Wenn du nicht mehr von der Schwerkraft angezogen wirst - Twilight FF

Schicksalhafte Pizza

Paul

Die Türe hinter mir quietscht, nachdem ich draußen alt bekannte Schritte auf der Veranda gehört habe. Ein hoch gewachsener junger Mann tritt herein. Er hat die gleichen dunklen Haare wie ich und unsere Oberarme ziert das gleiche runde Tattoo. Allerdings ziert sein Gesicht ein Grinsen, dass ich ihm am liebsten aus dem Gesicht wischen würde.

„Hey hast du die Pizza mit Schinken bestellt?" Höre ich Embry gut gelaunt Sam fragen. „Sehe ich so aus als würde ich das Fleisch auf der Pizza vergessen? Außerdem hat Emily bestellt." Emily lacht kurz laut auf. „Also so einen Fehler, würde ich mir niemals erlauben." Sie streicht Embry ein Mal durch sein kurz geschnittenes Haar, während er sie ansieht, wie andere Jungs nur ihre große Schwester ansehen.

„Ich hab solchen Hunger!" Mein Magen knurrt, wie als Untermauerung meiner Worte. „Paul du liegst doch sowieso nur den ganzen Tag hier herum. Du könntest ruhig mal Emily helfen, das könnte dich von deinem Hunger ablenken." Ich verdrehe, auf Jacobs Kommentar hin, die Augen.

„Du hilfst doch auch nicht, schon garnicht wenn du weiterhin Vampirmädchen anschleppst." Ich weiß, dass der Kommentar ihn wütend machen wird, doch ich bleibe ruhig auf der Couch liegen. Meine Hände kribbeln geradezu, denn sie warten darauf, mal wieder etwas zu tun zu bekommen. Wenn Jacob sich jetzt auf mich stürzen würde, würde das in einem Handgemenge enden und ich könnte endlich mal wieder so richtig mit Jacob fetzen. Doch als ich Emilys, strengen Blick sehe, der sagt, dass mein Rudelbruder mich ignorieren soll, gebe ich die Hoffnung auf.

Ich höre draußen ein Auto vorfahren. Die großen Reifen drücken sich in den Schlamm und die Erde, die von den letzten regnerischen Tagen zurückgeblieben sind. Der Gang wird heruntergeschalten, der Gurt eines Autos klickt und habe das Bedürfnis aufzustehen. „Oh ein Wunder man muss dir die Pizza nicht auf die Couch tragen?" Stichelt Jared, während er auf einem Zahnstocher herumkaut. Ich will mich umdrehen und ihm den Kopf waschen, doch das erledigt Emily für mich. „Jetzt reicht es aber!" Ruft sie und wirft ihr Geschirrtuch auf den Thresen. „Ich will beim Essen kein einziges negatives Wort mehr hören oder ich schwöre, ich bestelle keine Pizza mehr." Sie deutet mit ihrem Finger auf jeden Einzelnen von uns und ich sehe nur stumm vor mich hin.

Als das Geräusch der Klingel die Stille zerreißt, überbrücke ich die letzten Meter zur Türe. Als ich den Türknauf berühre, ist es als würden davon Stromstöße ausgehen. Ich will die Türe so dringend aufreißen, dass mein Herz anfängt zu rasen. Ich muss mich beruhigen, sonst mache ich Sams Haus noch kaputt. Ich atme ein Mal tief ein und aus.

Was ist los mit mir? Ist da draußen ein Vampir, dem ich den Arsch aufreißen will? Nein, alles was ich rieche ist Pizza. Und etwas anderes... etwas Süßliches.

„Paul lass mich bitte durch." Ich habe gar nicht gemerkt, dass Emily versucht hat, mich zur Seite zu schieben. Sie klopft mir auf die Schulter und sieht mich verwirrt an. „Hmpf." Murmle ich unverständlich und will wissen, was hinter dieser Türe ist. Als Emily sie endlich öffnet, sehe ich sie vor mir.

Ein Engel.

Oder so etwas in der Art.

Sie scheint zu strahlen, auch wenn sie komplett grau gekleidet ist, bis auf eine gelbe Pizzamütze. Ihr Gesicht ist blass, hat einzelne Sommersprossen und ich habe das Gefühl, die Konturen ihrer Figur stärker zu sehen, als alles andere. Der Wald hinter ihr scheint zu verschwimmen, während ihre Augen so klar sind, als würde ich in einen Bergsee blicken.

„Hi. Ich soll hier ne Menge Pizza ausliefern?" Sie kaut ihren Kaugummi extra langsam beim Reden und sieht gelangweilt von Emily zu mir. „Ja wir haben hier ein paar Jungs satt zu bekommen."

Emily nimmt ihr einen Karton ab und stellt ihn auf den Tisch. „Ich habe noch einen im Auto, Moment." Sagt das Mädchen. Jacob steht auf und macht Anstalten ihr zu helfen, doch ich bin schneller: Ich schubse ihn an der Türe weg und trete hinaus in den leichten Nieselregen.