10. Erinnerungen

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Mr. Rock:

Was sollte ich jetzt tun? Die Mutter meiner Schülerin hat mich in ihr Haus geschoben und will das ich einen Kaffee mit ihr und ihrer Tochter also meiner Schülerin trinke. Ich wollte mich und Meghan eigentlich nicht in eine so peinliche Lage bringen, aber ich konnte die Mutter nicht schon wieder abwimmeln. Ich bin zu nett und dafür hasste ich mich.

Ich würde einfach schnell einen Kaffee trinken und dann sagen das ich schnell zu einem Termin los muss. Meghan und ich gingen in das große, hell eingerichtete Wohnzimmer und setzten uns auf eine graue Couch. Ihre Mutter kochte den Kaffee. "Es tut mir leid, doch ich kann netten Menschen einfach nichts abschlagen. Außer es sind Schüler." Ich zwinkerte und fuhr fort. "Ich werde schnell trinken und dann gehen." Sie nickte und zog sich die Decke über ihre Beine. Sie sah auf den Fernseher. "Was genau ist das?" Sie lächelte. "Stolz und Vorurteil." Es hörte sich ziemlich glücklich an.
"Ah, das bekommt ihr bald auch als Buch." Sie nickte und ihre Mutter kam aus der Küche. "Bitteschön. Ohne alles, richtig?" Ich lächelte und nickte. Dann gab sie ihrer Tochter einen Tee und trank selbst auch einen Kaffee. "Also, in welchen Fächern hat meine Tochter Sie?" Das fragen ging also schon los. "Ich unterrichte sie in Englisch und Sport." Meghan rieb ihren Kopf. "Achso. Also hat sie sich in ihrem Unterricht verletzt?" Ich nickte. "Okay, ich danke Ihnen nochmal für das nach Hause bringen." Und wieder nickte ich nur. Ich hoffte inständig dass das bald vorbei war. Meghan anscheinend auch. Sie hatte ihren Kopf in den Händen liegen. "Ach ich weiß noch als Megi gegen die Terrassentür gelaufen war. Sie dachte da wäre nichts gewesen und ist dann voll ins Glas gelaufen." Ich musste ein lachen unterdrücken. "Sie sah so verwirrt aus." Ihre Mutter kicherte. Meghan rutschte tiefer in die Decke. "Sie wurde gerade erst 12." Meghan war mit 12 gegen eine Glastür gelaufen?! Schon ziemlich witzig. "Oder, sie wollte Bücher auf dem Kopf tragen weil sie das im Fernsehen gesehen hatte und die Bücher waren zu schwer und sind ihr voll auf den Kopf gefallen, bevor sie die Bücher überhaupt drauf hatte." Nun lachte sie richtig.
"Diese Situation hatten wir schon öfter." Jetzt konnte sie gar nicht mehr aufhören und Meghan sprang auf und lief hoch. Die Mutter bekam gar nichts mehr mit und kicherte vor sich hin. Schnell schnappte ich mir die Chance und lief Meghan hinterher. Am ende das kurzen Ganges knallte eine Tür und ich klopfte leise. Hinter der Tür war leises Schluchzen zu hören. "Darf ich hereinkommen?" Sie schniefte ein winziges 'Ja' hervor und ich öffnete die Tür.

Ich hatte noch nie ein Zimmer meiner Schüler gesehen und das wollte ich auch eigentlich nie. Denn die Sachen waren viel zu privat, doch bei Meghan war das aus irgendeinem Grund anders.

Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und saß im Schneidersitz vor mir.
"Es tut mir leid. Deine Mutter hat etwas übertreten. Und ich verspreche dir, diese Erinnerungen niemand zu erzählen. Okay?" Sie nickte und ihre Augen funkelten in einem blau, was ich sonst nie gesehen hatte. Dazu noch die kleinen gelben Punkte...und dann geschah etwas unmögliches. Ich beugte mich leicht zu ihr und genau dann, bewegte sie sich zu mir. Ihr Gesicht war ziemlich nah an meinem, und das störte uns nicht.
Meghan beugte sich noch ein Stück zu mir und atmete geräuschvoll aus. Ich schloss meine Augen und...

Riss sie wieder auf und lief schnell aus dem Zimner runter zur Haustür und raus aus dem Haus. So schnell ich konnte sprang ich in meinen Wagen und fuhr davon.

Verdammt! Was hatten wir getan?! Das durfte nie passieren! Sie durfte mich nicht so mögen, ich durfte sie so nicht mögen!

Lieblingslehrer Where stories live. Discover now