Kapitel 3

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„Hast du Fran's Blicke beim Essen gesehen?" fragte mich meine Mutter leise. Ich nickte lächelnd. „Ich fände es irgendwie süß, wenn die zwei zusammen kommen würden" meinte ich und sie nickte. Mein Vater war der selben Meinung. Plötzlich bewegte ich Jorge und ich wusste, dass er wach war. Doch wir blieben in dieser immer noch leicht peinlichen Position. Er fragte leise: „Tini, bist du wach?" „Ja" hauchte ich. Er zog mich, mit dem Arm, den er um mich gelegt hatte, fester an sich und ich musste lächeln. Irgendwie fühlte sich seine Nähe so verdammt gut an. War ich etwa dabei mich in ihn zu verlieben?...Moment! Nein! Das durfte ich einfach nicht zulassen! E war mein bester Freund und in den besten Freund sollte man sich nicht verlieben, dass war einfach nicht richtig...Doch es fühlte sich einfach so verdammt richtig an, so in seinen Armen zu liegen... Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir dann zu Hause an. Fran wurde wach und lief rot an, als er sah, wie Mechi sich an ihn gekuschelt hatte und noch immer schlief. Ich grinste ihn an und er trug Mechi in die Wohnung. Echt süß. Jorge und ich gingen in mein Zimmer. Dann fiel mir ein, dass er nichts zum anziehen mit hatte und ich meinte: „Warte kurz, ich geh mal gucken, ob Fran noch eine Jogginghose hat." Dann ging ich schnell ins Zimmer meines Bruders und er gab mir eine Jogginghose. Ich warf sie Jorge zu, als ich wieder in mein Zimmer kam und nahm mir dann schnell ein paar Sachen und verschwand im Bad um mich umzuziehen.

Als ich wieder rauskam, lag Jorge nur in Jogginghose auf dem Bett. Omg, warum? Warum? War es wirklich nötig, dass er OHNE Shirt auf dem Bett lag und mich mal wieder völlig aus dem Konzept brachte? Wieso musste ich eigentlich so auf ihn reagieren? Warum konnte nicht einfach wieder alles so sein wie früher? Unkompliziert, locker und nicht ständig irgendwie peinlich... „Willst du da jetzt die ganze Nacht stehen bleiben oder kommst du endlich her?" fragte Jorge halb lachend. Ich schluckte schwer und ließ mich auf's Bett fallen. Ich drehte mich von ihm weg, damit ich nicht noch durchdrehte und schloss die Augen. Doch schlafen konnte ich nicht. Jorge rutschte näher an mich ran und legte seine Hand auf meinen Oberarm. „Tinita, ist alles okay? Hab ich irgendwie was gemacht, was dich verärgert hat?" fragte er vorsichtig. Ich atmete einmal tief durch und drehte mich zu ihm um. Das hätte ich lieber nicht getan. Er war mir so verdammt nah, dass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte und ich vergaß ganz schnell, was ich sagen wollte. Jorge kam mir ganz langsam näher und mein Herzschlag beschleunigte sich auf das Dreifache. Doch es war nicht richtig, was wir hier machten. Andererseits wollte ich ihn küssen... Doch es ging einfach nicht. Ich legte meine Hand auf seine nackte Brust und drückte ihn sanft von mir weg. „Jorge..." setzte ich an, aber er ließ mich nicht zu Ende sprechen und sagte: „Nein, tut mir leid ich...ähm...ja...also ich glaube ich schlaf bei Fran auf der Couch...es...tut mir leid..." Dann stand er auf und verschwand aus meinem Zimmer.

Fantastisch Tini! Hast du ja gut hinbekommen. Ich nahm mein Handy und ging auf Whatsapp. Ich sah, dass Mechi online war und schrieb ihr: ‚Kannst du zu mir kommen?' keine zehn Sekunden später kletterte sie neben mir in mein Bett. „Was ist denn passiert? Wo ist Jorge?" fragte sie. Ich sah sie an und konnte es einfach nicht mehr länger aushalten und brach in Tränen aus. Mechi zog mich sofort in eine feste Umarmung und sagte: „Hey, ganz ruhig, Tinita, was ist denn passiert?" Ich schluchzte und sagte: „Jorge und ich...wir..." Ich konnte nicht weiter sprechen. „Ihr?" hakte Mechi nach. „Wir haben uns fast geküsst" gab ich zu und sah, wie Mechi versuchte ein Grinsen zu unterdrücken. Dann fragte sie: „Und wieso weinst du jetzt?" Oh man, sie verstand auch gar nichts. „Na weil...ach keine Ahnung...ich wollte ja irgendwie, dass er mich küsst, aber...es wäre nicht richtig, ich meine...er ist mein bester Freund und...er hat sich grad von Stephie getrennt, was wenn er irgendwann wieder zu ihr zurück will und...ach ich weiß auch nicht..." sagte ich und mir kamen immer mehr Tränen. Mechi zog mich wieder in ihre Arme und meinte: „Tini, kann es sein, dass du vielleicht doch mehr für ihn empfindest, als du zugibst?"

Jortini - Todo lo que paso en Los ÁngelesWhere stories live. Discover now