3. Café

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Es roch nach Kaffe und süßem Gebäck. Die Tische um uns herum waren ziemlich leer. Leise Musik kam aus Lautsprechern, die irgendwo versteckt waren und wir hatten vor uns jeder einen Cappuccino und ein Stück Kuchen stehen.

"Dann erzähl endlich!" Fly trank einen Schluck und sah mich dabei abwartend an. "Ach der blöde Arsch wollte, dass ich kapiere warum er mich hat vorlesen lassen." Die zwei zogen ihre Augenbrauen hoch. "Also hat er dich für dein Verhalten betraft?" Jamie sah mich grinsend an. "Hey, denk nicht mal dran!" Sie lachte und warf ihre Haar über die Schulter.
Fly stimmte mitein, nur ich sah finster aus. "Leute, das war mir voll peinlich, und überhaupt! In welcher Schule müssen 16-jährige noch laut der Klasse vorlesen?!" Sie zuckten kichernd mit den Schulter. "An unsere?" Fly lächelte.
"Hey, scheiß doch drauf, hauptsache wir haben ihn nur noch in Englisch und Sport, Geschichte war nur Vertretung." Jamie nickte und tätschelte meine Hand. "Lasst uns essen und dann verschwinden. Ich muss noch Hausaufgaben machen." Sie zwinkerte und ich trat gegen ihr Schienbein. "Aua, das tat weh, wofür war das denn jetzt?!" Ich zuckte mit den Schultern und aß meinen Kuchen.
Sie wusste es genau. Fly lachte und hätte sich fast an ihrem Kuchen verschluckt.

"Bis morgen." Ich ließ beide eine Straße früher raus und fuhr in meine hinein. Unser Haus war eher klein, aber es war schön. Die Wände wurden vor ein paar Monaten himmelblau getrichen und die Fensterläden waren strahlend weiß.
Im Vorgarten blühten kleine Blumen und eine Reifenschaukel hing an der riesen Eiche, aus meinem Zimmer konnte man auf sie klettern.

Früher hatte ich das benutzt, um abends noch zu spielen, heute um auf Partys zu gehen. Ich lächelte als mein kleiner Brunder gegen das Fenster patschte und schrie, ich hörte es bis draußen. "Meggiiii." Mom öffnete die Tür
und lächelte mich an. "Essen ist gleich fertig. Kannst du auf Jules aufpassen? Ich muss gleich noch zur Arbeit, sie wollten noch irgendwas. Komme dann in 2-3 Stunden wieder. Außerdem kommt David auch gleich." Ich nickte, schmiss meine Tasche unter den Haken, meine Schuhe stellte ich daneben. "Meggiii." Jules kam auf mich zu gelaufen und wollte auf meinen Arm. "Hallo." Ich küsste ihn kurz und dann gab Mom mir und Jules einen. "Bis später." Sie lächelte und trat dann durch die Tür. "Spielen wir gleich?" Ich tat so als müsste ich überlegen. "Hmm?" Irgendwann strammpelte er mit seinen kleinen Beinchen und sah mich traurig an. "Ja! Was willst su spielen?" Er kicherte und zeigte auf seine Eisenbahn die mitten im Raum lag.

Eine Zeit lang spielten wir, bis David kam. "Bin wieder da. Wo seid ihr?" Ich hörte wie er seine Schuhe in den Schrank stellte und meine ebenfalls. "Im Wohnzimmer." Sagte ich und setzte mich auf. "Ah, hallo." Er küsste meinen Kopf und den von Jules. "Wie war es in der Schule Meg?" Ich zuckte mit den Schultern. "War okay, Schule halt." Er nickte, das war meine häufigste Antwort, wenn ich nicht darüber reden wollte.

Ich mochte meinen Stiefvater, er war sehr nett und er half mir bei allem, mit der Zeit haben wir sogar einander lieben gelernt. Doch manche Sachen erzählte ich einfach nur meinen Freunden.
"Gut, willst du denn nichts essen? Ich kann mich um Jules kümmern." Ich nickte. "Danke. Ich mach dir aber auch was warm, Jules will eh gleich seine Serie gucken." Dankend lächelte er und fing an mit Jules zu spielen. Ich fand es zu süß wenn er das machte, denn Jules kicherte immer so glücklich.

Dann machte ich mich an das Essen, welches ich einfach nur warm machen musste.

Lieblingslehrer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt