lang sah er zu, wie die Worte gesprochen wurden und dann auf einmal grünes Licht aus dem Zauberstab hervorbrach und auf den Anführer zu schoss. Er sah, wie Tom sich umdrehte und ebenfalls den Fluch anstarrte, sich aber nicht rührte.

Er sah den Fluch, noch immer viel zu langsam, auf ihn zurasen, blendete auch die letzten Gedankenfetzten aus und teleportierte sich zwischen den Todesfluch und den dunklen Lord. In dem Wissen, dass ihm nichts passieren konnte, öffnete er den Schnabel, um den Fluch zu schlucken...

Tom schloss gerade mit seinem Leben ab, bedauerte, dass er sich nicht von seiner Familie verabschieden konnte, als ein schwarzer Phönix, ein Todesphönix, vor ihm erschien. Der Vogel öffnete seinen Schnabel und schluckte den Fluch. Einfach so, als wäre es Nahrung.

Sekundenlang passierte nichts, jeder hatte seine Aufmerksamkeit auf das wunderschöne Exemplar eines Phönixes gerichtet. Er bezweifelte, dass jemand außer einer handvoll seiner Leute diese Art kannte.

Dann, ohne jede Vorwarnung öffnete sich der Schnabel wieder und ließ eine Stichflamme auf den Angreifer los. Moody warf sich zur Seite, war allerdings nicht schnell genug. Der Feuerstrahl traf seine rechte Kopfhälfte und Sekunden später war er disappariert.

Dies war das Zeichen für den Orden des Phönix. Innerhalb weniger Augenblicke waren die Todesser allein, in mitten des zerstörten Dorfes.

Verwundert sah er sich um. Er hatte damit gerechnet, dass der Kampf von neuem entbrannte. Der Rückschlag! Aber nichts dergleichen geschah. Sekunden, Minuten vergingen, aber alles blieb still. Die Anspannung und das Adrenalin wich und gab den Schmerz frei.

Toms Blick hing noch immer an den Phönix. Es war Jahrzehnte her, dass er einen dieser Art erblickt hatte. Vorsichtig, um dieses edle Geschöpf nicht zu verschrecken, hob er seinen Arm und bot somit eine Sitzahngelegenheit an. Der Phönix nahm dieses Angebot an, ließ den Lord aber nicht aus dem Blick.

Veränderte Vergangenheit - Neues GlückWhere stories live. Discover now