Kapitel 16-"Denkst du wirklich, dass sie alle meine Freunde sind[...]?

4.7K 237 20
                                    

"Und du hast ihn wirklich nie geöffnet? ",stellte ich entsetzt fest.

"Ich konnte es nicht alleine machen, das hätte ich einfach nicht geschafft. Und vor Dylan, Minho oder einem meiner anderen Gang Mitglieder wollte ich nicht schwach dastehen. "

"Aber Thomas! Dylan und Minho sind deine besten Freunde! Sie würden das doch verstehen. Genauso wie die anderen es verstehen würden. "

"Denkst du, sie hätten Respekt vor so einem Waschlappen? Denkst du, sie würden dann noch auf mich hören? Und vor allem: denkst du wirklich, dass die alle wirklich meine Freunde sind, nur weil ich ihr Anführer bin? ", zischte er.

Das war eine Fangfrage. Egal, was ich jetzt antworten würde, es wäre falsch. Aus diesem Grund reagierte ich darauf nicht.

"Hör zu... Minho ist feiern und Dylan ist in eurem Lager und meinte, er würde so schnell nicht wiederkommen... Wenn du also willst... ", ich atmete tief durch, "mach ihn doch jetzt auf. "

*ein paar Minuten zuvor*

Draußen stürmte es und ich konnte nicht schlafen. Ich hasste es, bei diesem Wetter allein zu sein, also war tun? Zu Dylan konnte ich nicht, der war nicht da und zu Minho würde ich nicht gehen, auch wenn der nicht feiern gewesen wäre. Blieb nur noch Thomas. Super.

Schüchtern klopfte ich an sein Zimmer, bekam jedoch auch beim 3. Mal keine Antwort, weswegen ich einfach die Tür öffnete.

Thomas war nicht in seinem Zimmer und ich fragte mich, wo er stattdessen war, ob vielleicht auch er mich allein gelassen hatte. Doch dem war nicht so, da ich im angrenzenden Bad die Dusche prasseln hörte.

Weil Thomas also sicher noch ein Weilchen brauchen würde, beschloss ich, mich noch einmal umzusehen.

Natürlich lief ich zu erst zu dem Wolfsschrank, doch auch diesmal ließen sich die Türen nicht öffnen. Der Jackenzipfel jedoch schaute nicht mehr heraus, was bedeuten musste, dass Thomas den Schrank in der Zwischenzeit geöffnet hatte.

Enttäuscht schaute ich weiter und entdeckte ein kleines unscheinbares Bücherregal.

Interessant, was der Badboy wohl für Bücher las... ?

Zwischen 'Die Raupe',  'The Walk' und ein paar Krimis fand ich 'Tote Mädchen lügen nicht'. Im Ernst? Sowas las er? Ich kicherte und nahm wahllos einen der Krimis heraus, um mir den Klappentext durchzulesen. 'The demon'hieß es. Der Inhalt klang ganz interessant, weswegen ich mich entschied, die ersten Seiten aufzuschlagen. Plötzlich fiel ein Briefumschlag heraus, den die Aufschrift "Thomas" in einer wunderschönen Schrift zierte.

Was machte der Briefumschlag hier drin und warum war er ungeöffnet?

In diesem Augenblick kam Thomas mit einem Handtuch um die Hüfte aus dem angrenzenden Bad und verdammt, der Junge konnte sich sehen lassen!

Überrascht fragte er, was ich hier machen würde, als sein Blick plötzlich auf den Umschlag in meiner Hand fiel und sein Blick sich schlagartig veränderte.

"Was fällt dir ein, in meinen Sachen rumzuwühlen? Wo hast du denn her?! ", brüllte er und riss ihn mir aus der Hand.

"I-ich... Er ist einfach rausgefallen. Ich wollte nicht.. "

"Verarschen kann ich mich alleine! "

"Aber das ist die Wahrheit! "

"Als ob. ", spottete er, schien sich aber wieder etwas eingekriegt zu haben.

"Von wem ist der Brief?"

"Meinen Eltern. ", er monoton.

*zurück in der Gegenwart*

"Ich... Vielleicht. Ich kann mich nicht ewig davor drücken."

"Eben. Sie warten doch sicher auf eine Antwort. ", stimmte ich ihm zu.

"Werden sie nicht. Sie sind tot. "

"Oh. Das tut mir leid, ich wusste das n-"

"Halt einfach die Klappe. Ich brauche dein Mitleid nicht. "

Innerlich verdrehte ich die Augen. Sagte aber nichts.

"Ich sollte mich erstmal umziehen. ", sagte er dann kalt, schnappte sich Klamotten und ging zurück ins Bad.

Ich seufzte und setzte mich auf sein Bett, in der Hand den Brief.

Als er wiederkam, waren seine Haare leicht verstrubelt, was unwahrscheinlich heiß aussah.
Nicht sabbern, Kleine!,  neckte meine innere Stimme. Nicht schon wieder!

"Mach ihn auf, ich bin hier. "

Er zog ein Messer aus seiner Hosentasche und ritzte ihn auf. Als ich ihn fragend ansah, zuckte er nur die Schultern und nahm den Brief aus dem Umschlag. Fein säuberlich war es zusammengefaltet.

Er klappte es auf und begann zu lesen... Nach ein paar Minuten senkte er langsam das Blatt Papier und schaute stumm irgendwo hin.

Was stand nur in dem Brief, dass er so reagierte?

"T-thomas? "

Ich bekam keine Antwort, stattdessen reichte er mir den Letter.

Neugierig ließ auch ich nun meinen Blick über das Geschriebene schweifen, doch es schockierte mich...

_-----_-----_------_-------__------__-----_------

Widmung geht an : den Fleck auf meiner Hose, der mir den Denkanstoß gegeben hat und an meine Prinzessin (@Co-Autor), der dieser Fleck ganz schön zu schaffen gemacht hat. Und weil sie gesagt hat, sie würde meine Geschichten nicht mehr lesen, es aber doch macht^^ ❤

Deal with him (Sangster)Where stories live. Discover now