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19:15
Gerade noch rechtzeitig kam ich an der Bushaltestelle an.
Zu meiner Freude konnte ich noch einen Platz ergattern, sodass ich die recht lange Fahrt über nicht stehen musste.

Ich stieg nach einiger Zeit an meiner Haltestelle aus. Glücklicherweise hatte er seine Adresse damals in die WhatsApp Gruppe geschickt, so konnte ich sein Haus ausfindig machen.

Als ich dann vor seinem großen Haus ankomme höre ich bereits laute Musik, sie schien aus dem Garten zu kommen.
Ich folgte dem lauten Bass und landete tatsächlich im Garten.
Der Garten war riesig.
Es stand ein langer Tisch an der Seite mit einem Buffet, inmitten des Gartens standen überall Stühle und ein paar Tische verteilt. In der hinteren linken Ecke war eine Art Lounge mit gemütlich aussehenden Sitzmöglichkeiten.
Seine Eltern waren gut verdienende Leute und spätestens an dem Pool am Ende der Grünfläche zeigte sich das auch.
Überall waren Menschen, die Meisten zwischen 17 und 21 würde ich schätzen.
Seine Eltern waren nicht zu Hause, er hatte Sturmfrei.
"Hey Charlie! Wie schön, dass du doch gekommen bist!", begrüßt Drake mich überschwänglich und umarmt mich. Etwas unbeholfen erwidere ich die Umarmung - mehr oder weniger.
Mir war nicht bewusst, dass wir uns seit neustem anscheinend zur Begrüßung umarmten, da wir das noch nie getan hatten. Aber es ist sein Geburtstag, daher möchte ich nicht so kleinlich sein.

Seine dunklen Haare waren nach hinten gegelt, er trägt ein helles sommerliches Hemd, bei dem er die ersten 3 Knöpfe offen gelassen hat, man konnte seinen muskulösen Körper darunter erkennen. Er hatte eine helle Jeans und weiße Sneaker an.

"Ja. Alles Gute auf jeden Fall, Drake!", sage ich überfordert, aber freundlich und lächle ihn an. "Hier, nimm erst mal etwas zu trinken.", meint er und hält mir einen bunten Cocktail hin. Der sah echt lecker aus, auch wenn ich aktuell noch etwas vorsichtig bin was Drinks betrifft. Nach dem Vorfall letztens hat mein Vertrauen einen kleinen Riss bekommen.
Trotzdem nahm ich mutig einen kleinen Schluck, der Cocktail war wirklich wahnsinnig lecker. Richtig fruchtig, frisch mit einer herben Note durch den Alkohol.
Heute will ich mir keine Gedanken mehr machen, sondern einfach sorgenfrei feiern und die Zeit genießen.

"Komm mit, du kannst dich gerne zu mir setzen.", schlägt er vor und zieht mich vorsichtig an meinem Handgelenk mit sich zu der bequemen Lounge, die ich vorhin bereits gesehen hatte.
Er setzte sich und ich mich neben ihn.
Ich spüre seine Blicke auf mir, ich war das von ihm gewohnt, da er sich im Unterricht ähnlich verhielt.
"Du siehst heute Abend mal wieder wunderschön aus...aber bei so einem Blickfang wie dir hatte ich auch Nichts anderes erwartet.", raunte er in mein Ohr. Ich fühlte mich zwar ein wenig geschmeichelt, doch es war nicht das erste Mal, dass er so etwas zu mir sagt und auf Dauer wird es lästig, da ich weiß was er von mir will und ich auch weiß, dass ich das nicht will.
Als Dank nicke ich ihm leicht zu, dann trinke ich meinen Cocktail weiter.
Ich war noch etwas verkrampft, ich muss mich endlich mal entspannen, sonst wird das mit dem sorgenfreien Abend schwierig.
"Könnte ich vielleicht noch einen haben?", frage ich nach einiger Zeit und deute auf mein leeres Glas. "Aber natürlich, für dich alles Süße.", sagt er und nimmt mein leeres Glas in die Hand, er steht auf um mir ein neues Getränk zu holen.
Dass er mich Süße nannte ist mir neu. Unangenehm. Doch wenn es nur dabei bleibt, werde ich mich damit arrangieren können, zumindest für diesen einen Abend.

Wenige Augenblicke später kommt er mit einem vollen Glas zurück. "Hier.", sagt er und hält es mir hin. Ich bedanke mich und nehme es ihm ab.
Dieses Mal war es ein anderer Cocktail, er war knallrot.
Ich nahm den ersten Schluck. Dieser schmeckte intensiv nach Erdbeere, ich fand ihn noch leckerer als den Ersten. Durch die frischen Erdbeeren erhielt er eine angenehme Süße, welche den bitteren Geschmack des hochdosierten Alkohols linderte.

....

Einige Getränke später befand ich mich in einem leicht beschwipsten Zustand. Es war ein gutes Gefühl. Ab und zu bewegte ich mich auf der Tanzfläche, Drake wich nicht von meiner Seite, außer, wenn er mir ein neues Getränk holte oder er neue Gäste begrüßen musste, doch danach kehrte er immer wieder zu mir zurück.
Wenn wir irgendwohin gingen hatte er manchmal seinen Arm um meine Schultern gelegt.
Zu Anfang fühlte ich mich dabei etwas unbeholfen und komisch aber inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt. Es fühlte sich gerade zugegebenermaßen gut an die ganze Zeit so umgarnt zu werden. Drake mag mich schon sehr lange sehr gerne und lässt mich das auch immer wieder wissen. Er macht kein Geheimnis daraus. Ich hätte das schon so viel früher haben können, doch ich habe ihn immer wieder zurückgewiesen, weil ich es nicht mochte, wenn mich jemand auf ein so hohes Podest stellte.
Am heutigen Abend mag ich es jedoch überraschend gerne. Diesen Einfluss auf ihn zu haben gefiel mir.

UNFORGETTABLE SUMMER (Jimin FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt