Wenn du nicht mehr von der Schwerkraft angezogen wirst - Twilight FF

Fang mich, wenn du kannst

Paul

Wir stehen alle bereits auf einem Felsvorsprung auf Höhe der Grenze, als sich die ersten Blutsauger vor uns versammeln. Ich stehe rechts von Sam. Jakob links von ihm. Wir sind nicht in Kampfstellung, doch aufmerksam.

Ich höre wie ein Auto in der Nähe hält und höre Enola lachen. „Hey, Emmet spinnst du?" Höre ich Bellas Stimme wütend durch den Wald schallen. „Also ich fand's lustig. Was sagst du Enola?" Ertönt die tiefe Stimme des Mannes, der mir noch vor ein paar Tagen die Rippen gebrochen hat. Mein Mädchen kommt an seiner Seite auf die Lichtung. „Also von mir aus, können wir das jedes Mal so machen." Sagt sie, während ich ihren erhöhten Puls deutlich höre. Es gefällt mir nicht, dass sie auf der Seite der Blutsauger steht, sie gehört zu mir. Und noch etwas gefällt mir nicht: Enola trägt andere Kleidung.

Jared: Also ich finde, sie sieht darin super aus. Wirklich heiß.

Quil: Naja, kälter als die Vampire, kann sie ja nicht aussehen.

Die beiden witzeln untereinander, doch auch mir ist nicht entgangen, dass man mal wieder jede ihrer Kurven sieht. Besonders ihr Hintern, sieht in dieser Hose aus, als bräuchte sie dringend jemanden, der sie beschützt.

Während Bella auf der Seite der Blutsauger stehen bleibt, läuft Enola in zügigem Schritt auf uns zu, ohne sich noch ein Mal nach den Cullens umzudrehen.

Paul: Das ist mein Mädchen.

Sie bleibt unter dem Felsvorsprung unter uns stehen und legt ihre Hand auf den ersten Stein.

Leah: Wenn sie jetzt versucht hier rauf zu klettern, ist sie dümmer als ich dachte.

Ich gebe ein Knurren von mir, das genau in Leahs Richtung zielt. Sie steht hinter mir und ich habe keine Geduld, wenn es um Enola geht. Zu gerne würde ihr meine Hand reichen, jetzt wo sie an der Seite des Felsvorsprungs hochklettert, doch meine Pfote ist zum Hochziehen nicht gerade gemacht. Ich ahne schon, dass sie abrutschen wird und allein die Vorstellung bereitet mir Übelkeit.

Jacob: Enola ist taffer als ihr denkt, die schafft das schon.

Embry: Ihr stellt euch an, als wäre sie aus Glas. Sie klettert hier vor einem Haufen Vampire und Werwölfe einen Berg hoch. Sie wird auf jeden Fall schlechter sein, als alle Anwesenden.

Leah: Nicht alle Anwesenden, wir haben Bella noch nicht klettern gesehen.

Jacob knurrt leicht.

Enola hat schon gut einen halben Meter geschafft, indem sie langsam einen Fuß vor den anderen in die Felsspalten setzt. Sie scheint geübt darin und ich muss sie dringend danach fragen, woher sie das kann.

Da tritt ein Blutsauger aus den Reihen gegenüber von uns, er nähert sich Enola langsam und ich habe ein wachsames Auge auf ihn. „Wart, ich helfe dir." Ein unscheinbarer Vampir, mit stolzem Blick und längerem Haar löst sich von seinem Clan, läuft auf Enola zu und streckt seine Hand nach meinem Mädchen aus. In mir wächst ein Grollen an, doch ich kann es noch zurückhalten. „Danke Jasper, aber ich brauche keine Hilfe." Murmelt sie, während sie sich mit zwei geübten Bewegungen den Felsvorsprung hochhangelt und schließlich zwischen mir und Jared zum Stehen kommt. „Deshalb brauchte ich eine Hose Alice!" Rief Enola nach unten, woraufhin die kleine Brünette lächelt.

Ich hingegen bin beeindruckt, dass Enola die Hilfe von besagtem Jasper einfach so taff abgewehrt hat. Sie würdigt mich keines Blickes, als sie ganz zum Rand des Rudels läuft und sich auf einen Steinvorsprung stellt. So hat sie eine gute Sicht nach unten. Seth lehnt seinen Kopf an Enola und sie stütz sich auf ihm ab, indem sie beginnt seinen Kopf zu kraulen. Wäre ich ein Mensch, würde ich jetzt lächeln. Denn Enola sieht so natürlich zwischen uns aus, dass meine ganze Brust vor Stolz anschwellt.

Sam: Ruhe jetzt, wir sind nicht zum Spaß hier.

Vor uns sind nun alle Vampire versammelt. Bella steht bei dieser kleinen Dunkelhaarigen. Edward allein. Er tritt ein Stück vor und bietet an, zu übersetzten, denn ansonsten wäre die Kommunikation eher schwierig. Sam nickt und der Clanführer der Cullens beginnt damit, uns zu erklären, auf was wir uns in dieser Schlacht einlassen. Anscheinend sind neugeborene Vampire dümmer, doch stärker als ältere. Sie geraten in Raserei, wenn sie Blut riechen und ernähren sich noch von viel mehr Menschenblut als später. Der stolz wirkende Vampir tritt vor und erklärt, dass er schon viel Erfahrung mit jungen Vampiren gesammelt hat. Seine zwei Tipps versuche ich mir exakt einzuprägen: „Lasst nie zu, dass sie ihre Arme um euch legen, sie würden euch sofort zerquetschen. Und geht niemals direkt auf sie zu."

Also seitlich einfach den Kopf abreißen ohne dass sie uns bemerken. Klingt logisch und einfach für mich.

Bei meinem Gedanken sehe ich Edward leicht lächeln. Bella stellt ihm eine Frage und ich kann nur hoffen, er erzählt ihr nicht alles, was wir denken. Ich weiß wie es ist, wenn man im Rudel seine Gedanken mit allen teilen muss. Sie sind aber meine Brüder, naja und Leah. Doch dass ein Blutsauger fühlen und sehen kann, wie ich mein Mädchen liebe und wie ich meinen Kampf plane, behagt mir nicht. Ich hoffe er spürt auch meinen Hass auf sie alle. Den Gesichtsausdruck, den er jetzt wiederspiegelt, lässt daran keine Zweifel mehr.

Jasper fängt an die Kämpfe zwischen seinen Clanmitgliedern zu leiten. Ich werfe einen Blick zu Enola. Sie lehnt gegen Seth und Bella kommt auf sie zu, wobei sie einen längeren Umweg um den Felsen nimmt.

Leah: Tja, wer kann hier nicht klettern?

Ich grinse sie an und bin froh, dass Jacob und Sam so sehr in die Kämpfe vertieft sind, dass sie nicht auf uns achten.

„Beeindruckend nicht?" Höre ich Bella flüstern, als sie bei Enola ankommt. „Was meinst du?" Fragt mein Mädchen und Bella deutet nach vorne, wo Japser anfängt mit dem größten ihres Clans zu kämpfen, Emmet. „Naja ich weiß nicht. Sie reißen sich ja jetzt nicht den Kopf ab, doch wenn sie das versuchen würden, dann wäre ich weg. Und ich hätte ziemlich Angst." Ihr Blick kreuzt meinen und ich höre wie ihre Herzfrequenz sich beschleunigt. Sam ermahnt mich, mich auf die Taktik der Blutsauger zu konzentrieren. Ich sehe wieder zu und beobachte jede der schnellen Bewegungen mit meinen Augen und rede mir ein, dass das wichtig ist, um meinen Stamm und mein Mädchen zu schützen.