"Das ist jetzt'n Scherz?!"

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Der junge Mann sah auf und sagte dann begeistert:

„Es grenzt schon fast an ein Wunder, aber ihr HCG-Wert ist deutlich erhöht.“

Beca guckte ihn unwissend an. Sie verstand nicht was dieser Kerl jetzt von ihr wollte. 
'Sehe ich so aus als hätte ich Medizin studiert und wüsste was ein HDB….nein,
warte ein erhöhter HCG- Wert bedeutet? Oder sollte man so etwas wissen?' fragte sie sich selbst.
'Könnte dieser Typ bitte deutsch mit mir reden!?' 
Da der Arzt keine Anstalten machte um es ihr zu erklären fragte sie, so ruhig es ging:

„Ehm, entschuldigen sie, dass verstehe ich nicht was ist dieser HCG-Wert? Ist es irgendetwas Schlimmes?“

„Nein, nein im Gegenteil. Es tut mir leid dass ich es ihnen nicht sofort gesagt habe ich dachte 
sie wüssten was das bedeuten. Es heißt nichts anderes als das sie Schwanger sind.“ 
Seine Miene veränderte sich zu einem freundlichen Lächeln. Becas allerdings in das komplette Gegenteil. 
Trotzdem lachte sie kurz auf und fragte etwas grob, in ihrer Art:

„Das ist jetzt ‘n Scherz?!“ Im inneren konnte sie sich diese Frage natürlich selbst beantworten.
'Komm schon Beca, wieso sollte dieser Typ Scherze machen?'

„So wie es aussieht war ein Kind nicht geplant?“

„NEIN!“ schrie Beca schon fasst

„Nun ja… aber in ihrem Fall würde ich sagen das das Schicksal es so wollte. 
Sie hatten einen echt schweren Unfall doch das Baby hat es überlebt. Es ist zwar noch klein, 
aber dafür schon ein ganz großer Kämpfer.“ Sprach ihr der Arzt gut zu.

Wenn ich schon das Wort Baby höre.  'Was will ich damit? Ich habe keine Zeit, keinen Platz…
und… keinen Freund' betrübt sah sie zu Boden. 'Ich bin Schwanger von einem Vollidioten!
Super gemacht Beca Mitchell! Warum muss immer mir so etwas passieren? Bin ich für diese Welt so schrecklich?' 
Sie guckte wieder hoch und sagte mit zitternder Stimme:

„Ich will das Kind nicht!“

Der Mann verstand sie und fing an zu erzählen:
„Also wir können es nicht mehr verhindern. Sie müssen das Kind bekommen, da der 
3. Monat schon begonnen hat. Allerdings können sie das Kleine dann nach der Geburt
zur Adoption frei geben oder in die Babyklappe legen. 
Aber ich würde sie bitten sich das ganz genau zu überlegen. 
Lassen sie die neue Nachricht erstmal auf sie wirken und reden sie mit dem Vater des Kindes.“

Beca saß stumm da 'Eine tolle Idee, mit dem Vater zu reden. Der ist da bestimmt begeistert. 
Oder noch besser…Er benutzt das Kind um noch weitere Frauen anzuziehen oder besser gesagt auszuziehen.' 
sagte sie, ironisch und immer wütender, zu sich selbst. 'Am besten erzähle ich ihm nichts und…
und…das kann ich nicht machen. Auch wenn er ein riesiger Arsch ist hat er ein Recht dazu, 
außerdem müsste er bei einer Adoptionsfreigabe denke ich auch einverstanden sein, 
also bringt das nichts! Aber wie sage ich ihm dass er Vater wird? Wie sage ich es Chloe und den anderen das ich schwanger bin?' Panik stieg in ihr auf. 
'Das hat erstmal noch Zeit' Versuchte sie sich selbst zu beruhigen.

„ich würde jetzt noch gern einen Ultraschall machen…um zu gucken ob es dem Baby gut geht.“

Beca sagte nichts sondern nickte nur leicht. Sie folgte dem Arzt in ein Zimmer wo 
überall an den Wänden Bilder von Babys oder schwangeren Frauen hingen.
Sie legte sich auf eine Liege und guckte noch ganz entgeistert, 
wurde aber zugleich wieder aus ihren Gedanken gerissen.

„Würden sie bitte ihr Shirt etwas nach oben ziehen?“

Beca tat was ihr gesagt und der Arzt verteilte ein kaltes Gel auf ihrem Bauch. 
Als er begann mit dem Ultaschallkopf über ihren Bauch zu streichen drehte sie ihren 
Kopf doch noch in Richtung des Monitors. Zuerst erkannte sie nichts, doch dann wurde es klarer. 

„Hier ist es.“ Verkündete der Arzt „Ich werde es jetzt vermessen um zu gucken ob es, 
trotz des Komas, gut versorgt wurden ist.“ 

Beca starrte stumm auf den Bildschirm. Man musste echt kein Arzt sein um das Kind zu erkennen. 
Langsam floss ihr eine Träne über die Wange. 'Du hast etwas Besseres als mich als Mutter verdient. 
Es tut mir jetzt schon leid Kleines' sprach sie in Gedanken.

Nach einiger Zeit sprach der Mann weiter, während er das Gel von Becas Bauch abwischte:
„Es ist soweit alles in Ordnung. Das Baby hat sich ganz normal entwickelt.
Sie sind jetzt am Anfang des 3. Monats also der 12. Schwangerschaftswoche +/- 4 Tage. 
Das Geschlecht konnte ich noch nicht erkennen, aber ich denke bei der nächsten Untersuchung werden wir es wissen.“

Er drückte Beca noch irgendwelche Infoblätter und die ersten Ultraschallbilder in die Hand und 
lies sie gehen. Ihr war das alles zu viel. Beca rannte förmlich aus dem Krankenhaus und ließ sich
auf einer Bank davor nieder. Langsam realisiere sie was gerade geschehen war. Das erste was sie dachte war 
'SCHEIßE!' Sie betrachtete die Flyer und später dann die Bilder in ihrer Hand, ließ beides aber dann ganz schnell 
in ihrer Tasche verschwinden. ´Ganz ruhig bleiben Beca, ganz ruhig' Sie wusste das sie nie ein Familienmensch war, 
aber sie stellte sich trotzdem eine Frage 'Würde ich es übers Herz bringen das Kleine abzugeben?' 

Nach einer Weile Bedenkzeit vertrieb sie den Gedanken von einem glücklichen Familienleben 
'Was macht dieses kleine…kleine Ding bloß mit mir? Ich und ein Baby das ist ein Gegensatz wie
schwarz und weiß oder süß und salzig.' Sie rechnete zurück '12 Wochen +/- 4 Tage…verdammt! Der Jahrestag!' 
Sie hasste sich dafür nicht aufgepasst zu haben und jetzt, jetzt hat sie die Konsequenzen quasi in sich.

Noch völlig abwesend bemerkte sie nicht wie sich Amy ihr näherte 
„Hey Bec.“ Diese antwortete nicht. Amy sah sie jetzt komisch an,
bevor sie anfing vor ihrem Gesicht herum zu wedeln  „Erde an Beca?“

Mit einem Ruck fuhr Beca hoch.
„Was??“

„Alles okey mit dir Bec? du bist so blass als wärst du Krank oder so, 
wenn das allerdings der Fall ist würde ich die verklagen. So lange wie du jetzt da drin warst.“

„Nein, nein es ist alles gut“ Log sie und setzte ein gekünsteltes Lächeln auf.

Jetzt wurde sogar Amy einmal ernst und zog sie in eine Umarmung.
„Schön dass du wieder am Start bist, Becs!“

Leben mit HindernissenWhere stories live. Discover now