Mädchengespräche Teil 2

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Astrid:

In der Tür stand niemand anderes als Hicks, und seinem geschockten Gesichtsausdruck nach zu urteilen hatte er mein wildes Geschrei wohl gehört. Oh nein...! Panik erfasste mich.

"Ich muss los..." murmelte ich, senkte den Kopf und rannte an ihm vorbei zu den Ställen. Dort angekommen schwang ich mich auf Sturmpfeil und flog aus der Basis. Meine Gedanken waren gerade zu nichts zu gebrauchen. Das einzige was ich wusste war dass ich weg wollte. Einfach nur weg.

Wir landeten im Wald. Hier standen die Bäume so dicht dass kaum Licht hineinfiel. Das war gewöhnlich mein Axtwurftrainingsplatz, aber auch ein Zufluchtsort, da niemand davon wusste. Langsam rutschte ich von meiner Nadderdame und griff nach der Axt auf meinem Rücken.

Das war es also. Ich hatte es vergeigt. Ich hatte die Freundschaft zwischen Hicks und mir kaputt gemacht. Das, wovor ich am meisten Angst hatte war eingetreten. Erst vor kurzem hatte ich Hicks wegen Heidrun angelogen, und schon da war er so schrecklich enttäuscht von mir, und jetzt das...
Entweder er war sauer, oder er machte sich nun lustig über mich. Beide Vorstellungen waren unerträglich.

Eine einzelne Träne lief mir über die Wange, doch ich wollte sie nicht abwischen. Alles was ich im Moment wollte war, das meine Gedanken zur Ruhe kamen. Also hob ich die Axt, zielte auf einen Baumstamm, legte gedanklich all meinen Frust und Traurigkeit hinein und warf.

Die Axt landete mit voller Wucht in der Mitte des Stamms. Sofort fühlte ich mich befreiter. Auch mein Kopf war ein ganzes Stück leerer. Langsam ging ich zum Baumstamm, griff nach der Axt und zog sie mit einem Ruck raus. Ich machte ein paar weitere Würfe. Irgendwann war mein Kopf wunderbar leer, da ich mich nur noch auf die Würfe konzentrierte.

Nach einer Weile entschied ich mich den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen.
Ich suchte mir einen besonders schmalen Baum aus, ging weit genug von ihm weg um werfen zu können und drehte mich um.  Nun stand ich mit dem Rücken zu meinem Ziel. Konzentriert schloss ich die Augen, fasste die Axt mit beiden Händen und warf sie über meinen Kopf.

Es krachte als die Axt im Stamm einschlug, und zwar genau in der Mitte. Zufrieden mit mir selbst wollte ich gerade auf den Baum zugehen, da hörte ich etwas, nein jemanden, klatschen. Aus dem Augenwinkel sah ich Hicks, der ein paar Meter entfernt von mir stand.

Ich meinte ihn lächeln zu sehen, doch ich startte stur gerade aus und wischte mir mit der Hand schnell über die Augen, um getrocknete Tränen zu verstecken. "Wow, echt beeindruckend!" hörte ich ihn sagen. In seiner Stimme lag ehrliche Bewunderung. Anstatt darauf einzugehen ging ich zu meiner Axt.

"Wie hast du mich gefunden?" fragte ich monoton und zog an meiner Waffe. "Ohnezahn hat Sturmpfeils Fährte gerochen. Entschuldige wenn ich dich gestört habe..." "Schon okay." meinte ich, sah ihn aber immernoch nicht an. "Wieso bist du hier?" fragte ich und starrte stur auf den Boden.

Ich hörte seine Schritte die auf mich zukamen. "Weil ich mit dir reden muss." erklärte er ernst. Dann stellte er sich vor mich und nahm meine Hände in seine.
"Weißt du...das vorhin...was du gesagt hast...hast du das ernst gemeint?" fragte er mich. In seiner Stimme lag keinerlei Belustigung oder Wut, eher etwas...hoffendes.

Sachte ließ er eine Hand los und hob mein Kinn an, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. In diese strahlend grünen Augen die mich so weich umd warmherzig ansahen wie es kein anderer konnte. So konnte ich ihn nicht anlügen. "Ja..."gab ich leise zu und wollte mich abwenden, aber seine Augen hielten mich gefangen.

"Wieso hast du es mir nicht gesagt?" fragte er mit sanfter Stimme. "Weil ich unsere Freundschaft nicht riskieren wollte. Du bist der dem ich alles anvertrauen, und mit dem ich über alles reden kann. Ich vertraue dir so wie niemand anderem sonst. Du warst bis jetzt immer für mich da wenn ich jemanden brauchte. Ich wollte nicht riskieren dich für immer zu verlieren." gab ich zu.

Seine Augen leuchteten so...gerührt und ehrlich, und ein warmes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. "Astrid du wirst mich nie verlieren, egal was passiert. Ich werde immer für dich da sein, und außerdem..." er stoppte und seine Wangen färbten sich rosa. Fragens sah ich ihn an. "...und außerdem liebe ich dich." gab er zu.

Für einen Moment war ich geschockt, positiv geschockt. Dann lächelte ich, zog ihn zu mir runter und legte meine Lippen auf seine. Hicks lächelte in den Kuss hinein umd erwiederte. Sicher, die anderen Küsse zwischen uns waren auch schon sehr schön, aber dieser...dieser war der schönste von allen. Er war voller Hoffnung, Erleichterung und Zuversicht.

Als wir uns lösten fiel ich ihm glücklich um den Hals und vergrub mein Gesicht in seinen Schultern. Lächelnd atmete ich seinen Duft ein und wollte ihn am liebsten nie wieder loslassen. Leider wurde es bald dunkel und wir mussten wieder zur Basis fliegen.

"Sagen wir es den anderen?" fragte Hicks mich auf dem Heimweg. Ich kicherte. "Die können ruhig noch eine Weile warten, vor allem Heidrun, die hat mich in den ganzen Schlamassel ja mit reingezogen..." Empört sah der Drachenreiter mich an. "Hey!" Grinsend streckte ich ihm die Zunge raus und flog mit Sturmpfeil voran.
Hicks jagte uns lachend auf Ohnezahn hinterher.

Hiccstrid OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt