Start ins Wochenende - Cassian, Alea

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Mein Arm begann sich etwas taub anzufühlen. Ganz langsam begann ich meine Finger zu bewegen, nur um sicher zu gehen, dass auch mein Arm wirklich noch funktionierte. Etwas störrisch und verzögert begannen sie meiner Anweisung zu folgen. Ich hörte dumpfe Geräusche und hob meinem Kopf wieder.

„Wir werden einige Tests machen. Fürst erste kannst du aber einmal verschwinden."Ich erwiderte nichts, sondern wartete einfach darauf, dass mich Sarah begann aus dem Raum zu schieben. Wir beide blieben still, doch in ihrem Körper begann ich Anspannung zu spüren.

„Kommt dich eigentlich jemand besuchen, während du da bist?" Wir standen bereits im Fahrstuhl und fuhren wieder nach oben in mein Zimmer, als es die Krankenschwester endlich wieder geschafft hatte etwas zu sagen, oder auch nur ihren Körper wieder etwas unter Kontrolle zu bekommen.

„Nein....ich bin so oft hier, dass es nicht mehr wirklich etwas ist, bei dem man mir die Hand halten muss." Selbst ich konnte hören wie traurig sich die Worte aus meinem Mund anhörten. Noch schlimmer war, dass es nicht ganz wahr war. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn jemand da gewesen wäre, mit dem ich mich unterhalten hätte können. Ich hasste einfach diesen Ort und wäre über jede Ablenkung froh gewesen, gleichzeitig wollte ich aber unbedingt verhindern, dass mich jemand hier sah. Ich wollte nicht der Krüppel sein. Niemand sollte sehen wie ich mich in diese Welt einfügte und langsam mit ihr verschmolz. Eines Tages werde ich hier noch meinen Tod finden.

„Oh..." Langsam schob sie mich aus dem Fahrstuhl zu meinem Zimmer. Mein Arm begann nun leicht zu kribbeln, doch so recht wach wollte er trotz allem nicht werden. Es war komisch und irgendwie begann ich mir auch sorgen zu machen.


Irgendwann mitten in der Nacht schlug ich dann wieder die Augen auf. Mein Körper fühlte sich schwer und taub an. Ich hatte mich im Schlaf irgendwie auf die Seite gedreht, so das meine leblosen Beine wie Holzleisten aufeinander lagen. Sie waren ganz warm und hinterließen ein komisch fleischiges Gefühl.

Schwer fiel es mir meine Augen offen zu halten, auch wenn mein Geist hell wach zu seinen schien. Ich ließ meinen Blick etwas schweifen. Mein Körper lag zur Tür gedreht und hinter mir hörte ich leise meinen Nachbarn atmen. Als ich zurück gekommen war hatte er bereits diesen komischen Schlauch zusammen mit künstlichen Verbindungen entlang seines Gesichtes kleben. Er hatte erzählt, dass die Ärzte ihm so irgendeinen komisches Stoff unter die Haut spritzen. Sie meinten so seine Haut regenerieren zu können und die große Nabe mit Effekt auch dem Erdboden gleich zu machen. Ein großer Nachteil war allerdings, dass sein Gesicht leicht angeschwollen war, durch die ständige Reizung und nur noch schwer Luft bekam. Es war nicht unbedingt gefährlich, aber jede Atemzug war nun hörbar.

Ich holte einmal tief Luft und schloss kurz wieder die Augen. Fest presste ich meine Lider aufeinander und versuchte so meinen Körper wieder zum Schlafen zu zwingen, als ein kalter Wind mir einen eisigen Schauer über meinen Körper jagte. Ich öffnete meine Augen und spürte fast im selben Moment wie das Bett und die Decke sich begannen wieder etwas aufzuheizen. Sei spürten meine körperliche Reaktion auf den eisigen Hauch und wollten meine Temperatur wieder heben. Es begann sich aber eher langsam so anzufühlen, als hätte jemand ins Bett gepinkelt und es würde mir langsam den Körper hinab rinnen. Ich begann mich zu zu stemmen und die Decke mit einer freien Hand von mir zu stoßen. Mit etwas geschickt schaffte ich es dann auch meinen Rollstuhl den restlichen weg zu mir zu schieben und mich hinein sinken lassen. Meine Arme hatten leicht begonnen zu zittern und auch der Rest meines Körpers schien langsam wieder aufzuwachen. Langsam begann ich mich in Bewegung zu setzten und auf das Badezimmer zu zurollen, dass meinem Bett schräg gegenüber lag. Die Tür glitt auf und schloss sich auch automatisch hinter mir wieder, das Licht war auch innerhalb einer Millisekunde wieder angegangen. Ich stand in einem komplett weiß gefliesten Raum mit komischer weise weißblauem Klo, ansonsten war der Raum gerade zu verdächtig clean. Es gab sogar eine Dusche, sogar mit darin montierten Sitz und extra breit, damit selbst ein Krüppel wie ich sich mal die Haare waschen konnte. Einen Spiegel hatte man auch über dem Waschbecken montier, wobei ich mir nicht vorstellen konnte, dass jemand sich freiwillig in einem Krankenhaus im Spiegel sah. In der Regel sah man nämlich, entgegen der meisten Filme, wirklich schrecklich aus, wenn man eine längere Zeit hier verbringen musste. Der allgemeine Trend waren nämlich blasse Gesichter mit tiefen Augenringen, da man hier kaum wirklich gut schlief, die Komapatienten ausgenommen. Ich fuhr näher an das Waschbecken heran, das begann sich langsam eiwenig zu senken. Diese Fähigkeit war zwar nicht unbedingt unpraktisch, doch ich hasste das. Es machte mir mal wieder bewusst, dass ich nie ohne die feinen Details auskommen würde und man mich immer gesondert behandeln würde. Mit einem kleinen Schalter lies ich das Becken wieder zurück in die Ausgangsposition fahren. Ein kleines Stück schob ich mich dann zurück und zog mich wie oft bei mir zuhause an dem Keramikgegenstand hoch. Wie alles andere in diesem Krankenhaus war es leicht beheizt und fühlte sich nicht ganz so kalt an. Meine Arme hörten immer noch nicht so recht auf zu zittern, dennoch schaffte ich es mich hoch zu ziehen. Mein blasses Gesicht erschien im Spiegel. Mein Haar stand in so ziemlich alle Richtungen und viel mir auch etwas ungünstig ins Gesicht, doch die dunkeln Augen, die sich hinter der Armee aus Haaren verbarg konnte ich trotz allem erkennen. Müde leuchteten sie mir entgegen. Es war schwer meinem Körper die Strapazen nicht anzusehen. Ich holte ein paarmal tief Luft, was meinen Körper zum zittern brachte. Böse funkelte ich diesem Schwächling entgegen, bevor meine Arme nicht mehr konnten ich zurück in meinen Stuhl sackte.

Born - Pregnant 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt