Kapitel 8

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Wir trainierten noch eine Weile und dann beschlossen wir nachhause zu gehen. Wir spazierten gerade die Straßen hinunter.

"Wann hast du mit Kampfsport angefangen?" Fragte ich
"Mit 14 und du?"
"Mit 13"
"Und freust du dich auf die Klassenfahrt?" Fragte ich weiter, damit keine Stille herrschte.
"Ja wird sicher ziemlich cool. Einfach mal abschalten und auf andere Gedanken kommen."
"Wieso abschalten?"
Wir waren nun an einem See angekommen und setzten uns aufs Gras.
"Naja....egal ist nicht so wichtig."
Er sah nur gerade aus, aber man konnte für einen kurzen Moment seinen traurigen Geschichtsausdruck sehen. Der war aber genauso schnell verschwunden, wie er gekommen war.
"Ich weiß du magst mich nicht und wir sind auch keine Freunde, aber wenn du reden willst, bin ich für dich da." Sagte ich mit einem Lächeln. Er schaute mich an und er hatte jetzt auch ein kleines Lächeln im Gesicht. Wieso ich so nett war? Naja 1. Manchmal braucht man einfach Leute zum reden und ich höre immer jedem zu. So bin ich halt und ich mag es nicht, wenn jemand traurig ist und 2. Wenn er nett ist, dann bin ich es auch.
Er schaute wieder auf den See und ich tat es ihm gleich.
"Hast du Geschwister?"

*Jayden's P.O.V*

Ich hatte das Gefühl, dass ich ihr wircklich vertrauen konnte, aber dennoch wusste ich nicht ob ich sollte. Es ist nun schon 3 Jahre her, dennoch fällt es mir so schwer darüber zu sprechen.
"Ja ich hab eine kleine Schwester und hatte noch eine."
Nun schauten sie traurig zu mir.
"Hatte?" Ich nickte. "Willst du es mir erzählen?"
Ich wusste es nicht. Aber ich glaube ich konnte ihr vertrauen.
"Meine kleine Schwester heißt Lillia und ist 10 Jahre alt. Sie hatte eine Zwillingsschwester Lola...." Ich brach ab. Eine Tränen rollte über meine Wange. Kathe wischte sie vorsichtig weg und nahm meine Hand. Sie drückte einmal kurz zu, so als würde sie sagen wollen, dass sie für mich da sei und ich könne ihr Vertrauen.
"Vor 3 Jahren...." Ich schluckte.
"....Wir sind gerade in den Urlaub gefahren. Mein Vater saß am Steuer und wir sangen alle fröhlich zu einem Lied, welches im Radio spielte, mit. Ok nein wir schrien eher dazu." Ich musste bei dem Gedanken lächeln, was auch Kathe zum lächeln brachte.

Flash back

Plötzlich wurde das Lied unterbrochen und eine Meldung kam. Die Frau im Radio sagte, dass ein Geisterfahrer auf der Fahrbahn, wo wir gerade fuhren, sei. Da sahen wir ihn. Die Autos vor uns wichen aus, doch mein Vater schaffte es nicht mehr auszuweichen und der Falschfahrer raste geradewegs auf unser Auto zu. Das andere Auto krachte in unseres und wir überschlugen uns. Die Rettung kam und half uns alle raus. Wir kamen auch recht gut davon. Jeder hatten nur einen gebrochenen Arm oder ein gebrochenes Bein. Ich hatte eine leichte Gehirnerschütterung und einige Schürfwunden, aber Lola verlor immer mehr Blut. Ein Stück vom gebrochenen Glas, ist durch den Aufprall in ihren Bauch gestoßen worden. Sie brachten sie sofort ins Krankenhaus, aber es war zu spät. Ich hatte meine kleine Schwester verloren....

Flashback Ende

*Kathrin's P.O.V*

Wir waren keine Freunde, dennoch vertraute er mir sowas an. Das war so traurig. Mir rannte auch eine Träne über meine Wange.
"Wieso bin ich nicht statt sie gegangen?!" Nun liefen ihm immer mehr Tränen den Wangen hinunter.

Ich nahm ihn einfach in den arm. Das war jetzt einfach das einzig richtige.
"Danke, dass du mir das erzählt hast und sowas darfst du nicht denken. Lola ist sicher da oben und schaut gerade zu wie ihr Bruder weint und sie wird sicher auch traurig. Also denk sowas nicht, sie hat dich doch geliebt und wäre sicher sogar freiwillig für dich gestorben." Sagte ich. Er nickte nur. Ich nahm ihn nochmal fest in den arm und nun schlang auch er seine Arme um mich.

Als wir uns lösten waren wir nur wenige cm von einander entfernt. Diese blauen Augen zogen mich wieder in ihren Bann und ich verlor mich darin. Er kam mit seinem Gesicht etwas näher und auch ich lehnte mich etwas nach vor. Er schaute jetzt abwechselnd in meine Augen und dann wieder auf meine Lippen und ich tat es ihm gleich. Seine wunderschönen vollen rosa Lippen. Ob sie wircklich so weich sind wie sie ausschauen. In mir kribbelte alles. Jetzt berührten sich schon unsere Nasenspitzen und ich schloss den letzten Abstand zwischen uns. Der Kuss war mit so viel Gefühl und er wurde immer leidenschaftlicher. Mein Herz schlug immer schneller und ich hatte Angst, dass es mir gleich aus der Brust springen wird. Irgendwann lösten wir uns um Luft zu holen.

Wir lächelten uns nur an und dann sagte er plötzlich "Danke"
Ich schaute ihn verwirrt an.
"Für was?"
"Danke, dass du mir zugehört hast und getröstet hast."
"Und danke, dass du mir vertraust und es mir erzählt hast" Sagte nun ich.

Langsam wurde es richtig kalt und ich bekam eine Gänsehaut. Er merkte es und legte ohne ein Wort seine Jacke über meine Schultern. Ich lächelte ihn dankbar an und wir beschlossen nachhause zu gehen. Er begleitete mich noch zur Haustür und ich umarmte ihn einfach zum Abschied.

Er war etwas verwundert, aber erwiderte dann die Umarmung.
"Bye" Sagte ich.
"Tschüß Prinzessin, bis morgen " Sagte er zwinkernd und ging. Ich schüttelte lächelnd meinen Kopf und ging hinein.

Es war schön auch mal so eine Seite von ihm zu sehen. Nicht immer diese Macho-seite und 'ich-bin-der-geilste-typ-der-welt'-Seite. Ich mochte ihn so. Er hat seine Gefühle nicht versteckt und vielleicht könnten wir so irgendwann Freunde werden.....

Hate my BadboyWhere stories live. Discover now