Kälte die dein Innerstes erreicht

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Enola

Ich sitze auf der Couch.

Meine Beine sind angewinkelt.

Und ich schaukle leicht vor und zurück.

Eine kalte Hand streicht über meinen Rücken und obwohl ich Wärme lieber mag, beruhigt sie mich langsam. Jasper Cullen kenne ich nur flüchtig aus der Schule und von kleinen Geschichten, die Alice ab und zu erzählt. „Das war nur ein wildes Tier im Wald Enola. Weißt du, ich kenne mich aus mit denen, von unseren Campingausflügen. Davon erzähle ich dir ja auch immer wieder." Versucht Alice mich zu beschwichtigen, doch in mir rebelliert irgendetwas, gegen ihre Worte.

Ich war keine Minute hier, da hatte Alice sich schon komplett angezogen und war mit ihrem Vater, Carlisle Cullen, kurz im Nebenraum verschwunden. Er taucht jetzt wieder auf und setzt sich neben mich auf einen Sessel.

„Lasst ihr mich bitte kurz mit ihr allein?" Es ist eine Frage, doch Carlisle Cullen versprüht eine so natürliche Autorität, dass ich ihm nicht wiedersprochen hätte. Alice und Jasper verlassen augenblicklich den Raum. Jaspers Hand hinterlässt eine Kälte und augenblicklich beginnen meine Hände wieder zu zittern.

„Hallo Enola. Ich bin Dr. Carlisle Cullen. Ich bin Arzt und ich denke, dass du einen Schock hast." Stellt der Mann sich vor, von dem ich schon so viel gehört habe. Ganz Forks kennt Geschichten und Gerüchte über diese Familie, doch ich habe mich bisher nie groß dafür interessiert. Doch jetzt in diesem Moment wird mir klar, wieso die Leute reden.

Diese Familie sieht anders aus, bewegt sich anders und irgendetwas an ihnen, mag nicht recht in mein Konzept passen.

„Nein mir geht es gut Dr. Cullen." Erwidere ich, obwohl ich weiß, dass es eine Lüge ist. „Nenne mich bitte Carlisle. Ich habe gehört du gehst mit Emmet und Alice in die gleichen Kurse." Ich nicke. „Ja, wir kennen uns, seit sie hergezogen sind." Eine Frau betritt hinter Carlisle den Raum. Sie scheint makellos, wie alle hier. Ihre braunen Haare fallen in Wellen um ihr Gesicht und sie hat dezentes Makeup aufgetragen, obwohl ich der festen Überzeugung bin, dass sie das nicht nötig hat.

Die Frau stellt sich als Esme vor und bringt mir eine Tasse Tee. Ich bin ihr sehr dankbar. Denn obwohl draußen die Sonne scheint, fröstle ich bereits, seit ich vorhin dieses Haus betreten habe.

Unten höre ich plötzlich schwere Schritte. Dunkle Stimmen murmeln etwas und sie scheinen zu niemandem von den Cullens zu passen. Ich umklammere meine Teetasse fester, als eine große Gestalt das Wohnzimmer betritt.

Paul füllt den gesamten Türrahmen aus und ich schlucke.

Was hat er hier zu suchen? Nach dem Vorfall im Wald hatte ein kleiner Teil von mir gehofft, der Wolf hätte ihn gefressen, denn das wäre eine der wenigen logischen Erklärungen gewesen, die ich mir zurechtgelegt hatte.

Doch Paul steht vor mir und wirkt wie das blühende Leben.

„Hey Enola." Begrüßt mich ein Junge der anschließend den Raum betritt. In seinem Gesicht sehe ich ein Lachen, dass den ganzen Raum auszufüllen scheint. Er ist in etwa genau so groß wie Paul, seine Haare sind jedoch länger und sein Körper wirkt insgesamt lockerer.

Danach kommt noch ein Mann. Er sieht ernst aus, fast schon etwas wütend und er gibt mir das Gefühl, so schnell wie möglich flüchten zu wollen. Mein Herz schlägt bis zum Hals. Hier sind mir eindeutig zu viele Menschen, die sich nicht so benehmen, wie ich es von Menschen gewohnt bin.

Carlisle sieht streng in die Richtung der Männer. „Ich habe gerade einen Patienten. Würde es etwas ausmachen, wenn ihr kurz nebenan wartet?" Ich sehe Paul an, er sieht mich an und mit einem Mal durchspült mich eine Welle der Erleichterung, dass er gesund ist.

Wenn du nicht mehr von der Schwerkraft angezogen wirst - Twilight FFWhere stories live. Discover now