18- Das gibt Ärger

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Ich versuchte Nates stählernen Blick zu verdrängen und richtete meinen Blick auf den Strand, der immer näher kam.

Ein kurzes Stückchen musste ich wieder schwimmen, da das Wasser dort sehr tief war und ich nicht stehen konnte. Als ich dann ungefähr fünfzehn Meter vom Strand entfernt war, konnte ich endlich laufen.

Callum lief neben mir her und obwohl ich ihn nicht anguckte, wusste ich, dass er mir einen besorgten Blick zu warf. "Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?"

"Ja, mit mir schon," sagte ich und schaute kurz zu ihm auf. "June kann nur manchmal echt ein Biest sein."

"Da gebe ich dir Recht. Sie ist wirklich nicht ganz einfach," stimmte er mir zu und ich war für einen kurzen Moment überrascht, da er nicht sehr begeistert klang, als er von ihr sprach.

"Eigentlich kann sie jeder leiden. Jeder Junge steht auf sie und die meisten Mädchen wollen genau wie sie sein," meinte ich. "Sie ist Cheerleaderin, sportlich und sieht gut aus."

Er schaute neugierig zu mir rüber, als wir gerade den Strand erreicht hatten und über die Wiese liefen. "Findest du? Ich steh nicht so auf blond. Sportlich und eine Cheerleaderin muss meine Traumfrau auch nicht sein. Aber sie sollte schon Charakter habe. Mehr verlange ich gar nicht."

Auch das ließ mich stutzig werden. "Sonst nichts? Sonst hast du keinerlei Ansprüche?"

Als ob ein Kerl nur auf den Charakter schauen würde. Natürlich ist dieser auch wichtig, aber trotzdem hat man doch... ein paar gewisse Wünsche, was den zukünftigen Partner betrifft.

"Eigentlich nicht. Natürlich sollte sie gepflegt aussehen und nicht ganz so heruntergekommen reden, aber im Großen und Ganzen ist es mir egal. Ich kann schließlich nicht beeinflussen, in wem ich mich verliebe. Zwar finde ich dunkelhaarige Mädchen attraktiver, aber wenn ich jemand Blondes nett finde, dann ist das eben so," sagte er und zuckte mit den Schultern.

"Das stimmt," sagte ich nur.

Da wir nun an unseren Platz angekommen waren, packte ich schnell meine Sachen zusammen. Wir hatten hier keine Problem, unsere ganzen Wertsachen hier liegen zu lassen, da hier noch nie etwas weggekommen ist. Und sollte sich doch mal jemand an unseren Sachen vergreifen, dann würden wir anderen das schon mitbekommen, da immer irgendeiner ein Auge auf unseren Platz hatte.

"Und du?" fragte mich Callum, als ich mir gerade ein leichtes, rotes Sommerkleid anzog, das mit kleinen Blumen bedruckt war. Das hatte ich mir extra mitgenommen, da ich finde, dass es wunderbar zum Strand passte, da es aus einen sehr dünnen, fast durchsichtigen Stoff bestand. "Hast du irgendwelche Vorlieben, was ein potentieller Freund haben sollte?"

Ich lachte kurz, da er bei dieser Frage sehr beschämt wirkte. "'Vorlieben' würde ich es nicht gerade nennen. Das Gesamtbild muss einfach passen. Allerdings gibt es da ein paar Charaktereigenschaften, die ich bevorzuge und andere, auf die ich gern verzichten kann," meinte ich und wir gingen nun zu seinen Sachen, damit er sie zusammenpacken kann.

"Und die wären?" fragte er mich neugierig.

Ich kniff kurz die Augen zusammen. "Rate doch mal. Und ich sage dann, ob es stimmt oder nicht."

"Hm, gut, okay. Alsoo lass mich überlegen...," sagte er und verzog hochkonzentriert das Gesicht. "Du stehst auf humorvolle Menschen."

"Stimmt," erwiderte ich. "Aber die meisten Menschen finden Humor wichtig, also zählt das nicht."

Nun waren wir auch bei seinen Sachen angekommen und er hockte sich hin, um nach seinem T-Shirt zu greifen.

Eigentlich schade, denn sein Oberkörper konnte sich sehen lassen. Zwar war ich noch nicht in der Situation gewesen, wo ich ihn unauffällig beobachten konnte, aber ab und zu habe ich ihn einen Blick zugeworfen, wo ich seine Brust und seinen Brauch sehen konnte.

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