Vorbei - Cassian

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Ihre Augen bohrten sich immer tiefer in meine, bis mein Körper komplett erstarrte. Ich konnte mich nicht rühren und selbst meine Lippen nicht mehr bewegen.

„Endlich bist du still." Sie kroch weiter an mir entlang, bis der Abstand zwischen unseren Gesichtern ganz gering geworden war. Ich begann mich mehr und mehr unwohl zu fühlen, doch mein Körper schien es nicht zulassen zu wollen, dass ich mich von ihr entfernte.

„Es wäre alles so viel einfacher gewesen, wenn du es genossen hättest." Sanft strich sie mit einer Hand über meine Wange, und wie so oft schon schienen ihre Finger dabei zu glühen. Ich starrte weiter einfach gerade aus, an den Fleck, wo sich Alea zuvor befunden hatte, ehe mein Körper zur Gänze erstarrt war.

„Wir hätten einfach noch weiter im Gras liegen können, bis die aufgehende Sonne uns wieder getrennt hätte." Alea legte ihren Kopf leicht schief und funkelte mich fast verträumt an.

„Doch du musstest deinem Ruf als Ritter ja alle Ehre machen." Ganz leicht sah ich wie sie begann zu schmunzeln. Mit einem mal wirkte sie wieder so unbeschwert, doch ich konnte nicht recht vergessen wie böse ihre Augen noch vor wenigen Sekunden geglitzert hatten.

„Ach Cassian..." Sie schien sehr viel gefallen daran zu finden mich anzufassen, vor allem da ich mich nicht währen konnte. Mit ihren langen warmen Fingern strich sie meine Wangen entlang und hinauf zu meinem Haar. Irgendwie war es merkwürdig sie so zu sehen, erstrecht da sie über mir hockte. Immer wieder fuhr sie durch meine Strähnen und schien es sichtlich zu genießen. Ich begann mir sorgen zu machen, was sie sich dabei wohl dachte.

Sie blieb einfach still und schien ihre eigenen Fantasien freien lauf zu lassen.

„Wir sollten uns beeilen. Unser Zeit ist bald vorbei." Aleas Finger glitten langsam wieder aus meinem Haar und gab mich frei. Ihr Kopf begann sich meinem immer weiter zu nähern, bis ihre warmen Lippen meine berührten. Nur geringfügig schaffte ich es ihren Kuss zu erwidern, auch wenn mein Herz es wie immer nicht lassen konnte schneller zu schlagen und begann in meiner Brust begann zu galoppieren.

So gut wie ihre Lippen auch schmecken mochten, ich begann hinter Alea noch etwas zu erkennen. Die Baumsoldaten, die uns umzingelten und zu beobachten schienen, bargen in ihren langen Schatten eine Gestallt. Ich konnte nicht sehen wer es war oder auch nur was. Zunächst schenkte ich dieser Gestallt keine Reaktion, doch langsam begann diese näher an uns heran zu schleichen. Irgendwann wurde dann die Gestallt nicht mehr von langen Schatten geschützt wurde. Eine Frau mit langem braunen Haar und einem hellblauen Kleid begann ich zu erkennen.

„An scheinend ist unser Zeit vorbei." Aleas Lippen lösten sich anscheinend wiederstrebend von meinen Lippen, bevor sie mir die Worte zuflüsterte. Immer noch konnte ich mich nicht richtig rühren, doch ich konnte einfach nicht aufhören diesen Fremdkörper anzustarren.



Die Sonne schien durch mein Fenster und begann einen geraden Schatten über meine Augen zu werfen. Ich war immer noch müde, obwohl ich vielleicht gute 12 Stunden geschlafen hatte, doch der Traum war nicht unbedingt erholsam. Wenige Sekunden nach Aleas Worten war ich dann auch schon aufgewacht. Mein Herz raste immer noch, auch obwohl ich mir nicht ganz klar war ob es an Alea oder dieser Fremden Frau lag. Das war doch mein Traum....Ich kenn diese Frau nicht......

Ich lehnte an der Wand zu meinem Bett und starrte in die Luft. Casus war nun endlich auch mal wieder verschwunden und ich wurde mal alleine gelassen. So richtig genossen tat ich es nicht, obwohl ich es wohl doch lieber sollte. Eigentlich hatte ich mir dass ja auch irgendwie gewünscht und dennoch fühlte ich mich irgendwie allein. Eventuell lag es auch einfach nur an dem Traum und dem darauf folgenden Schuldgefühlen. Es war alles einfach so verwirrend und so abstrus, dass ich nicht wusste was ich tuen sollte. Die Depressionen waren fast noch schlimmer als am Tag zuvor und tatsächlich das schlimmste war, dass ich morgen auch schon wieder in die Schule sollte. Gute zwei Wochen waren vergangen seitdem ich aus dem Krankenhaus gekommen war. Viel hatte ich nicht in dieser Zeit getan und gerade deshalb schien es Katrin für so wichtig zu empfinden, dass ich wieder zur schule ging. Sie erwartete sich wahrscheinlich, dass mich etwas soziale Interaktion heraus reisen konnte. Ich wusste zwar, dass es nicht stimmte, doch ich versuchte so zu tuen. Sie sollten mich einfach nicht mehr als depressiven Suizidgefährdeten sehen. Schon komisch....da habe ich es fast geschafft endlich alles zu beenden und ich tue nichts anderes als es zu bereuen.

Born - Pregnant 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt