Kapitel 8

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Mayas Sicht:

Ruhe war das Richtige gewesen. Nichts tun. Mich darauf zu konzentrieren wie ich mich Fühle. Und die Wahrheit war, ich wollte nicht schweigen. Genau so wenig wollte ich auf Riley hören. Sie schwebte vielleicht auf Wolke sieben, aber ich würde alleine Entscheiden wenn ich mochte und wenn nicht. Was mir wieder Selbstsicherheit brachte. Ich dachte auch darüber nach wie sehr ich Lucas mochte und versuchte eine Skala auf zu stellen, erfolglos. Es ließ sich nicht definieren, aber genau so wenig bei Josh. Am Anfang war die Skala nur für Lucas gedacht, aber irgendwie versuchte ich es auch mit Josh. Die Lösung schien so greifbar, aber dennoch so weit weg. Auch wenn dieses Problem noch keine Lösung gefunden hatte, fühlte ich mich leichter und befreiter. Ich hatte mich selbst eingeschlossen und musste einfach los lassen um den ersten Schritt in Richtung Lösung machen. Jetzt jedoch freute ich mich auf einen aufregenden Tag, mit möglichst viel Aktion. Zögerlich klopfte ich an die Haustür. Was für ein merkwürdiges Gefühl nicht durchs Fenster zu kommen.
„Maya!", jubelte Riley und fiel mir um den Hals.
„Ja, hallo. Nur wenn du willst das ich bleibe brauch ich etwas Luft!", japste ich und verbrauchte meinen letzten Atmen, zum Glück ließ sie los und ich konnte tief einatmen.
„Hi", begrüßte mich Lucas der im Wohnzimmer stand.
„Hi", antwortete ich und sah Josh neben dem Esstisch sitzen.
„Alles okay?", fragte er. Ich nickte kurz und auch Auggie umarmte mich.
„Was willst du heute machen?", wollte Riley aufgeregt wissen. Ich lächelte und sie wurde unsicher.
„Schnapp dir Farkle und komm nach in den Vergnügungspark", erklärte ich.
„Klingt nach Spaß", sagte Lucas und machte sich bereit.
„Kann ich noch fertig essen?", fragte Josh und deutete auf sein Sandwich. Ich lachte.
„Nimm es doch einfach mit", schlug ich vor. Er nickte nahm das Sandwich und stellte sich zu Lucas.
„Sollen wir mit zu Farkle oder kommst du nach?"
„Ich komme zurecht, danke", antwortete Riley und war schon im Flur verschwunden. Ich sah zu Josh und Lucas.
„Na dann, lasst uns losgehen", sagte ich und ging voran.

Es fühlte sich nicht halb so komisch an wie vor einigen Tagen mit Josh und Lucas im selben Raum zu sein. mir war zwar bewusst, dass ich mir noch immer klar über meine Gefühle für Lucas werden müsse, aber im Moment genoss ich einfach nur seine und Joshs Gesellschaft. „Ich werde es schon merken, wenn es sein soll", dachte ich mir.
„Wie war es zu Hause?", fragte Lucas, nachdem wir ein Stück gegangen waren.
„Ruhig. Ganz angenehm eigentlich. Ich hab etwas Zeit mit meiner Mom verbracht ", antwortete ich.
„Alles okay?", fragte Josh und sah mich forschend an. Ich zögerte. Ich wusste die Antwort nicht. Warum sollte nicht alles okay sein? Aber warum hatte ich das Gefühl, dass noch nicht ALLES okay war.
„So ziemlich." Ich nickte um mir selbst meine Antwort ein zu reden. Er sah mich hinterfragend an, denn er hatte gemerkt, was ich meinte.
„Warum sollte nicht alles okay sein?", fragte ich um meine Antwort glaubhafter zu machen.
„Alles kann kaum perfekt sein, okay ja"; diskutierte Lucas mit sich selbst und Josh und ich lachten.
„Was denn?", fragte er uns nicht wissend warum wir lachten.
„Diskutier einfach nicht mehr mit dir selbst", scherzte Josh und klopfte Lucas auf die Schultern. Wenigstens war so Joshs Frage und meine Antwort in den Hintergrund gerückt.
„Womit fangen wie an?", fragte ich die Beiden und deutete mit meinem Zeigefinder zu dem Freizeitpark, Luna Park.
„Egal, Hauptsache es macht Spaß", meinte Josh und wir blieben vor einer Schlange stehen.
„Hi Leute!", hörten wir jemanden keuchen und sahen wie Farkle und Riley angerannt kamen.
„Hi Farkle", begrüßte ich ihn.
„Wir haben dich vermisst", erklärte er.
„Ich euch auch."
„Was stehen wir hier noch rum, lasst uns Achterbahn fahren!", forderte und Josh auf.
„Gerne, nur müssen wir erstmal die Schlange abwarten", konfrontierte Riley ihn.
„Warum fahren wir nicht zuerst mit der?" Josh deutete mit dem Kopf auf eine kleine Schlange von Fünfzehn bis Zwanzig Leuten. Wir folgten seiner Deutung und verstanden schnell hatten wir uns bei der anderen Schlange angestellt und kurz darauf war auch hinter uns eine lange Schlange.
„Gut gesehen", lobte ich Josh. Leider war die Achterbahn fahrt schnell vorbei, aber eine andere Schlange recht klein. Allerdings brauchte man für diese eine minimale Größe, die ich nicht hatte.
„Fahrt ruhig, ich hole mir inzwischen was zu essen", sagte ich und kehrt ihnen den Rücken zu. Ich hörte Schritte hinter mir und sah auf.
„Ich lasse dich nicht noch einmal alleine Sitzen. Zuerst beim Stadtrundgang und jetzt hier, dass wäre nicht Fehr", erklärte Lucas und gesellte sich zu mir, „Also, was willst du essen?" Ich schmunzelte. „Zuckerwatte", sagte ich und sah ein paar Kinder mit Zuckerwatte an mir vorbei gehen.
„Keine Einwände!", scherzte Lucas und wir spazierten zu einem Stand.
„Zwei Mal Zuckerwatte bitte. Extragroß", bestellte Lucas und ich strahlte neben ihm. Er übergab mir die Zuckerwatte und zahlte.
„Wie viel Schulde ich dir?", fragte ich mit Zuckerwatte im Mund.
„Schon okay, geht auf mich."
„Danke." Wobei es nicht nach Danke klang so voll war mein Mund. Ich hatte erst ein Viertel der ganzen Zuckerwatte gegessen, da kamen schon Josh, Riley und Farkle auf uns zu.
„Josh hatte Zuckerwatte gerochen und wollte unbedingt welche und ist sofort los. Wir sind nicht einmal mit der Achterbahn gefahren", erklärte Riley ohne, dass jemand gefragt hätte. Ich nickte und sah Josh belustigt an. Etwas nervös fuhr er sich durch die Haare.
„Aber ihr seid ihm anscheinend zuvor gekommen", scherzte Farkle und versuchte mir etwas von der Zuckerwatte zu klauen. Sofort haute ich ihn auf die Finger, die er ruckartig wieder zurückzog. Ich grinste ihn mit dem Mund noch immer voller Zuckerwatte an.
„Will sonst noch wer eine?", fragte Josh. Riley und Farkle zeigten sofort wie in der Schule auf und sprangen auf ihn zu. Ich schluckte alles Süße was sich in meinem Mund befand herunter um reden zu können: „Ich auch."
Lachend sah mich Josh an.
„Ich vergaß hält vom Reden ab", ich grinste ihn an während er lächelnd die Augenbrauen hoch zog.
„Kommt sofort", sagte er und bestellte vier Mal Zuckerwatte. Der Verkäufer sah ihn leicht entsetzt an, sagte aber nichts. Mit vollbepackten Händen kam er wieder und ich war fast fertig mit meiner ersten Zuckerwatte, als er mir die nächste in die Hand drückte.
„Noch rechtzeitig", meinte er und lächelte schief.
„Aber gerade so", meckerte ich und entfernte die letzten Fäden von dem Stäbchen und begann das Nächste zu essen. Mir war nicht entgangen, dass Lucas uns stumm beobachtet hatte. Er hatte inzwischen auch nicht weiter gegessen.
„Was ist Hucklberry?", neckte ich ihn.
„Hab ich was verpasst?", fragte er und sah etwas verwirrt drein.
„Hab ich dir doch erzählt", mischte sich Riley ein, „Die Zwei haben eine merkwürdige Freundschaft", beschrieb sie uns. Lucas nickte leicht als ich ihn anstieß und begann weiter zu essen.
„Wenn's weiter nichts ist." Nochmal stieß ich ihn, diesmal etwas fester, mit Absicht.
„Au!", beschwerte er sich. Ich grinste ihn an und alle lachten. Der ganze Tag war nur zum Lachen. Ich war nie alleine und jeder war zu Scherzen aufgelegt. Ich wüsste nur zu gerne ob alle scherzten, weil sie glücklich und fröhlich waren, oder um Schmerz zu überschatten.

The way to your Heart - Girl meets World ffWhere stories live. Discover now