Kapitel 22

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Das Album von Jorge war mehr als gut bei den Fans angekommen, genau wie es bei mir auch war. Jorge lief drei Tage nur noch mit einem Dauergrinsen im Gesicht rum. Allerdings verhielt er sich auch irgendwie komisch, aber ich traute mich nicht ihn zu fragen. Vielleicht würde er es mir irgendwann so erzählen. Wir hatten beschlossen den Fans heute zu sagen, dass wir ein Baby bekommen und ich wartete nur noch darauf, dass Jorge aus der Stadt zurückkam. Er hatte sich mit Rugge getroffen und mir geschrieben er sei auf dem Rückweg. Zehn Minuten später kam er auch schon lächelnd zur Tür rein und hatte eine recht große Tüte dabei. Ich sah ihn stirnrunzelnd an und er meinte nur: „Das sag ich dir später, was das ist. Lass und erst den Livestream machen, ich kann es kaum noch erwarten endlich allen zu sagen, dass wir bald eine kleine glückliche Familie sein werden." Ich lächelte ihn an und er holte seinen Laptop und setzte sich zu mir und legte seine Arme um mich, bevor er online ging. Wir begrüßten zusammen die Fans und nach einer Minute hatten wir fast 40.000 Zuschauer. Wahnsinn, so viele waren es noch nie. Ich sah auf die Uhr. Vielleicht lag es einfach daran, dass es in Europa noch relativ früh war. Wir beantworteten erst ein paar Fragen und dann sah Jorge mich vielsagend an. Ich nickte und er gab mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. Ich sah ein paar Kommentare und musste grinsen. Dann sagte Jorge: „Wir müssen euch was mitteilen." Dann fügte ich lächelnd hinzu: „Ich bin im sechsten Monat schwanger und wir werden bald Eltern eines kleinen Mädchens sein." Es kamen so viele Kommentare rein, dass die Internetverbindung zusammenbrach und wir den Livestream beenden mussten. „Ich glaube, sie freuen sich" meinte Jorge leise und ich musste anfangen zu lachen. Wir lachten beide ein paar Minuten, bis mich meine Prinzessin ziemlich heftig trat und ich nach Luft schnappte. Sie hatte in den letzten Wochen echt Kraft bekommen.

„Geht's?" fragte Jorge besorgt. Ich nickte nur, noch nicht fähig etwas zu sagen und er zog mich leicht nach hinten, sodass ich halb auf ihm drauf lag und wir sahen uns einen Film an, bis Jorge plötzlich meinte: „Du solltest dich jetzt fertig machen." Ich sah ihn verwirrt an. Er lächelte und meinte: „Ich habe eine kleine Überraschung für dich. Wir gehen heute Abend essen." Ich lächelte ihn an und fragte: „Wie komm ich zu der Ehre?" Er lachte leise auf und sagte: „Ach, nur so." Ich wusste, dass er mir etwas verheimlichte, fragte aber nicht weiter nach und wollte aufstehen, um mich fertig zu machen, aber Jorge hielt mich auf und meinte: „Ich hab noch was für dich." Er stand auf und holte die große Tüte, die er aus der Stadt mitgebracht hatte und überreichte sie mir. Ich sah hinein und mir stockte fast der Atem. „Wow" sagte ich nur und nahm den Traum eines Kleides aus der Tüte. „Gefällt es dir?" fragte Jorge grinsend. Er wusste ganz genau, dass ich dieses Kleid liebte. Ich war nur noch imstande zu nickten und fiel ihm um den Hals und küsste ihn leidenschaftlich. „Danke" sagte ich, nachdem wir uns lösten. „Dein Lächeln reicht mir eigentlich schon als Danke" erwiderte er und ich biss mir auf die Unterlippe. „Das solltest du nicht tun, es fällt mir immer besonders schwer, nicht gleich über dich herzufallen, wenn du das machst" sagte Jorge, legte eine Hand unter mein Kinn und befreite mit dem Daumen vorsichtig meine Unterlippe auf den Fängen meiner Zähne. Ich grinste ihn bloß an und drückte ihm noch einen sanften Kuss auf die Lippen, bevor ich glücklich mit dem Kleid nach oben ging und mich fertig machte.

Als ich eine halbe Stunde später die Treppe runterkam, wartete Jorge schon auf mich. Er trug einen Anzug und sag verboten gut darin aus. Aber Moment mal, wann hatte er sich denn umgezogen? Und wo zur Hölle wollte er mit mir hin, wenn er so schick war und ich auch...? Er starrte mich mit offenem Mund an und ich lächelte leicht und starrte nur zurück. Er legte einen Arm um mich und zog mich so gut es noch ging an sich, um mich zu küssen. Dann sagte er: „Du siehst wunderschön aus." „Du siehst aber auch alles andere als schlecht aus" erwiderte ich und fragte: „Wohin willst du eigentlich mit mir?" „Das verrate ich dir nicht" sagte er lächelnd und zog mich mit zur Tür. Draußen erwartete mich etwas, was ich nun gar nicht erwartet hätte. Dort stand eine schwarze Limousine, die anscheinend auf uns wartete. Ich blieb wie angewurzelt stehen und sah Jorge ungläubig an, der mich wiederum nur angrinste und mit sich zog. Die Fahrt mit der Limousine war echt ein Traum. Ich war an Jorge gekuschelt und genoss es richtig mich durch die Gegend fahren zu lassen. Nach einiger Zeit hielten wir an. Durch die getönten Scheiben der Limousine und die Dunkelheit, sah ich draußen nichts mehr. Der Chauffeur machte mir die Tür auf und ich stieg langsam aus. Wir standen vor einem der schicksten Restaurants in ganz Buenos Aires. Wow. Einfach nur wow. Jorge nahm meine Hand und wir gingen zusammen rein. Ich konnte das alles gar nicht richtig glauben.

Das Essen war wundervoll. Nur ich wollte nicht wissen, was das alles gekostet hat. Nach dem Essen, gingen wir zusammen in den Park, der an das Restaurant angrenzte und es war total romantisch. Wir liefen um den kleinen See, der dort war und kamen zu einem Steg. Plötzlich hielt Jorge mir die Augen zu und ich hörte mehrere Leute um uns herum, die irgendwas machten. „Was wird das?" fragte ich neugierig. „Das wirst du gleich sehen, mi amor" sagte Jorge dicht neben meinem Ohr und ich wartete gespannt. „Danke" murmelte Jorge irgendwem zu. „Viel Glück" hört ich noch eine männlich Stimme leise flüstern und dann waren wir wieder alleine. „Bereit?" fragte Jorge leise. „Ja" hauchte ich und dann nahm er seine Hände von meinen Augen und ich staunte nicht schlecht. Vor uns auf dem See, schwammen bestimmt an die hundert Lichter. Es sah wahnsinnig schön aus.

Ich trat näher ans Wasser heran und merkte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Das war einfach wahnsinnig romantisch und einfach perfekt. Ich drehte mich zu Jorge um, mit dem Vorhaben mich bei ihm für das alles zu bedanken, als ich allerdings sah, dass er auf die Knie ging, stockte mir der Atem und ich war nicht mehr fähig etwas zu sagen, sondern lauschte aufmerksam seinen Worten, als er sprach: „Tini. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll" er stockte kurz und nahm meine Hand. Ich merkte, wie mir die Tränen die Wangen hinunter flossen und ich konnte es nicht aufhalten. Dann fuhr Jorge fort: „Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Als ich dich kennenlernte da warst du so ein eingeschüchtertes Mädchen und jetzt...jetzt bist du eine wunderschöne, selbstbewusste junge Frau, die ich mehr als alles auf der Welt liebe. Ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich dich nach all der Zeit, in der wir nur beste Freunde waren, irgendwann lieben gelernt habe, es hat zwar lange gedauert, aber es hat sich gelohnt zu warten. Du machst mich jeden Tag auf's neue unglaublich glücklich, ich muss nur dein Lächeln sehen und schon verzieht sich meine schlechte Laune. Du machst mich zu einem besseren Menschen...du machst mich komplett und damit ich das jeden Tag genießen darf und ich dich nie wieder gehen lassen will, frage ich dich: Willst du mich heiraten?" Er hatte ja schon vieles gesagt, seit ich ihn kannte, aber das war einfach das allerschönste, was mir jemals irgendjemand gesagt hatte und das es von Jorge kam, machte das Ganze noch schöner. „Ja" hauchte ich: „Ja, ich will dich heiraten." Er lächelte breit und wirkte erleichtert, als er mir einen wundervollen Ring an den Finger steckte und mich leidenschaftlich küsste.

Jortini - Todo lo que paso en Los ÁngelesWhere stories live. Discover now