Traum - Cassian

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Ihre Haut schien auf ihrer Stirn an einer Stelle leicht gerötet, weshalb ich meine Hand hob und sanft über die Stelle strich. Ihre Stirn war ganz warm und man konnte fast schon glauben, dass sie Fieber hatte.

„Nicht schlimm." Sie ließ ihre Finger zwischen meine und ihre Stirn gleiten und zog so meine Hand nach unten.

„Hast du wieder schlecht geträumt?" Sie drehte ihre Hand, so dass sie mit ihre weichen Lippen meinen Handrücken berührte. Ganz klar versuchte sie mich zu provozieren und erneut begann mein Herz schneller zu schlagen, auch wenn ich versuchte mich zusammen zu reisen und es sie nicht merken zu lassen.

„Dieser Träume scheinen dich wirklich zu jagen." Ich hatte ihre nicht geantwortet, doch sie hatte ganz klar gesehen was es war. Ihre freie Hand begann sie auszustrecken und an meine linke Wange zu legen. Wärme floss ganz unverfälscht durch meine Adern. Ihre großen grünen Augen sahen mich an, begannen mich zu mustern und mich tiefer in ihre Mitte zu saugen. Als wäre ganz normal wanderten ihre Lippen weiter über meine Hand hinauf zu meinen Fingern. Ihre Zunge glitt langsam zwischen ihren Lippen hervor und strich über meine Finger. Kontrolle war mit einem mal ein hochgehandeltes Gut.

„Etwas Ablenkung kann dir sicher nicht schaden." Die Worte kamen über ihre Lippen, als wäre es das uneigennützigste, dass man auch nur aussprechen konnte. Die leuchtenden grünen Augen zeigten jedoch andere Absichten hinter ihren Worten, nicht dass mich diese nicht unbedingt ansprachen. Vielleicht war das Versprechen, dass dahinter stand sogar noch verlockender. Ganz langsam ließen ihre Lippen von meiner Hand ab und lies sie nun hinunter gleiten, während sie begann sich weiter nach vorne zu neigen.

„Cassian." begann sich leise zu flüstern und drückte ihre Lippen für nur den Hauch eines Minute auf meinen Mund, eher sich einen Spalt abstand zwischen uns brachte.

„Cassian." Erneut drückte sie ihre Lippen auf meine und ich sank weiter zurück und hinab in den Polster. Ich hob meine freie Hand, die sie nicht gefangen hielt, um meine Finger in ihr langes seidiges Haar zu vergraben, dann lösten sich erneut ihre Lippen von meinen.

„Cassian. Du gehörst mir ganz allein." Ich erwartete, dass sie mich erneut küssen würde, doch sie richtete sich wieder auf und strich ihr Haar aus dem Gesicht. Mit einem mal wich alles an erwachen aus meinem Blick und ich war voller Angst erstarrt.

„Hast du mich so schnell wieder vergessen?" Wo eben noch Alea gesessen hatte sah ich nun Bianca. Das Gesicht von ihrem Blut ganz rot gefärbt, die Augen nur leere Höhlen, ihr Haar fehlte an manchen stellen. Sie war eine scheußliche Erscheinung, nichts dass man noch lieben wollte.

„Dabei habe ich doch extra aufgepasst, dass du dich immer an mich erinnerst! Du bist mein! Ich hätte alles für dich getan!" Auch ohne ihre Augen schien ihr Blick mich aufzufressen. Die aufgeplatzten Finger rammte sie immer wieder mit ordentlicher Wucht in meine Brust. Zunächst waren es nur kleine Kratzer, doch diese begannen schnelle zu bluten, wurden tiefer. Mehr Blut floss. Tiefer rammte sie sie mir in meinen Körper. Ich zuckte, doch kam nicht los. Meine Beine rührten sich nicht. So schnell ich konnte versuchte ich nach ihren Händen zu fassen, doch sie schlug sie einfach weg und verpasste dabei meiner rechten auch einen Kratzer.

„Ich will es! Alles! Du gehörst mir! Dein Körper ich will ihn haben!" Sie schrie laut und schrill, so dass es in meinen Augen begann zu dröhnen und schon das mich zum schreien brachte. Ich streckte meine Arme in alle Richtungen aus und versuchte etwas zu erreichen mit dem ich sie von mir bekam und tatsächlich. So unwahrscheinlich es war bekam ich eine alte Lampe zwischen meine Finger, dass ich eigentlich keine Nachtischlampe besaß war mir nun mal egal. Fest schlang ich meine Finger um ihren dünnen Hals und begann sich in die Luft zu reißen. Mit Schwung schlug ich gegen Biancas Kopf. Teile der Knochen gaben nach und wurden eingedrückt. Ich befürchtete schon sie würde verbleiben, doch dann schlug ihr Kopf herum und sie viel hinunter von mir. Ihr lauter Schrei halte in meinen Ohren.

Ich riss die Augen auf. Meine Stirn war leicht benetzt vom Schweiß und ich spürte wie mein ganzer Körper zitterte. Wie eingefroren lag ich in meinem Bett und starrte an die Decke. Ich spürte wie ich begann etwas aufzustoßen, schnell drückte ich meine Hand gegen meinen Mund. Nicht jetzt! Nicht nach alle dem.

Überall auf meiner Brust begann es zu brennen. Es fühlte sich an als wäre alles wieder so frisch. Albträume hatte ich kurz nach dem Vorfall oft gehabt, doch Bianca war zum Glück etwas aus meinen Gedanken verschwunden, auch wenn ich den Unfall nicht vergessen konnte. So schlimm schienen sie mir allerdings selbst damals nicht gewesen zu sein. Trotz zittern am ganzen Körper setzte ich mich. Mir war schrecklich warm auf meiner Brust und es war als würde ich immer noch das Blut spüren, dass über meinen Oberkörper lief, genauso wie ihre wulstigen, aufgeplatzten Finger, die in den Wunden bohrten. Mit einer Hand fuhr ich unter mein T-Shirt und fuhr über meinen Oberkörper. Die Naben konnte ich noch sehr gut spüren. Ich vermied es zwar mich selbst im Spiegel zu betrachten, um sie einfach nicht mehr sehen zu müssen und dennoch stand jede Linie, die sich über meinen Oberkörper zog, mir noch ganz klar vor Augen, als hätte ich sie selbst dort platziert.

Am liebsten hätte ich in diesem Moment einfach nur geweint, doch ich hielt meine Tränen zurück. Du willst doch kein Schwächling sein, oder Cassian? Großer Jungs weinen nicht. Sie halten die Tränen zurück bis sie explodieren.

Lieblos riss ich meine schnell aus meinem Bett und warf mich schon fast in meinen Rollstuhl. Ich sah mich um, doch Casus schlief zum Glück noch. Mit immer noch zitternden Fingern begann ich die Räder an meinem Rollstuhl zu drehen und aus meinem Zimmer zu flüchten. 

Born - Pregnant 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt