"Raus hier"

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Nur noch ein paar Schritte trennten mich von ihr. Immer schneller werdend laufe ich auf Becas 
Zimmer zu. Ich kann es immer noch nicht fassen. 2 ½ Monate der Trauer haben sich gelohnt. 
Ich strahlte. Ich konnte gar nicht anders.
„Hey, Jesse“ vernahm ich auf einmal eine bekannte Stimme. Ich drehte mich um und sah wie 
Chloe auf mich zu kam. Ich lief ihr entgegen und zog sie erstmal in eine Umarmung. 
Doch Chloe sah nicht wirklich glücklich aus. Ist man etwa nicht froh wenn die beste 
Freundin wieder aus dem Koma erwacht?

„Hey, Chloe ist…ist alles in Ordnung? Geht es Beca gut?“

„Nein….Ja….ich meine Beca geht es gut—ich Atmete erleichternd aus—
aber sie will dich nicht sehen.“

„Was? Wieso? Hab ich was falsch gemacht?“

Chloe beantwortete die Fragen nicht sondern stellte eine Gegenfrage.
„Du musst mir jetzt wirklich die Wahrheit sagen, Jesse…Hast du eine neue Freundin?“

„WAS? NEIN! Ich liebe Beca! Wie kommst du darauf?“ fragte Jesse entsetzt. 
Was denkt Chloe nur von ihm?

„Naja…Beca hat dich gesehen…im Park…mit einer anderen Frau und ja…“

Jesse überlegte “mit einer anderen Frau im Park“ 
„Ohh, nein“ kam es nur von ihm, bevor er in Richtung Becas Zimmer steuerte. 
Er drehte sich auf halber Strecke noch einmal zu der sehr verwirrten Chloe um und schrie aufgebracht
„Das war meine Schwester!“

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Jesse stand jetzt vor Becas Tür. Er Atmete noch einmal durch und drückte die Klinke nach unten. 
Sobald die Tür einen kleinen Spalt geöffnet war sagte eine aufgebrachte und für ihn eine sehr vertrauliche Stimme:

„Chloe es tut mir lei…“ Weiter kam Beca nicht. Denn es stand nicht Chloe in der Tür, sondern Jesse. 
Beide schwiegen keiner rührte sich. Sie guckten sich in die Augen und Beca erkannte die Freude in seinen, 
aber auch Angst und Enttäuschung. Sie unterbrach den Blickkontakt und drehte sich von Jesse weg. Ein kaltes 
„Was willst du hier?“ erfüllte den Raum. „Warte lass mich raten Chloe hat dich angerufen?!“

Jesse wollte gerade antworten als ihre Sicherungen durchbrannten. „Weißt du, ich bin nicht der 
Typ der ankommt und mit jeden rum macht. Ich will die Person erst gut genug kennen und mir 
sicher sein das es das Richtige ist.“ Becas Stimme wurde lauter aber auch trauriger.
„Ich dachte mit dir kann ich mein Leben verbringen. Ich dachte du wärst der Richtige, 
derweil machst du dich an andere ran. So hätte ich dich niemals eingeschätzt. 
Und jetzt…

RAUS HIER!“

„ Baca, ich kann verstehen wie das ausgesehen haben muss. 
Aber ich bin dir nicht fremd gegangen! Beca, ich liebe dich! Die Frau im Park…das war meine…“

„Verlassen sie bitte das Zimmer!“ wurde Jesse unterbrochen. 
Jesse konnte es nicht fassen Beca hat ernsthaft nach einem Arzt gerufen um ihn los zu werden.

„Bitte Beca das war nicht meine neue Freundin!“  Mit diesen Worten wurde Jesse aus dem Zimmer geworfen. 
Er sackte auf einem Stuhl, in dem Gang, nieder und legte seinen Kopf in seine Hände. 
Jesse bemerkte wie sich jemand neben ihm nieder las. 

„Ich glaube dir, Jesse. Ich werde mit Beca reden. Sie hat völlig überreagiert 
und dich nicht aussprechen lassen weil sie zu verletzt ist. Sie liebt dich zu 
sehr um es zu ertragen das du eine neue Freundin hast. Beca hat ihre Mauern 
wieder aufgebaut, aber du hast es schon einmal geschafft diese zu durchbrechen 
und wirst es auch wieder tun.“ Chloe nahm Jesse in den Arm. Sie musste mit Beca reden. 
Jesse ist der Richtige! Und sie wird es auch einsehen dass er niemals jemanden betrügen würde. 

-----------Zwei Tage später---------------

Nach dem Vorfall mit Jesse hat Chloe die Sache erstmal ruhen lassen. Sie wollte das nicht
im Krankenhaus mit ihr besprechen. Sie wollte es ihr in Ruhe sagen und auch erzählen wie 
es Jesse die ganze Zeit ging. Wie es ihr ging. Wie es allen ging. Und zwar heute! Beca wird 
heute entlassen und Amy wird sie abholen, damit Chloe und der Rest eine kleine 
Willkommensparty vorbereiten können.

------------------Bei Beca-------------------

Beca saß in einem kleinen Arztzimmer und wartete darauf dass ihr endlich bestätigt wird dass 
alles gut ist und sie gehen kann, denn sie hatte echt keinen Bock mehr stunden lang rum zu liegen. 
Die Tür öffnete sich und ein junger Arzt betrat das Zimmer. 
Sie reichte ihm die Hand und setzte sich wieder auf ihren Stuhl. Der Mann betrachtete noch 
einmal ihre Akte bis er anfing Fragen zu stellen:

„Wie geht es ihnen Heute? Haben sie noch irgendwo schmerzen oder andere Beschwerden?“

Beca verneinte. Körperliche Schmerzen hatte sie nicht, 
aber dafür seelische und die machten ihr ganz schön zu schaffen.

Der Arzt machte sich einen kleinen Vermerk und wendete sich dann wieder zu ihr, 
senkte aber weiterhin seinen Kopf.

„Wie sie wissen haben wir ihnen heute Morgen Blut abgenommen….
 wir haben da einen Wert entdeckt der deutlich über dem normalen liegt.“

Leben mit HindernissenWhere stories live. Discover now