Kapitel 10 Angriff auf Blackwood

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Luca Suter lebte nun schon seit vielen Jahren in dem Dorf, dass, in Anlehnung an die nicht weit entfernte Stadt, Blackwood getauft wurde. Er selbst war in Hogsmead geboren, hatte seinen Abschluss vor gut zwanzig Jahren in Hogwarts gemacht und war danach als Vagabund durch England gezogen. Auf seiner Reise durch das Land hatte er dann, nur sechs Jahre später ein bildhübsches Mädchen gefunden.

Isabell war damals erst zwanzig gewesen, lag im Dauerstreit mit ihrer Familie und hatte ihr normales, alltägliches Leben satt. Das erste mal waren sie sich in Aberdeen, in einem billigen Muggelrestaurant über den Weg gelaufen. Sie hatte ihn vom ersten Moment an fasziniert und auch Sie schien ihm nicht abgeneigt gegenüber zu stehen. Sie hatten gemeinsam gegessen und einander kennen gelernt. Am ende des Abends, hatten sie ein Treffen für den nächsten Tag ausgemacht um mehr Zeit miteinander zu verbringen. Isabell hatte ihn über sein Leben ausgefragt, wo er schlief, ob er arbeiten ging oder sich sonst seine Mahlzeiten verdiente, was er erlebt hatte, wo er als nächstes hingehen würde.

Er hatte selten jemanden getroffen, der sich wie er, so sehr für das Leben als Nomade interessierte. Also hatte er ihre Fragen beantwortet – sehr ausführlich sogar. Das meiste was er erlebt hatte, hatte mir wilden Tieren zu tun – magisch wie auch nichtmagisch. Während dieser Zeit hatte er viel gelernt über die Kreaturen der Wildnis, ebenso wie er seine Reflexe, Kondition und Ausdauer verbessert hatte. Dann hatte er dieselben Fragen an sie gerichtet, war es doch schon sechs Jahre her, dass er einen geregelten Tagesablauf und einen gleich bleibenden Wohnsitz gehabt hatte.

Nach weiteren zwei Wochen wollte er weiterziehen. Er liebte diese Frau inzwischen mit allem was ihm möglich war und hatte das Glück, dass sie ihm dasselbe Gefühl entgegen brachte. Als er ihr gestand, dass er es hier nicht mehr aushielt, dass die Unruhe in ihm größer wurde, je länger er hier blieb, sah sie ihn lange an. Luca hatte fest damit gerechnet, dass ihre Beziehung daran scheitern würde – bis sie ihn fragte wohin sie gehen würden. Nicht wohin er gehen würde, nein, nur wohin sie gehen würden. Sie packte alles was sie brauchte in einen Rucksack, leerte ihr Verlies bei Gringotts – ihre Familie war zwar nicht reich, aber doch sehr wohlhabend – und in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages verließen sie Aberdeen.

Etwa vier Jahre später entdeckten sie dieses Dorf und entschieden hier sesshaft zu werden. Der Grund war denkbar einfach: Isabell war schwanger. Nur ein halbes Jahr später, hielt er seinen Sohn Ryan auf dem Arm. Aber natürlich konnte nicht alles so glücklich ablaufen. So blieb es auch nicht lange geheim, dass die Dorfbewohner alle zum Dunklen hielten und das machte ihn unruhig. Genauso wie die meisten anderen auch, hatte er zu Dumbledore gehalten. Der Mann war doch ein großzügiger, gütiger Mann, der sich um den Frieden bemühte.

Diese Meinung musste er aber revidieren. Da Luca dem Dorfältesten anfangs nicht glauben wollte, schlug dieser vor, einen Termin mit dem Dunklen Lord zu vereinbaren. Sein erster Gedanke war, dass sie ihn ausliefern wollten, doch keiner der anderen schien auf diese Idee zu kommen. Nach langem zögern war er schließlich doch bereit, sich zumindest die Version des Krieges von der schwarzen Seite anzuhören. Dieses Gespräch war es, das ihm die Augen für die Wahrheit öffnete. Seit her standen er und seine Familie auf der Seite Lord Voldemorts.

Durch seine gute Beziehung zum Dorfältesten – sie hatten sich nach dem Seitenwechsel sehr schnell angefreundet – hatte er als einer der ersten erfahren, dass der Krieg plötzlich vor ihrer Haustür stand. Am späten Sonntagabend war die Nachricht verkündet worden, sie sollten sich bereithalten, falls Dumbledore ihr Dorf angreifen würde. Noch in der gleichen Nacht hatten er, seine Frau und sein nun zehnjähriger Sohn ihre Sachen gepackt. Bis auf ein paar Kleidungsstücke, war alles in den Koffern verpackt.

Am Montag war ein Pärchen durch die Stadt gewandert, das sich angeblich nach einem Wohnort umsah. Das ganze war äußerst misstrauisch betrachtet worden. Dann hatten sie gestern, am Dienstag, die Schwarzgekleideten Gestalten entdeckt. Sein Instinkt – der ihn während seiner Jahre als Wanderer nie betrogen hatte – sagte ihm, dass der Feind da war. Er hatte sein Einhänder aus dem Keller geholt, ihn wieder auf Vordermann gebracht und angefangen zu trainieren. Heute war Mittwoch. Den ganzen Tag war er angespannt. Etwas war heute anders. Die Luft schien elektrisch aufgeladen, kurz vor der Entladung. Die Ruhe vor dem Sturm. Heute würde der Angriff erfolgen, das wusste er.

Veränderte Vergangenheit - Neues GlückWhere stories live. Discover now