Kapitel 10

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Kilian starrte mich an. Ohne eine Miene zu ziehen schloss er die Tür und fixierte mich weiterhin. "Was machst du hier?" "Ich bin hier um mich bei dir zu entschuldigen. Das was ich gesagt habe ging zu weit. Ich habe den Moment zerstört. Dabei.. wollte ich dich einfach nur für mich alleine. Ich war eifersüchtig und das klingt alles jetzt echt dumm. Vielleicht bin ich auch nur durcheinander." Er ließ sich neben mir aufs bett fallen: "Du willst mich für dich alleine?" Interessiert wartete er auf meine Antwort. Hatte ich das wirklich gesagt? Schüchtern drehte ich meinen Kopf zur Seite und nickte leicht. "Ich muss dir noch was beichten. Du musst mir versprechen nicht sauer zu sein. Okay?" Kilian hielt mir den kleinen Finger hin: "Ich verspreche es." "Ich habe deinen Zeichenblock durchgeschaut. Bis zu dem Bild, auf dem wir uns umarmen. Du kannst wirklich schön zeichnen. Ich liebe deine Bilder." Bei dem Wort 'Liebe' schaute er mich direkt an. "Das ist doch gar nichts. Kannst du mir auch was versprechen?" "Ja, klar." "Mach dir keine Sorgen wegen Elena. Ich hatte sie nur gezeichnet, weil ich Angst hatte, dass du es vielleicht komisch finden würdest, wenn ich dich zeichne. Deswegen habe ich dich nur gezeichnet, wenn du es nicht bemerkt hast. Wenn ich dich zeichne, kann ich mich richtig reinsteigern. Lass sie bitte raus. Allein der Gedanke dass sie auf mich stehen könnte widert mich an. Und.. hasst du mich wirklich?" "Nein! Auf gar keinen Fall.. Du bedeutest mir vielleicht mehr als es sollte.." "Okay. Darf ich noch ein Versprechen einfordern?", flüsterte er direkt in mein Ohr und kam mir dabei so nahe, dass die Wärme seiner Stimme Gänsehaut an meinem Hals verursachte. "O-okay. K-klar!" Dann berührte er mich am Kinn, so wie er es im Klassenzimmer tat. Er neigte meinen Kopf in seine Richtung, fuhr mit der Hand langsam an meine Wange und kam mir näher. Ich schloss meine Augen, begann zu lächeln und vereinte meine Lippen mit seinen. Sie versprühten Wärme und es war so perfekt, als hätten wir für diesen Kuss einige Wochen geübt. Dann entfernte er sich langsam wieder und schaute mir in die Augen. Seine Hand war noch immer an meiner Wange. Ich war total weggetreten. Mein Herz drohte rauszuspringen. Es fühlte sich unbegreiflich schön und aufregend an. Wir schwiegen uns an, ängstlich etwas Falsches zu sagen. Was hatte der Kuss zu bedeuten?

"Tut mir leid. Es ist so schwer.. mich bei dir zurückzuhalten." "Nein! Es muss dir nicht leidtun. Es war wunderschön." "Das klingt jetzt vielleicht ein wenig komisch, aber ich fühle mich bei dir einfach unglaublich wohl und genieße deine Nähe. Als dein Kopf auf meinem Schoß lag, war ich so glücklich. Du wirst mich jetzt bestimmt verurteilen. Ich kann es ja selbst nichteinmal verstehen." "Ist schon okay. Mir geht es da nicht viel besser. Ich werde so unglaublich eifersüchtig bei jeder Kleinigkeit, aus Angst dich zu verlieren. Dabei will ich dich nur glücklich sehen." "Ich bin glücklich sobald du in meiner Nähe bist. Mehr möchte ich nicht. Obwohl unser Kuss mich überglücklich gemacht hat. Aber es ist okay, ich will dich nicht zu etwas zwingen was du nicht willst. Ich kann mich nicht kontrollieren und du möchtest bestimmt lieber mit einem Mädchen deine Zukunft verbringen." "Spinnst du? Du hattest mich schon am ersten Tag fasziniert. Ich habe mich in dich verliebt. Und ich denke, daran wird sich auch nichts ändern. Der Kuss hatte es nochmal bestätigt." "Denkst du.. wir sollten es vielleicht ausprobieren? Die Klasse muss das ja noch nicht wissen." Ich lächelte.

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