Kapitel 10

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Ich lief ins Haus und sofort zu Mechi, die mit Fran zusammengekuschelt auf der Couch lag. Ich beobachtete sie ganz kurz, doch als ich davon genug hatte, lief ich zu ihnen und sie erschreckten sich ein wenig, als sie mich erblickten. „So hässlich bin ich nun auch wieder nicht, dass ihr euch gleich vor mir erschrecken müsst" sagte ich lachend und sie stimmten mit ein. „Wo ist Mamá?" fragte ich. „In der Stadt" antwortete Fran. Ich nickte nur kurz und wandte mich dann an Mechi: „Hilfst du mir mich für heute Abend fertig zu machen?" Sie sprang sofort auf und meinte: „Aber natürlich, Süße. Nichts lieber als das." Sie sah sie leicht misstrauisch an und sie lachte nervös auf. Was ist denn mit ihr los? Dann packte sie mich am Arm und zog mich mit in mein Zimmer, dabei sagte sie: „Zeigen wir Jorgito, was er für eine hübsche Freundin hat." Sie grinste dümmlich und ich war mir sicher, dass sie irgendwas hatte. Nachdem ich die Tür zu meinem Zimmer hinter mir geschlossen hatte, drehte ich mich zu meiner besten Freundin um und sagte: „Spuck's aus!" Sie sah mich fragend an und ich fragte: „Was verheimlichst du mir?" Sie machte große Augen und da war mir dann eindeutig klar, dass hier etwas nicht stimmte. „Mechi" sagte ich mit einem warnenden Unterton in der Stimme. Sie sah mich gequält an und meinte dann: „Ich darf dir das nicht sagen, okay? Also bitte, quetsch mich nicht weiter aus." „Mechi" sagte ich nochmal warnend. „Nein Tini, ich hab versprochen, dass ich nichts sage, also sage ich auch nichts. Bitte vertrau mir. Es ist nichts schlimmes, doch ich darf es dir einfach nicht sagen okay?" meinte Mechi und ich gab mich seufzend geschlagen. „Danke" murmelte sie und drückte mich dann auf einen Stuhl runter und machte sich daran, mich zu schminken.

Ich redete mit Mechi und wir hatten uns echt viel zu erzählen, da wir uns schon tagelang kaum gesehen hatten. Ich weiß nicht wieso, aber ich musste das jetzt einfach fragen: „Sag mal...du und Fran...habt ihr...naja, du weißt schon..." Ich sah im Spiegel, wie Mechi hinter mir rot anlief und dann sagte: „Nein...nein, haben wir...noch...nicht." „Was meinst du mit NOCH nicht?" fragte ich neugierig nach. „Naja, ich meine...deine Mutter ist ja ständig hier und...ihr geht ja heute Abend zu dritt und..." stotterte Mechi rum und ich begann zu grinsen, sagte aber nichts mehr dazu, wofür Mechi mir wahrscheinlich sehr dankbar war. Als sie mit meinem Make-up fertig war, ging sie kurz raus und ich sah, wie sie in meinem Zimmer verschwand. Was...? Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, kam sie schon wieder zu mir und warf mir die Victoria's Secret Unterwäsche in den Schoß, die wir vor zwei Wochen beim Shoppen gekauft hatten. Ich sah sie mit einem fragenden Blick an und sie meinte: „Wenn du schon so ein Kleid trägst, dann brauchst du auch die passende Unterwäsche und ich glaube, dass Jorgito sich darüber freuen wird." Sie grinste dreckig und ich wurde knall rot, bevor ich sagte: „Mechi...wir...also wir haben noch nicht..." „Echt nicht?" sie klang echt schockiert. „Ich dachte, da ihr so oft bei ihm alleine wart, dass ihr..." setzte sie an, dich ich schüttelte nur den Kopf. „Wow, Respekt, ich weiß nicht, ob ich dazu genügend Selbstbeherrschung gehabt hätte" sagte sie lachend und ich schüttelte lachend den Kopf, bevor ich auf stand und mir die Unterwäsche anzog, die Mechi mir gegeben hatte. Dann reichte Mechi mir das Kleid und ich zog es über. Sie machte mir den Reißverschluss zu und genau in diesem Moment kam mein Bruder rein. „So gehst du nicht!" sagte er zu mir, als er mich in dem Kleid sah.

War jetzt nicht sein Ernst oder? Bevor ich was sagen konnte, begann Mechi mich auch schon vor meinem Bruder zu verteidigen: „Natürlich wird sie so gehen, mi amor. Das Kleid steht ihr hervorragend und Jorge wird schon auf sie aufpassen." Ich merkte, wie meine Wangen erneut begannen zu glühen. „Eben deshalb. Ich hab einfach nur Angst, dass er ZU SEHR auf sie aufpasst" erwiderte Fran und meine Wangen färbten sich wahrscheinlich noch dunkler. Mechi verdrehte die Augen, gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen und sagte dann: „Halt die Klappe und setzt dich dahinten hin." Fran sah sie verliebt an und ich hätte am liebsten los gequietscht. Die zwei waren einfach zu süß. Dann machte Mechi sich an meinen Haaren zuschauen und ich nahm uns auf und lud ein Video auf Insta hoch. Als ich fertig war, machten wir noch ein paar Fotos zu dritt und dann klingelte es auch schon an der Tür. Ich lief schnell zur Tür und riss sie praktisch schon auf. Ich wäre in dem Moment was gestorben. Vor mir stand Jorge, der einfach mal nur wahnsinnig heiß aussah und mein Herz setzte für einen kurzen Moment aus. Ich konnte ihn einfach nur anstarren, nicht fähig, mich noch zu bewegen, oder etwas zu sagen. Er starrte zurück...bis jemand hinter mir anfing zu lachen. Ich erschrak heftig und drehte mich um. Dort standen Mechi und Fran, der seine Arme von hinten um Mer gelegt hatte. Natürlich kam das Lachen von Mechi, die Jorge und mich weiterhin amüsiert musterte. Plötzlich legte sich zwei starke Arme um meine Taille und ich zuckte kurz zusammen. „Ich bin's nur" flüsterte Jorge neben meinem Ohr und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Du siehst wahnsinnig heiß aus" sagte er so leise, dass ich fast dachte, dass ich es mir nur ein gebildet hätte.

Jortini - Todo lo que paso en Los ÁngelesWhere stories live. Discover now