Kriegsauszeit

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Wach wurde Summarize in der Lazaretfrigatte vor Ord Cestus. Sie wusste nicht, wie sie dort hingekommen war. Ihr Meister saß auf der Bettkante. ››Meister?‹‹, fragte das Mädchen leicht verschlafen und setzte sich auf. ››Summarize.‹‹, er schenkte ihr ganz überrascht eine Umarmung. ››Was ist passiert?‹‹ ››Geonosianische Parasiten haben die Klone auf dem Transporter befallen.‹‹ ››Deswegen haben sie mich angegriffen.‹‹ Summarize sah um sich. Wo war ihr Lichtschwert? Sie streifte die Decke von ihr ab und sah zur Kama. Dort war es auch nicht. Sie schwang ihre Beine aus dem Bett und knurrte kurz. Ihr linkes Knie schmerzte. ››Was hast du vor?‹‹ Sie betrachtete das Knie, welches in einem Verband gehüllt war. Es war ein fester, weißer Verband und sie konnte es kaum abbiegen. Sie sprang auf die Füße und legte ihren Arm sofort über die Schultern ihres Meisters, da sie nicht auftreten konnte. ››Was hast du vor?‹‹, fragte Obi-Wan seinen Padawan noch einmal. Mit einem halb angewinkelten Knie hüpfte sie mit Kenobi als Stütze durch die Station. ››Wo ist die Fregatte?‹‹ ››Wieso?‹‹ ››Dort müssen wir hin.‹‹ ››Dann nach links, wenn du mir sagen würdest was du vor hast.‹‹ Sie antwortete nicht. Die Tür öffnete ihr Meister und sie gingen weiter. Er hat ihre Hand mit seiner genommen, dass sie nicht wegrutschte. In dem Schiff herrschte Eiszeit. In jeder Ecke lag ein kleines Häufchen Schnee. Die Wände waren mit Eisblumen verziert. Was hat sie nur alles verpasst? Der Atem scheint zu gefrieren. Sie bogen zweimal ab und kamen in den Raum, an den sie sich zuletzt erinnern kann. Ein gezündeter Droidenkracher lag auf dem Boden. Ein halb eingeschneiter Lichtschwertgriff. Und zwei leuchtende Gegenstände unter einer Eishaube. Sie deutete darauf und ihr Meister hob die Teile auf.

Als er das Sith-Holocron erkannte, wurde sein Gesicht leicht blass. Das Lichtschwert hing er an ihre Kama und die Holocrone an seinen Gürtel. Den Droidenkracher wollte sie auch, doch er wusste nicht ganz, was sie damit vor hatte. Sie hüpften zurück in das Zimmer und er setzte sie auf das Bett zurück. Sie war sichtlich erleichtert. Er holte die Holocrone hervor. Das rote und das blaue. ››Woher hast du die?‹‹ ››Auf Geonosis gefunden.‹‹ ››Wo?‹‹ Er betrachtete beide sorgfältig. Das Jedi-Holocron war von einem Jedi aus dem alten Jedi-Orden. Jedi-Lord Valenthyne Farfalla. Das Sith-Holocron war aus der Zeit der alten Republik. Von Kel'eth Ur. Dem hellen Sith-Lord. ››Wo Rex und ich Wache gehalten haben, war darunter eine Hölle. Gut versteckt. Dort war alles geteilt. Sogar die Macht. Sie haben nach mir gerufen. Alle zwei und sie sind dann in meine Hand geflogen. Ich habe sie mitgenommen.‹‹ Es klang ganz nach einer alten Sith-Sage. Vor vielen Jahren wollten Farfalla und Ur ein Friedensbündnis zwischen den zwei Seiten schließen. Es wurden zwei Holocrone mit dem ganzen Wissen jeweiliger Seiten gemacht und an einem Ort gesammelt. Der Friedensvertrag hielt nicht lang, da Ur für seine zu hellen Taten zum Tod verurteilt wurde. Farfalla wurde Tage später von dem Sith-Lord Darth Bane getötet und so blieb der Ort des Schreins verborgen. Er warf sie ihr zu. Nur das Jedi-Holocron. Dann noch etwas zaghaft das Sith-Holocron nach. Sie konnte es sicher nicht öffnen. Er wollte es ihr auch nicht abnehmen.

››Kommst du noch ein Stück?‹‹ ››Wieso?‹‹ ››Dann würden wir nach Coruscant zurückfliegen. Meister Mundi übernimmt den Transport.‹‹ Sie setzte sich auf die Kante und hielt ihren Arm etwas nach oben. Sie deutete den Platz ihres Meisters an, der sie stützen musste, was er auch tat. Sie hüpften, schon wieder, noch schnell in das Zimmer von Bariss und Ahsoka, wo Anakin ungeduldig wartete. Beide schliefen, also hielt sie nichts mehr hier. Danach ging es ab in das Kanonenboot im großen Hangar. Zu Captain Rex und seinen Männern. Sie legte den anderen Arm um seine Schultern. An den zwei starken Männern konnte sie sich abstützen. Sie steuerten auf den Kreuzer zu und landeten. Der Sprung in den Hyperraum folgte gleich. Der Captain half ihr zum Quartier, während ihr Meister zu Admiral Yularen musste. Sie setzte sich auf das Bett und legte die Holocrone und den Droidenkracher auf das kleine Kästchen. Erst jetzt entdeckte sie den Verband an ihrer rechten Hand. Zögerlich öffnete sie ihn. Eine fleischige, gerade Wunde, vom Zeigefinger bis zur linken Seite des Handgelenks, die mit drei Kreuzen genäht wurde. Ein Zentimeter Kreuzen aus schwarzem Draht oder etwas ähnlichem. Das musste vom Droidenkracher übriggeblieben sein. Ein wenig fassungslos saß sie da. Sah sich die gezeichnet Hand an. Sie hat diese Mission mitgenommen. Körperlich. Das machte ihr nichts aus. Eher seelisch. Ihr kamen die Tränen, die sie aber zurückhielt. Es hätte anders auch enden können. Sie hätte die elektrischen Ströme nicht überleben können. Hätte die Soldaten damit töten können.

Ihr Meister stürmte durch die Tür und wurde immer langsamer, bis er stehen blieb. Die Augen auf die Handfläche gerichtet, die nach oben auf ihrem Oberschenkel lag. Und dann sah er sie an. Wie sie mit ihren Gefühlen kämpft. Und sich hoffnungslos wehrt. Er setzte sich neben seine Schülerin, drückte sie an sich: ››Was ist los?‹‹ ››Das kann ich nicht sagen. Als Jedi.‹‹ ››Sieh dich nicht als Jedi als etwas anderes. Jedi zu sein ist wie ein Beruf. Wie der Polizeiangestellte auf Mandalore. Nur mit Mediclorianer im Blut und leuchtendem Schwert. Sag mir, was los ist.‹‹ ››Mir wird alles zu viel. Ich weiß nicht. Vielleicht brauche ich mal eine Auszeit vom Schlachtfeld.‹‹ ››Die bekommst du auch.‹‹ Er stand auf und ging. Ließ sie mit einen lächelnden Gesicht zurück. Auf der Brücke traf er den Captain. Beide Männer wussten, dass sie sich Sorgen um die junge Kenobi machten. Der Krieg hatte sie verändert.

Als der Stadtplanet vor ihnen erschien, nach dem Hyperraumausstieg, holte er seinen Padawan, der gerade dabei war, etwas sehr gefährliches auszuprobieren.

Beholden | Star Wars The Clone WarsWhere stories live. Discover now