Kapitel 37

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Viele Leute standen dort oben und haben darüber geredet was für ein wundervoller Mensch meine Mutter, in ihren jungen Jahren und während meiner Kindheit, war. Jedoch wurde nie auch nur mit einem Wort mein Vater oder die Krankheit erwähnt.

Jeder einzelne 'Freund' von ihr stand dort oben und erzählte über ihre Gute Zeiten aber keiner traute sich über die schlechten auch nur ein Wort zu verlieren.

Es war so als würden sie nur darüber reden wollen was sie alles gutes im Leben getan hatte. Aber dabei ging es heute nicht. Sie sollten sich von ihr verabschieden. Und das war alles außer eine Verabschiedung.

Eine Frau, welche ich noch nie in meinen Leben gesehen hatte, kam auf mich zu.

"Hallo Ava oh man es ist ja schon eine Ewigkeit her seit dem ich dich das letzte mal gesehen habe. Du bist aber ganz schön groß geworden ,das letzte Mal warst du noch ganz klein.

'Ja das haben Kinder so mit sich, sie wachsen.'

Hätte ich gerne gesagt, jedoch kam nur etwas wie "Danke. Woher kannten sie meine Mutter denn?"

"Ohh wir gingen zusammen aufs Collage. Ich bin Miranda"

"Aso Miranda natürlich tut mir Leid. Meine Mutter hat mir schon viel von ihren erzählt."

Ich hatte noch nie von dieser Frau gehört. 

Meine Mutter hatte nie viel von ihrer Collage Zeit erzählt. Eins der wenigen Dinge war.

"Ich war die meiste Zeit eigentlich nur betrunken und dann hab ich deinen Dad kennengelernt und wir waren zusammen ziemlich oft betrunken." 

Ich war ein bisschen geschockt nach dieser Aussage aber hatte es hingenommen.

Kurz darauf kam eine andere Frau auf uns zu.

"Ohh mein Gott Miranda, ich hab dich ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Du musst die Tochter von Michelle sein. Mein Beileid noch einmal. Deine Mutter war wirklich eine wunderbare Frau. Ich war ziemlich geschockt als ich gehört habe das sie gestorben ist. Es war so plötzlich. Selbst die Ärzte wussten nicht wieso sie aufeinmal gestorben war es sollte ihr eigentlich besser gehen." 

Das war Christen eine Freundin meiner Mutter , zu welcher sie immer noch Kontakt hatte.

"Christen? Dich hab ich ja auch schon lange nicht mehr gesehen. Deine Rede von vorher war wirklich schön ich hatte durchgehend Tränen in den Augen." 

Ich spürte langsam die Wut in mir hochsteigen. Das war doch nicht ihr verdammter Ernst. Wie konnten diese Frauen einfach über alte Zeiten reden wenn sie gerade auf einer Beerdigung waren.

Der Beerdigung einer Freundin. 

Natürlich hat man auf einer Beerdigung Tränen in den Augen.

Denn die eigentliche Bedeutung einer Beerdigung ist sich von einem geliebten Menschen zu verabschieden. Nicht alte Freunde wieder zu treffen.

Das sollte die Beerdigung meiner Mutter werden. 

Das sollte ein Tag, ein Datum, sein an das ich mich mein Leben lang an sie erinnern werde. 

Es sollte ein Tag, ein einziger Tag sein der nur ihr gehören würde. Und was machen diese Menschen sie reden über alte Erlebnisse als wären sie auf einem Klassentreffen, diese Menschen formten die Beerdigung meiner Mutter zu einem Wiedersehen um!

Ich ging ein Stück weg von dem Grab in dem sie gerade meine Mutter begraben hatten. 

Ein Stück von den Leuten die es nicht zu interessieren schien das ein geliebter Mensch gestorben war.

Dangerous Bad BoyWhere stories live. Discover now