Kapitel 42

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Der morgen vor der Hochzeit war gekommen. Ich versuchte perfekt auszusehen doch das würde ich niemals schaffen.

Ich könnte niemals einer Braut Konkurrenz machen, erst Recht nicht wenn diese wie Ashley aussah.

Gerade tuschte ich mir die Wimpern und schaute dann in den Spiegel. Dezentes Make-Up und die Haare offen. Ich atmete tief durch. Ich durfte nicht weinen.

Doch er würde sie heiraten verdammt. Er würde entgültig gehen. Ich zog mir meine High Heels an und stöckelte mit wackeligen Beinen zum Auto runter.

Ich stieg ins Auto fing an hinzufahren, im Radio kam nur deprimierende Musik die zu meiner Stimmung passte. An der Location die draußen stand stellte ich mein Auto ab.

Ich umklammerte meine Clouch und lief durch das Gras nach vorne zu den aufgestellten Stühlen. Ich erkannte ihn schon von hinten.

Ich legte die Hand auf meine Kette die ich nie ausgezogen hatte, auch nicht als er mich verlassen hat. Er meinte er würde mich nie verlassen.

Ich lief weiter vor und kam auf dem Pflasterstein an. Langsam um nicht umzukippen lief ich zu einem Stuhl. Und legte meine Clouch ab. Danach stand ich wieder auf.

Er drehte sich um und wo sich unsere Blicke trafen hätte ich schon anfangen können zu heulen.

Seine Augen strahlten in diesem wunderschönen blau, welches in den Jahren schon fast intensiver wurde. Seine Frisur war wie immer die gleiche. Er strahlte geradezu und hatte ein Lächeln aufgesetzt.

Er hatte sich nicht verändert, er sah aus wie früher nur etwas erwachsener. Ich achtete auf seinen Hals und erkannte die Kette. Er trug sie! Er trug sie immernoch!

Ich lief weiter nach vorne und reichte ihm die Hand. Es war selsam das ich ihm nicht um den Hals fiel.

Er schaute so liebevoll wie früher zu mir hinunter. Seine Hand berührte meine und es durchzuckte mich. 3 Jahre lang hatte er mich nicht berührt, 3 Jahre hatte ich nicht seine Augen zu sehen.

"Herzlichen Glückwunsch." Meinte ich und schaute auf unsere Hände. Ich zog meine schnell weg.

"Danke." Bedankte er sich. Er sah in dem Anzug so heiß aus das ich ihm das Ding am liebsten vom Körper reißen würde.

Eigentlich sollte er hier auf mich warten. Er meinte wir sind füreinander bestimmt.

"Wie geht's dir?" Fragte er und lächelte. Es war so verklemmt. "Gut." Log ich.

Ich merkte wie er auf mein Dekollete sah, er hatte auch nach der Kette gesucht. Langsam setzten sich alle und auch ich begab mich zu meinem Platz. Cara war nicht da, sie war krank geworden, das heißt ich kannte hier nur Jacs Eltern.

Alle drehten sich nach hinten so auch ich, eine Brautjungfer lief mit einem Blumenstrauß voraus und hinterher lief Ashley. Sie sah wunderschön aus.

Ihr Vater begleitete sie zum Altar. Ihre roten Haare waren hochgesteckt und sie hatte ein wunderschönes Kleid mit viel Tüll. Als sie vorne ankam und sie Jac ansah wusste ich das sie ihn wirklich liebte.

Der Pastor begann zu reden und zu reden. Und bei jedem Blick welchen die beiden sich zuwarfen musste ich mir verkneifen zu weinen.

"Und hat jemand etwas gegen die Ehe einzuwenden würde er jetzt sprechen oder für immer schweigen." Hörte ich den Pfarrer reden.

Das war meine Chance, es war meine letzte Chance ihm zu sagen was ich für ihn empfand auch wenn er nicht das gleiche empfand.

Ich stand auf und alle Blicke richteten sich auf mich auch die des Brautpaars.

"Ich liebe dich! Jacob ich liebe dich verdammt! Ich hab dich mein ganzes Leben geliebt und als du Schluss gemacht hast ohne zu sagen warum nach 2 Jahren, hat mich das kaputt gemacht. Ich hatte seit den letzten 3 Jahren kein einziges Date weil ich dich so sehr liebe! Ich kann niemand anderen daten. Als ich die Einladung sah musste ich mir das heulen verkneifen. Ich kann es nicht ertragen zu sehen wie du sie heiratest. Ich liebe dich!" Ich hatte mittendrinn angefangen zu heulen.

"Und ich musste es dir sagen, obwohl es deine Hochzeit ist. Ich kann es nicht mehr für mich behalten. Es tut mir leid." Schluchzte ich und drehte mich um.

Ich lief den Steinweg entlang. Er rief mir nicht hinterher, nein er ließ mich gehen. Er ließ mich einfach laufen. Jeder warf mir einen tötenden Blick zu.

Ich war nun als die Zerstörerin der Hochzeit abgestempelt.


"Ally!"

Ich blieb apprupt stehen und drehte mich um.

"Ich liebe dich auch."
Die kompletten Gäste macht einen 'Oh' Ton und wechselten zwischen mir und Jac.

Meine Kinnlade fiel herunter. "Was?" Schluchzte ich. Ich war komplett am Ende mit meinen Nerven.

"Ich hab nie aufgehört dich zu lieben! Ich hab auch nie aufgehört an dich zu denken. Jeden Tag in den letzten 3 Jahren den ich ohne dich verbringen musste war eine Qual!" Er lief langsam auf mich zu.

Ich fing total an zu heulen und rannte in seine Richtung um ihn in die Arme zu schließen, er hatte aber andere Pläne er küsste mich.

In keinem Kuss von uns steckte so viel Gefühl und Sehnsucht wie in diesem.

Doch dann fiel mir Ashley ein die vorne im Brautkleid stand und uns anstarrte. Ich löste mich von ihm.

"Es tut mir leid Ashley!" Rief ich ihr zu. Doch eigentlich war es mir egal, Jac liebte mich immernoch! Ich konnte endlich wieder mit ihm zusammen sein. Außerdem wusste ich das es gut war nicht aufgehört zu haben an ihn zu denken.

Wir liefen durch die Autos durch und stellten uns hinter meines. Er wischte mir mit seinem Daumen die Tränen aus dem Gesicht.

"Ich hab die Hochzeit von meiner alten Trainerin zerstört." Meinte ich und hatte irgendwie doch Schuldgefühle. "Das war gut so. Ich hatte Angst das ich dich nie wieder sehen würde." Flüsterte er mir zu.

"Wieso wolltest du sie dann überhaupt heiraten?" Ich drückte mich an ihn. "Sie hat mir den Antrag gemacht. Vor ihrer ganzen Familie."

Ich prustete los. Sie hat den Antrag gemacht und das dann noch vor ihrer ganzen Familie. "Und warum hast du mit mir Schluss gemacht?" Fragte ich ihn nun.

Er holte tief Luft. "Weil ich wusste das du mich betrogen hast." Und schon wieder klappte mir der Mund auf. "Wer hat dir so einen Dreck erzählt?" Stotterte ich.

"Liam."

"Friendzone"Where stories live. Discover now