8- Atemnot

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Keuchend brach ich durch die Wasserdecke und schnappte laut nach Luft. Das Wasser tropfte von meinen Wimpern und lief mir übers Gesicht, während auch Nate auftauchte und ebenfalls Luft holte. Als er mich erblickte musste er anfangen zu lächeln.

"Sooo... Ich muss dir jetzt also ein Eis ausgeben, ja? "fragte er und strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht.

"Ganz genau, "sagte ich und lief durch das Wasser, welches mir nun fast bis zur Brust reichte.

Als ich merkte, dass er mir folgte, fing ich an zu schwimmen. Doch dann spürte ich plötzlich wie sich etwas um meine Knöchel schlang. Darüber war ich so erschrocken, dass ich für einen kurzen Moment erstarrte und untertauchte. Sofort fing ich an meine Arme hektisch zu bewegen, um wieder an die Oberfläche zu gelangen. Doch gerade als meinen Kopf aus dem Wasser regte, zog das Etwas mich mit einem Ruck zurück. Ich hörte nur wie Nate rief, "Hiergeblieben."

Moment mal... "Nate, lass mich gefälligst los! "rief ich aufgebracht, als ich merkte, dass er meine Knöchel festhielt.

Tatsächlich gab er sie dann auch frei, aber nur um dann nach meinen Händen zu greifen und mich zu sich zu ziehen, "Hör mal, ich will dich nur schnell noch was fragen."

"Ohhh und soll ich darauf jetzt etwa Rücksicht nehmen? Du hast mir gerade einen riesigen Schrecken eingejagt! Glaub ja nicht..."

"Ja, ja, ja. Tut mir leid, okay? Kommt nicht wieder vor, "sagte er beschwichtigend und wirkte plötzlich vollkommen ernst. Seine Brust hob und senkte sich schnell und es schien so, als würde er angestrengt versuchen Luft zu holen.

Ich stemmte die Hände unter Wasser in die Hüfte und öffnete erneut den Mund um etwas zu sagen, aber mit einer kurzen Handbewegung brachte er mich zum Schweigen, "Sag mal, magst du..."

Er brach ab und seine Augen schienen geistesabwesend auf einen Fleck zu starren. Wieder fing er an zu sprechen, "Magst du... Ich meine wie findest du....Also, eigentlich wollte ich fragen, ob..." er sprach nicht weiter und sein Atmen wurde ganz schwer.

"Sag mal, ist eigentlich alles okay bei dir? "fragte ich ernsthaft besorgt, da er mir auch die ganze Zeit über nicht in die Augen gesehen hat, "Soll ich vielleicht jemanden anrufen, oder..."

Tatsächlich sah Nate etwas blass auch und auch das Funkeln in seinen Augen ist erloschen. Ich sah in um Atem ringen.

Verdammt, was ist mit ihm?!

"Nein! Nein, auf keinen Fall... Es geht gleich wieder weg. Alles in Ordnung, Jordy, "sagte er und lächelte gequält.

Er stützte die Hände auf die Oberschenkel und beugte sich so weit wie es das Wasser zu ließ nach vorn. So bemühte er sich um eine gleichmäßige Atmung.

"Bist du dir sicher, dass ich nicht doch lieber irgendjemand rufen soll? "fragte ich besorgt und ging auf ihn zu.

"Geht schon wieder. Siehst du? "sagte er und richtete sich wieder auf. Sein Lächeln wirkte allerdings immer noch gequält und auch seine Atmung hatte er noch nicht unter Kontrolle, "Geh schon mal zu den anderen. Ich komm gleich nach."

Mit diesen Worten drehte er sich um und bewegte sich schnell Richtung Strand. Ich wollte ihn nicht alleine lassen, aber als ich ihn folgen wollte, hörte ich schon Tim und Callum hinter mir rufen, "Hey, Jordan! Willst du mitspielen?"

Tim hatten einen weiß-roten Ball in den Händen und hielt ihn nach oben, während sie mir entgegen kamen. Mein Blick huschte wieder zu Nate, welcher gerade das Ufer erreicht hatte.

Er hat einen verdammt schönen Rücken!

"Also? "fragte Tim und spritzte mir Wasser ins Gesicht. Allerdings war ich ihn dankbar dafür, dass er mich aus meinen Gedanken gerissen hatte. Ich sollte sowas nicht denken! Nate war nur ein Freund. 'Mal gucken' geht ja in Ordnung, aber 'starren' ganz sicher nicht. Und das ganz besonders nicht, wenn es den besagten Freund nicht gut ging.

100 Million Reasons Where stories live. Discover now