Von Korea bis nach England

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Sie hörte nicht mehr auf und Trapper kam nun auch noch herein. "Was ist denn hier los?" "Weiß ich doch selbst nicht.", klang Benjamin schon am Verzweifeln. Er legte seinen Kopf in die Hände. Trapper holte ein Glas Wasser und reichte es ihr, als sie sich wieder gefangen hatte. Sie hatte auch schon keine Stimme mehr. "Danke.", hauchte sie. "Ist es schlimmer geworden?" "Ich weiß nicht, aber ich glaube schon." Sie legte sich unter Qualen hin. "Soll ich hier bleiben?", fragte Hawkeye wie aus der Pistole. "Nein, das geht schon in Ordnung. Ich kann auf mich allein aufpassen." "Bist du sicher?" "Sicher." "Hier habe ich dir eine Tasse Tee hingestellt und falls was passiert, schrei einfach laut und es wird schon jemand kommen und dir helfen." Sie nickte und die beiden gingen zurück zur Medizinstation. Radar drückte Hawk noch schnell eine alte Akte in die Hände und hastete auch schon weiter. "Was ist das?" "Eine Akte.", Hawk studierte die Blätter und ging weiter. "Von Kolumbien. Du denkst doch nicht..." "Doch das tue ich." "Was macht dich denn überhaupt so sicher, dass es eine Infektion sein könnte. Für mich sieht es nach einer Erkältung aus und zwar einer heftigen." "Sag mir bei welchem Patienten du das gesehen hast.", er sah seine Freund an und bleib stehen, "Dieser Warm-Kalt-Wechsel. Das kann nicht nur eine Erkältung sein. Sie hatte auch Gelenksschmerzen." "Und? Hattest du das nie? Oder warst du noch nie krank." "Es war kein Ziehen, sondern Stechen und sie konnte sich kaum ohne Schmerzen bewegen." Nun glaubte ihm sein Freund und machte sich auch Gedanken: "Und an was denkst du?" "Vor ein paar Monaten hat es so eine Art Krankheit in Kolumbien und Umgebung gegeben. Eine große Opferzahl. Ich weiß nicht was es für ein Virus es war oder was er bewirkt." "Und deswegen hast du Radar angeheuert alles zu finden was nur mit Kolumbien zu tun hat." "Genau. Ich möchte sie nämlich nicht verlieren." Er warf die Akte zu den anderen und begann wieder zu arbeiten, bis ihn Radar holte. "Sir?" "Was gibt's", er hing das Klembrett an den Haken am Bett. "Ich habe hier noch eine Akte. Der Rest wird in den nächsten Tagen von Auswärts eintrudeln." Er überflog noch schnell die Zeilen und klopfte dann seinem Kollegen auf die Schulter: "Vielen Dank." Dieser nickte und ging. Hawk setzte sich in einen freien Stuhl und begann die vielen Zettel zu studieren. "Und was gefunden?", fragte sein Freund vor ihm mit verschränkten Armen. "Noch nicht.", er hatte seine Nase immer noch zwischen den Blättern, "Warte!" John war schon fast verschwunden, kam dennoch zurück. "Kolumbien...Einsätze...Airforce...Airforce?...Airforce...", Trapper begann mit seinen Fingern auf dem Unterarm zu klopfen, "Stützpunkt Buenaventura...Virus infiziert....Der Hydro-Virus verbreitete sich sehr schnell und konnte kaum in Schach gehalten werden. Es gab sehr viele Opfer. Auch zwei der Soldaten am Airforcestützpunkt wurden infiziert. Man vermutet, dass die Viren über das Wasser verbreitet wurden." "Irgendwelche Symptome?" "Nein.", er schlug die Akte zu und nahm die zweite mit, "Sehen wir mal nach unserem Patienten." Er stapfte aus dem Zelt und in den Regen, der ihn sehr überrascht hat. Schnell hob er die Akten über seinen Kopf und rannte zum Zelt. Er schüttelte sich drinnen die leicht nassen Haare durch und schnappte sich einen Lappen, um die Tropfen von den Mappen zu wischen. "Michaela?" Er hätte nicht gefragt, wenn er ihr Herz nicht hören konnte. Auch der Atem war verstummt. Er setzte sich an die Kante. Sie glühte schon wieder. "Hawkeye?" Sie musste wieder husten. "Geht's dir gut?" "War schon mal besser." "Möchtest du nicht mit in die Krankenstation kommen?" "Nein." "Was ist so falsch an der Krankenstation?" "Nichts, nur ich glaube, ich bin nicht in der Lage da hinzukommen." "Wenn es das ist, kann ich dich auch tragen, wenn es sein muss." "Nein, das vergeht schon wieder. In ein paar Tagen müsste es wieder hinhauen." "Wenn du es sagst." "Viel Spaß noch.", sie drehte sich auf die andere Seite.

"Sie bleibt erst mal im Sumpf isoliert. Ist besser für alle Beteiligten. Wenn wir wissen und uns sicher sind, dass es der Virus aus Kolumbien ist, haben wir keine Gefahr einer Lauffeuerinfektion, da es ja nur mit Wasser übertragen wird.", sagte Trapper auf dem Weg zur Arbeit. "Da hast du wohl recht.", bemerkte sein Freund leicht gekränkt.

Hawk krallte sich nach dem Abendessen Radar noch einmal. Er hatte das schlimme Gefühl, dass es in den nächsten Tagen nicht besser werden würde. Mit seinem Tablett setzte er sich neben den Brillenträger und Trapper saß gegenüber: "Wie lange braucht es noch, bis die Akten kommen?" "Das weiß ich doch nicht.", und der Corporal schob sich eine halbe Kartoffel in den Mund. "Haben die wirklich nichts gesagt?" "Wieso ist das so wichtig?" Hawkeye sah seinen Freund an und dieser hatte diesen Du-Kannst-Es-Ihm-Sagen-Blick. "Du kennst doch den neuen Sergeant." "Ja." "Und sie ist krank." "Und was hat das mit den Kolumbienakten zu tun?" "Sie war vorher in Kolumbien und könnte sich dort etwas eingefangen haben." "Wie den Hydro-Virus.", half Trapper nach. "Und das heißt?", fragte Walter weiter. "Das heißt, wenn ich nicht bald weiß, ob die Symptome mit dem Virus zusammenpassen, könnte sie uns vor den Augen wegsterben." "Das wäre ja furchtbar." "Haben Sie die Nummer vom Stützpunkt? Ich werde selbst anrufen."

Nun standen sie im Zelt des Colonel. Hawk mit dem Apparat in der Hand, diskutierte mit dem Colonel vom Stützpunkt und zwar heftig. "Hören Sie, es ist mir egal wie wertvoll diese Akten sind, aber ich brauche sie......was heißt das...hier geht es um ein Menschenleben.....natürlich haben sie keine Ahnung davon...ich habe einen Eid abgelegt...hier geht es nicht um mich, ich möchte nur meiner Pflicht als Arzt gerecht werden....wenn es so ein Problem darstellt sie zu verschicken, dann werde ich um 11 auf der Matte stehen und sie mir holen...hier geht es um eine Airforcesoldatin....ja wir sind eine Medizinstation...was sie hier macht?! Sie wurde verlegt...wieso wollen sie das alles so genau wissen....ach lenken sie jetzt nicht ab...es geht um das Leben einer Frau, das ich zu retten versuche und ich möchte ungern Sie für ihren Tod verantwortlich machen. Das geht nun einmal nicht wenn sie mir diese bescheuerten Akten vorenthalten!....vielen Dank...", noch leicht gereizt legte der Captain auf. "Und was sagen die?" "Wichtig blablabla nicht versenden blablabla. Dieser Colonel ist ein harter Brocken, das sag ich dir. Auf die Diskussion brauch ich jetzt mal einen Martini." Sie gingen aus dem Hauptzelt und in die Richtung des ihrigen. "Also was haben sie nun gesagt?" "Sie werden sie heute noch abschicken. Könnte 'ne Weile dauern, bis die von England kommt." "Von England? Weißt du wie lange das dauert?" "Ich weiß mein Freund." Sein Kollege war besorgter den je und das machte Trapper auch so Angst. Aber auch die Tatsache, dass sie den Serg vielleicht nicht retten können.

[1] M*A*S*H | Chemical EssentialWhere stories live. Discover now