Kapitel 8

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Ich hatte mir eine bequeme Jogginghose übergezogen und mich mit einer heißen Tasse Schokolade, die schon lange leer war, meinem Laptop und einem Film in mein Bett gekuschelt, wobei meine Filmauswahl zu wünschen übrig ließ oder eher gesagt die von JJ, die mir den Film empfohlen hatte. Weswegen ich meinen Laptop ein wenig enttäuscht herunterfuhr und diesen auf den Boden neben mein Bett stellte, in das ich mich anschließend gemütlich hineinlegte. Der Wind schlug eisige Regentropfen gegen mein Fenster, dessen Gardinen ich zugezogen hatte. Draußen herrschte eine schreckliche Kälte, weshalb ich froh war heute nicht noch einmal vor die Haustür zu müssen und den Tag wie angekündigt in meinem Bett zu verbringen. Doch ich hatte mich zu früh gefreut, da es plötzlich klingelte. Ich verdrehte genervt die Augen und seufzte, stand jedoch nicht auf. "Wer auch immer was von mir will, kann auch bis morgen warten." flüsterte ich mit geschlossen Augen und machte es mir wieder bequem. "Wer zum..." fluchte ich leise, da es erneut klingelte. Wütend schob ich die warme Bettdecke beiseite und ging zur Tür, die ich lieblos öffnete und die Person davor mit einem vernichtenden Blick strafte. Mein Blick wurde allerdings schlagartig sanfter als ich sah wer mich zum Aufstehen gezwungen hatte. "Du bist ja klitschnass." sagte ich besorgt und zog einen durchnässten Spencer in meine Wohnung. "Was machst du hier? " wollte ich wissen, während ich dabei war Teewasser aufzubrühen. "Ich war gerade in der Nähe." erwiderte er, woraufhin ich ihn kopfschüttelnd ansah. "Ach ja?" hakte ich nach, da Spencer nicht mal annähernd in meiner Gegend wohnte und somit eigentlich keinen Grund hatte her zukommen. Er schaute mich mit einem ertappen Gesichtsausdruck an. "Vielleicht wollte ich dich auch einfach nur sehen." gab Spencer zu und nahm mir den schweren Wasserkocher aus der Hand, wofür ich ihm ein dankbares Lächeln schenkte. "Wir sehen uns fast jeden Tag, da hältst du es nicht aus, wenn ich einen Tag Zuhause bleibe?" fragte ich grinsend und bemühte mich zwei Tassen aus dem Küchenschrank herauszuholen, diese waren nur leider ganz hinten im Schrank, sodass ich mich strecken konnte wie ich wollte und trotzdem nicht ohne einen Stuhl herankam. Ich brauchte Spencer gar nicht erst fragen, da er sich hinter mich gestellt hatte und Tassen herausholte. "Du erkältest dich." ermahnte ich ihn, da mir als er hinter mir stand auffiel, dass er noch seine nasse Jacke trug. Ich drehte mich um, sodass wir uns wieder anschauen konnten, nahm Spencer die Tassen aus der Hand und stellte diese auf die Theke neben mich, bevor ich anfing ihm seine Jacke auszuziehen. Spencer schaute mir dabei mit einem verlegenem Lächeln zu. "Ich bin gleich wieder da." teilte ich ihm mit und brachte seine vom Regen durchnässte Jacke ins Bad, wo ich sie über die Wanne legte. Als ich wieder kam, saß Spencer bereits auf dem Sofa und hatte die Teetassen auf den Glastisch, der sich davor befand, gestellt. "Wie geht es dir?" fragte er mit einem fürsorglichen Ton in der Stimme, was mich lächeln ließ, wobei ich keine Antwort auf seine Frage hatte. Durch das vorherige Strecken spürte ich ein unangenehmes Ziehen, welches meine Brüste betraf und auch das Gefühl der Übelkeit war nach wie vor noch nicht verschwunden. "Ich weiß nicht." antwortete ich also ehrlich und ließ mich neben Spencer nieder. "Es ist unpassend, dass ich hier bin." schlussfolgerte er, woraufhin ich leicht den Kopf schüttelte und diesen anschließend auf Spencer's Schulter legte, während ich mit meinem Zeigefinger kleine Kreise auf seinen Arm malte. "Wie lange hast du Zeit?" fragte ich leise und nahm meinen Kopf von seiner Schulter, um an meine Tasse zukommen. Spencer blickte auf seine Uhr, ehe er mir meine Frage beantwortete. "Eine Stunde." "Zieh deine Schuhe aus." wies ich ihn an, während ich die Tasse zurück stellte, aufstand und ins Schlafzimmer ging, wo ich den Test zögerlich in der Schublade des Nachtisches verschwinden ließ. "Ist jetzt der richtige Zeitpunkt um mit ihm darüber zu sprechen?" ging es mir durch den Kopf, doch ich verwarf diesen Gedanken schnell wieder und steckte meinen Kopf durch die Tür zum Wohnzimmer. Spencer hatte seine Schuhe ausgezogen, schaute mich jedoch skeptisch an, weshalb ich seine Hand nahm und ihn mit ins Schlafzimmer zog. "Der Tee ist noch im Wohnzimmer und..." begann Spencer drauf los zu plappern. Ich unterbrach ihn jedoch, indem ich meinen Zeigefinger auf seine Lippen legte und tief in seine braunen Augen schaute. "Ich weiß nicht woran du denkst, aber ich glaube nicht an dasselbe wie ich." flüsterte ich mit einem leichten Grinsen und schob Spencer langsam in Richtung Bett. "Casey ich..." "Shh." fiel ich ihm ins Wort und nahm den Zeigefinger von seinen Lippen, um langsam meine Sweatshirtjacke zu öffnen. "Case." sagte Spencer leise, wobei sein Blick, der zuvor meine Augen traf, nun auf meinem Dekolleté lag. Spencer wandte seinen Blick nicht ab, während er mit einem sanften Griff meine Hüften umfasste und sich auf mein Bett setzte, wobei er dies wahrscheinlich eher unbewusst tat. Ich setzte mich vorsichtig auf seinen Schoß und strich ihm durch seine noch nassen Haare. "Spencer." hauchte ich verführerisch in sein Ohr und sah wie er seine Augen schloss und seinen Kopf leicht in den Nacken legte, während er seine Hände von meinen Hüften zu meinen Oberschenkeln gleiten ließ. Ich grinste, doch war gleichzeitig überrascht wie gemein ich sein konnte und dabei auch noch Spaß haben konnte. Spencer hob seinen Kopf wieder an und kam mir mit seinem Gesicht näher bis unsere Lippen sich fast berührten. "Du bist unglaublich." flüsterte ich und tippte gegen seine Brust, bis ich ihn leicht nach hinten schubste. Spencer öffnete seine Augen und schenkte mir einen verwirrten Blick. "Daran hab ich nicht gedacht." erklärte ich ihm und schaute ihn lächelnd an, da Spencer's Wangen in einem leichten rosa gefärbt waren und er meinem Blick auswich. "Tut mir leid." gab Spencer kleinlaut von sich, woraufhin ich meinen Kopf schüttelte und mich vorsichtig über ihn beugte um ihm einen zarten Kuss auf die Stirn zu geben. Dabei spürte ich wie sehr ich ihn am liebsten richtig geküsst hätte. "Ich wollte einfach nur mit dir kuscheln." brachte ich ein wenig schüchtern hervor, da mich diese Aussage deutlich mehr Überwindung kostete, als das vorherige geflirte. "Kuscheln?" hakte Spencer nach, wobei ich die Verwunderung in seiner Stimme nur allzu gut hören konnte. Ich nickte und schaute ihn erwartungsvoll an, ging jedoch vorher von ihm herunter und setzte mich neben ihn aufs Bett. "Ich würde einfach lieber in meinem Bett liegen als auf der Couch zu sitzen." erklärte ich Spencer, der mich nachdenklich ansah. "Mir ist kalt und ich fühl mich schrecklich." fügte ich leise hinzu und gab ihm eine Antwort auf seine Frage, die ich eigentlich schon längst vergessen hatte, woraufhin Spencer sofort aufstand. "Leg dich hin." wies er mich liebevoll an und verschwand im nächsten Moment, um kurz darauf mit den Teetassen wieder zukommen. Er stellte diese auf den Nachtisch neben mich. Ich hatte mich brav hingelegt, sodass Spencer mich nun ordentlich zudeckte, ehe er sich neben mich legte und mich sanft an sich heranzog. "Danke Spence." flüsterte ich, während ich über seine kalten Hände strich, die er vorsichtig um meinen Bauch legte als wüsste er bereits von dem Baby. "Ist es so gut?" hörte ich Spencer leise fragen und fühlte wie er zaghaft anfing meinen Bauch zu streicheln. "Es ist alles perfekt." bestätigte ich ihm, schloss meine Augen und rückte noch näher an ihn. Spencer streichelte mit der einen Hand noch immer über meinen Bauch, seine andere legte er behutsam knapp über meinen Hintern. "Es ist der perfekte Moment um mit ihm zu sprechen." meldete mein Verstand sich, weshalb ich mich leicht zu Spencer drehte um ihn anschauen zu können. "Spence ich..." begann ich mit zittriger Stimme, stoppte jedoch abrupt da ich plötzlich das Gefühl hatte mich jeden Augenblick übergeben zu müssen. "Alles in Ordnung?" hakte Spencer nach und strich mir über mein Haar. Ich schüttelte den Kopf und bemühte mich so schnell wie möglich aus dem Bett zukommen. "Case?" hörte ich Spencer noch sagen ehe ich ins Bad eilte und mich dort übergab. Ich erschrak leicht als ich spürte wie jemand über meinen Rücken strich und meine Haare hielt. "Geh." brachte ich schwer hervor, bevor ich mich erneut erbrach, doch Spencer ging nicht. "Bitte Spence." versuchte ich es erneut und setzte mich erschöpft gegen die Badewanne. "Komm her." flüsterte er und wollte mich in den Arm nehmen, ich wies seine Umarmung allerdings ab und stand auf, da der Boden unglaublich kalt war und ich zu frieren begann. "Ich bring dich wieder ins Bett." teilte Spencer mir mit, während er mir aufhalf und mich wie angekündigt ins Bett brachte, in das wir uns hineinlegten. "Tut mir leid." entschuldigte ich mich verlegen, woraufhin Spencer seinen Kopf schüttelte. Ich kuschelte mich wieder schüchtern an ihn und schloss meine Augen. "Versuch zu schlafen." flüsterte Spencer mir mit ruhiger Stimme in mein Ohr, was mir eine leichte Gänsehaut bereitete. Er legte seine mittlerweile warmen Hände sanft auf meine, welche ich schützend um meinen Bauch gelegt hatte. Das letzte was ich wahrnahm bevor ich friedlich einschlief, waren Spencer's sanfte Berührungen und ein vorsichtiger Kuss auf meinem Haaransatz.

The heart wants what it wants// criminal mindsWhere stories live. Discover now