Kapitel 4

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Ich konnte seinen nervösen Atem auf meinen Lippen spüren und hielt vor Anspannung die Luft an. Nur noch wenige Millimeter...und dann lagen seine Lippen auf meinen. In mir explodierte irgendwas. Viele sagten, es sei wie ein Feuerwerk, aber das hier war hundertmal intensiver. Das hatte ich bei Peter, meinem Ex-Freund nie gespürt, nicht mal ansatzweise. Meine Hand wanderte in seinen Nacken und seine Lippen begannen vorsichtig sich auf meinen zu bewegen. Er zog mich auf sich und seine Arme schlangen sich um meine Taille. Dieser Kuss raubte mir den Verstand. Ich konnte nicht einen klaren Gedanken fassen. Jorge war so sanft und...es war einfach perfekt. Eine Millionenmal besser, als unsere Küsse auf der Bühne, oder vor der Kamera... Nach einiger Zeit lösten wir uns langsam voneinander und er sah mir tief in die Augen. Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen, was ich erwiderte. „Wow" murmelte er leise. „Das kann ich nur zurück geben" flüsterte ich. Er nahm mich in die Arme und fragte vorsichtig. „Was ist das jetzt zwischen uns?"

„Keine Ahnung, aber ich empfinde auf jedenfall mehr als Freundschaft und das grade...ich will nicht, dass es jemals wieder anders ist" sagte ich. Ich konnte spüren, dass er lächelte. „Ich auch nicht" meinte er dann und zog mich fester an sich. „Willst du meine Freundin sein?" fragte er schüchtern. Ich grinste und lehnte mich nach hinten, in seine Arme. Ich sah ihm in die Augen, als ich sagte: „Ja, nichts lieber als das, Jorgito." Er begann zu lächeln und legte erneut seine Lippen sanft auf meine. Als wir uns wieder lösten, fragte ich ihn: „Willst du es den anderen sagen?" Er schüttelte den Kopf und sagte lächelnd: „Nein, lass es uns ihnen nicht sagen und sie sollen selbst drauf kommen. Außerdem möchte ich nicht riskieren, dass sich einer von ihnen verplappert, bevor ich bekannt gegeben habe, dass mit Stephie Schluss ist." Ich nickte und lächelte ihn an. Ich war einverstanden. „Und solange, bis ich es bekannt gebe, werde ich auch noch den Ring tragen, auch wenn ich nichts lieber tun würde, als ihn im Meer zu versenken" fuhr Jorge fort. Ich gab ihm noch einen Kuss auf die Wange und stand dann auf. „Was sagen wir ihnen jetzt?" fragte ich lächelnd. Er zog mich erneut an sich und fragte: „Wie wäre es, wenn wir ihnen einen kleinen Streit vorspielen? Ich meine, wozu sind wir denn sonst Schauspieler?" Ich grinste ihn an und er drückte mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor er begann mich anzuschreien und ich voll drauf ein ging.

Mechi, Fran, Leah und meine Eltern kamen geschockt rein und sahen uns verständnislos an. Am liebsten hätte ich jetzt angefangen zu lachen, doch das hier sollte glaubhaft rüber kommen und ich schrie Jorge weiter an. ‚Komm schon Tini, weinen!' sagte diese Stimme in meinem Kopf. Ausnahmsweise war ich mal positiv überrascht, dass sie mir mal was nützliches riet. Ich begann zu weinen und schrie: „DU KANNST MICH MAL BLANCO!" Dann rannte ich raus. Ich hörte noch, wie Jorge zu irgendwem sagte: „Nein, lass sie. Sie muss jetzt allein sein." Ich lächelte zufrieden und wischte mir die Tränen von den Wangen. Dann lief ich nach draußen und setzte mich in ein Taxi. Ich schrieb Mechi, dass ich nach Hause fahren würde und dort auf die Anderen warten wollte. Genau das tat ich dann auch. Da ich keinen Schlüssel mit hatte, setzte ich mich auf die Treppe an vor der Haustür und stützte den Kopf in die Hände. Nach etwa zwanzig Minuten fuhr meine Familie vor. Mechi sprang sofort aus dem Auto, so auch meine Mutter und sie nahmen mich und die Arme. Shit! Ich wollte sie wirklich nicht anlügen...aber es würde dafür umso witziger sein, ihre Gesichtsausdrücke zu sehen, wenn sie herausfanden, dass Jortini jetzt existierte. „Es geht schon" sagte ich gespielt niedergeschlagen. „Ach mein Schatz. Das wird schon wieder. Du wirst sehen, irgendwann kommt er zur Vernunft. Mechi hat uns übrigens gesagt, dass du...naja, doch mehr für ihn fühlst, als du zugeben willst und man sieht, dass er das Gleiche fühlt. Irgendwann wird das schon wieder. Glaub mir" sagte meine Mamá und ich legte meinen Kopf auf ihre Schulter. ‚Wenn du nur wüsstest' dachte ich und verkniffe es mir zu lächeln. Dann gingen wir rein und ich ging sofort in meine Zimmer, mit dem Kommentar, dass ich jetzt allein sein wollte.

Jortini - Todo lo que paso en Los ÁngelesWhere stories live. Discover now