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-Legolas

Luthien weicht mir nicht von der Seite. Wenn jemand anderes kommt, nimmt sie eine Haltung ein, als ob sie Schlägen ausweichen will.
Aber ich kann sie nicht ewig der Gefahr aussetzen...
Eines Tages gebe ich ihr einen Brief, den sie misstrauisch mustert. "Luthien, im Düsterwald bist du sicherer. Geh dorthin und gebe meinem Vater diesen Brief... Bitte." Sie sieht mich an. Dann sagt sie: "Und was ist mir dir?" "Ich komme klar. Bitte geh! Und... sag Tauriel, dass ich sie über alles liebe, dass es mir gut geht und sie sich keine Sorgen machen soll!" Jetzt muss sie gehen. Bitte!
Sie nickt kurz und sagt: "Das werde ich tun. Sie geht zu einem Pferd, das ihr gebracht wurde. Da dreht sie sich noch einmal um und sagt: "Danke, Legolas!" Ich nicke ihr zu. Sie steigt auf und reitet davon, während ich mit Aragorn und Gimli eine neue Stategie entwickle...

-Luthien

Mein Weg in den Düsterwald ist lang. Sehr lang. Unendliche Tage reite ich durch Mittelerde und frage mich, wann ich wohl endlich mein Ziel erreichen würde.
Nun bin ich schon mehrere Wochen auf dem Weg in den Düsterwald. Da endlich erblicke ich ihn. Jetzt kann mein Weg nicht mehr lang sein!
Ehrfürchtig reite ich durch den Wald, bis ich an ein großes Tor komme. Dort steige ich ab und trete den Wachen entgegen. "Ich komme mit einer Nachricht des Prinzen an den König!", sage ich mit fester Stimme. Die Wachen sehen mich an, dann nicken sie und öffnen das Tor. Von dort aus werde ich von einer weiteren Wache in den Thronsaal gebracht. Dort ist der König, Legolas' Vater. Er sieht ihm sehr ähnlich, doch seine Augen, obgleich ebenso blau wie die von Legolas, sind kalt und beängstigend. Thranduil sieht mich gespannt an. Ich gebe ihm den Brief und schweige, während er ließt. Als er fertig ist, sieht er mich sonderbar an. Dann fragt er: "So... Luthien... weisst du, was mein Sohn hier geschrieben hat?" Ich schüttele den Kopf. Er nickt und sagt: "Das dachte ich mir schon. Nun, er möchte, dass du bei uns leben kannst. Zudem möchte er, dass du so schnell wie möglich Tauriel kennenlernen musst, soweit es ihr gut geht... Du hast Glück, Tauriel geht es gut... Ich werde dich selbst zu ihr bringen. Legolas hat außerdem gebeten, dass du das Kämpfen erlernst. Wir werden in wenigen Tagen damit beginnen können. Nun, komm." Ich folge Thranduil durch die Gänge zu einer Tür. An diese klopft er leise, aber bestimmt, und wartet. Als eine Antwort kommt, macht er die Tür auf und bedeutet mir, ihm zu folgen. Ich trete ein. In einem Bett liegt eine wunderschöne Elbin mit langen roten Haaren und grünen Augen. Das muss Tauriel sein, so hat Legolas sie mir beschrieben. In ihren Armen... liegt ein schlafendes Kind. Also ist Legolas Vater geworden... Innerlich freue ich mich für ihn und Tauriel.
Tauriel sieht mich verwundert an. Fragend lenkt sie ihren Blick auf Thranduil. Dieser erklärt: "Tauriel, das ist Luthien. Sie wurde von Legolas gefunden und nach einigen Wochen hierher geschickt." Tauriel nickt und Thranduil verlässt den Raum. "Setz dich, Luthien.", sagt Tauriel zu mir. Zögernd setze ich mich auf einen Stuhl neben ihrem Bett. Sie sieht mich forschend an. "Legolas hat dich gefunden? Wie kam es dazu? Und... Luthien, ich erwarte eine ehrliche Antwort. Was empfindest du für Legolas?" Kurz starre ich sie an, entsetzt über ihre dritte Frage. Dann antworte ich ihr: "Ja, er hat mich gefunden. Ich war alleine, was für mein Alter sehr ungewöhnlich ist, ich bin erst 400 Jahre alt. An irgend eine Art von Zuwendung kann ich mich nicht erinnern, ebenso kenne oder besser kannte ich meine Eltern kaum. Es ist, als hätte ich keine. Ich habe das Vertrauen zu den Elben, meiner eigenen Sippe, verloren. Legolas war der erste Elb seit Langen, dem ich mich anvertrauen kann. Das habe ich aber auch erst bemerkt, als er mir von dir und eurem Kind erzählt hat. Ich dachte, ein Vater kann kein grausamer Elb sein. Aber Tauriel, ich schwöre dir, ich sehe in Legolas eher... also er ist für mich... wie ein Vater. Und zudem soll ich dir was von ihm ausrichten. Es geht ihm gut und... er liebt dich über alles." Sie hat Tränen in den Augen und lächelt. Dann nimmt sie meine Hand und sagt: "Es ist schön, dass du endlich jemandem vertrauen kannst. Ich hoffe, du wirst mir ebenfalls vertrauen können." "Das werde ich Tauriel. Ich tu es schon jetzt. Du hast eine Ausstrahlung... Ich verstehe, dass Legolas dich liebt. Und ich freue mich für euch!" Sie lächelt. Mein Blick schweift zu dem Kind. Tauriel bemerkt dies und sagt: "Das ist unsere Tochter. Ich habe ihr den Namen Calima gegeben und hoffe, dass er Legolas gefällt." "Wie könnte ihm der Name nicht gefallen? Er passt zu ihr." Tauriel lächelt Calima liebevoll an, dann lächelt sie auch mich an. "Willkommen im Düsterwald Luthien. Möge er dein Zuhause sein und mögest du dich hier wohlfühlen."

Legolas & Tauriel- But I Never Told You...Où les histoires vivent. Découvrez maintenant