Der Antrag

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Erzähler:

Nervös drehte er das kleine Ding in seinen Händen. Es war ein Ring. Hicks hatte ihn selbst aus Gronkeleisen geschmiedet und prüfte gerade ob er auch wirklich perfekt war.

Astrid und er waren nun schon 2 Jahre zusammen, nun wollte er den großen Schritt wagen und sie fragen, ob sie ihn heiraten wolle. Von Sekunde zu Sekunde wurde er nervöser. Wenn sie nun nein sagte? Was dann?

Ohnezahn, der neben ihm stand, merkte wie aufgeregt sein Freund war und gurrte um ihn zu beruhigen.
Abwesend strich der Wikinger seinem Kumpel über den Kopf. Es waren noch ein paar Stunden...
Eine gefühlte Ewigkeit....

Astrid stapfte unterdessen ziemlich gereitzt durch das Dorf. Warum sie so mies drauf war? Es fing schon heute morgen an: Als sie heute morgen aufstehen wollte stand sie zu schnell von der Bettkante auf, sodass sie ihren Kopf an einem Balken anstieß. Beim erstaunten zurücklaufen trat sie versehentlich auf ihre Axt und zerbrach den Griff.

Dann hatte sie sich beim Frühstück auf einen Stuhl mit einem losen Bein gesetzt, der natürlich genau dann eingesackt ist. Sie ist auf ihren Hintern gefallen und der vorher getrunkene Saft über ihr Top gelaufen.

Frustriert wollte die Frau daraufhin einen entspannenden Flug mit Sturmpfeil genießen. Dummerweise wehte der Wind über dem Meer heute so stark dass die Hälfte ihrer Haare aus ihrem Zopf glitt und ihr ins Gesicht peitschten.

Als sie von ihrem Flug zurückkam sah sie aus als hätte sie in eine Steckdose gegriffen...mit einem versauten Shirt. Und zu allem Überfluss war Hicks schon den ganzen Tag lang verschwunden.

Wahrscheinlich bastelte er mal wieder stundenlang an einer Erfindung herum, und vergaß seine Freundin dabei total... Normalerweise dachte die Wikingerin nicht so egoistisch, aber sie war momentan einfach so niedergeschlagen von dem Tag dass sie Hicks jetzt gerade mehr denn je brauchte.

Umso ärgerlicher machte es sie dass er nicht aufzufinden war. Gerade als Astrid dachte es könnte nicht schlimmer kommen kam Grobian geradewegs auf sie zu. "Ah Astrid! Thor sei Dank! Hör mal, ich hab Hicks heute noch nicht finden können. Eigentlich hatte er aber noch Pflichten als Oberhaupt zu erledigen...
Könntest du diese nicht übernehmen?"

Anstatt ihm zu antworten stieß sie einen Wutschrei aus: "AAAAAARRRGGHH!!!!" Dann stapfte sie wütend zu ihrem Drachen und ließ den verdutzten Grobian einfach stehen. Mit genervtem Gesicht schwang sie sich auf ihre Nadderdame und flog los.

An ihrem Lieblingsplatz, einer Schlucht (die in der Ohnezahn von Hicks gezähmt wurde), landeten sie.
Zufälligerweise sah sie den Kopf ihres Freundes hinter einem Felsen hervorschauen. Mit dunkler Miene lief sie mit schnellen Schritten zu ihm.

"Wo bei Thor hast du die ganze Zeit gesteckt!? Ich - ..." begann Astrid zu schimpfen, als sie ihn ganz erblickte und überrascht stockte.
Hicks stand ein paar Meter weiter vor ihr und wirkte ziemlich zerstreut und nervös.

"Was ist los?" fragte die Wikingerin besorgt, ihr Ärger war verflogen.
Statt einer Antwort ging er ein paar Schritte auf sie zu und nahm ihre Hände in seine. "Astrid, ich..." begann er leicht zitternd und starrte dabei auf ihre Hände.

"Ich ... Vor 5 Jahren hast du mich genau hier das erste mal richtig wahrgenommen. Du bist die erste die mein Geheimnis herausgefunden hat...und mich verstanden hat. Du hast mich seitdem immer aufgebaut.

Du hast an mich geglaubt, wenn es andere nicht getan haben. Wenn ich es nicht getan habe. Wenn ich vor anderen stark und wie ein Anführer sein musste konnte ich dir meine Zweifel anvertrauen. Dafür danke ich dir.

Ich weiß nicht, ob ich dir das schin einmal bewusst gesagt habe, aber:
Ich liebe dich! Du bist die klügste und schönste Frau die ich je getroffen habe!" Dabei sah er ihr direkt in die Augen. Leicht rot und mit einem Strahlen im Gesicht hörte Astrid ihrem Freund zu.

Dieser ging inzwischen auf die Knie, hielt ihre Hände aber immernoch in seinen und sprach weiter: "Darum frage ich dich, Astrid Hofferson:
Willst du mit mir den Rest meines Lebens verbringen und mich heiraten?" Dabei ließ er eine Hand los und griff in eine Seitentasche, aus der er den Ring holte und ihn ihr hinhielt.

Die Wikingerin hatte Tränen in den Augen und ihre freie Hand hielt sie sich vor den Mund, um nicht loszuweinen. Sie war gerührt dass Hicks ihr tatsächlich einen Antrag machte, vor allem wenn man bedachte wie sie im Moment aussah.

Aber ihn schien das nicht zu stören. Er nahm sie so wie sie war, denn so war sie perfekt für ihn. Die Zeit schien still zu stehen. Hicks übermannte die Panik dass Astrid womöglich nein sagen könnte.

"Äh...Astrid?" fragte er vorsichtig. Diese schien endlich aus ihrer Starre zu erwachen. Überglücklich fiel sie ihm um den Hals und warf ihn dabei versehentlich um. Beide lagen nun im Gras, umarmten sich jedoch immernoch.

Beide lachten und Astrid flüsterte: "Ja...ja ich will!" Dabei liefen ihr Freudentränen über die Wangen.
Erleichtert und ebenso glücklich umarmte Hicks seine Freundin zurück. Nach einer Weile lösten sie sich endlich und halfen sich gegenseitig auf die Beine.

Nun standen sie sich gegenüber. Lächelnd nahm der Wikinger die Hand seiner Freundin und steckte ihn ihr an den Finger. Glücklich zog Astrid ihren Freund zu sich runter und küsste ihn zärtlich.

Hiccstrid OneshotsWhere stories live. Discover now