24- Geheime Botschaften

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"Hey, Jordy!" rief Nate, doch ich lief einfach weiter.

Wenn er mich später darauf ansprechen würde, sage ich ihm einfach, ich hätte es nicht gehört, was auch ziemlich plausibel klang, da sich bereits andere Schüler auf den Gang befanden und sich miteinander unterhielten.

"JORDAN!" schrie Nate quer über den Gang und diesmal zuckte ich zusammen.

Jetzt konnte ich wohl doch nicht mehr sagen, dass ich ihn nicht gehört habe. Einige Schüler, welche vor mir liefen, blieben stehen und drehten sich um, um zuerst Nate und dann mir einen Blick zu zuwerfen.

Auch ich blieb stehen und drehte mich um. Es hatten sich bereits sehr viele Schüler in dem Korridor versammelt, aber Nate stieß trotzdem einfach hervor. Einerseits wegen seinen weißem Haar und seiner Größe, aber andererseits auch wegen seiner Ausstrahlung.

Ich wusste nicht genau, was es war, aber irgendetwas war an ihm einfach anziehend. Und ich war mir ziemlich sicher, dass nicht nur ich das so sah, sondern auch ganz viele andere Mädchen.

Als sich unsere Blicke trafen, musste ich nach Luft schnappen. Es war so ein berauschendes Gefühl und die Luft um uns herum schien zu knistern. Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich hatte das dringende Bedürfniss, mich in Nates Arme zu werfen und mein Gesicht in seiner Brust zu vergraben.

Ich ging einen Schritt zur Seite und lehnte mich an das Fensterbrett, um die anderen Schüler vorbei zu lassen, wobei ich kein einziges Mal meinen Blick von Nate wandte.

Doch ein paar Meter vor mir trat plötzlich Melanie aus dem Klassenzimmer und erblickte sogleich Nate. Ihre Miene erhellte sich und sie ging auf ihn zu.

"Hey, Nate!" sagte sie und man sah ihr an, dass sie sich unglaublich darüber freute, Nate hier im Gang zu treffen und mit ihm sprechen zu können.

Nate aber hatte die ganze Zeit über zu mir geschaut, und als Melanie ihn ansprach, wandte er widerwillig seinen Blick von mir ab. Zumindestens hoffte ich, dass er es widerwillig tat...

"Ehm... weißt du... Ich wollte fragen, wann wir uns mal treffen könnten...?" fragte sie ihn und schien dennoch ein wenig verunsichert zu sein.

Nate setzte sich langsam wieder in Bewegung und Melanie folgte ihm. "Treffen?" fragte er und richtete dabei seinen Blick wieder auf mich.

"Ja. Weißt du, ich habe deinen Namen gezogen und jetzt muss ich einen Vortrag über dich halten. Deswegen wollte ich mich mit dir treffen, damit ich dir die Fragen stellen kann," antwortete sie und lächelte breit.

Mittlerweile waren beide bei mir angekommen und Nate schlang einen Arm um meine Taille.

"Wegen dem Vortrag also... Wenn hast du gezogen, Jordy?" fragte er mich, beugte sich vor und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.

Mein Herz explodierte in diesem Moment förmlich und ich fühlte mich wie auf Wolken. Mir war in diesem Augenblick egal, dass einige Schüler stehen blieben und uns angafften oder dass Melanie der Mund aufklappte.

Als Nate sich von mir löste, bemerkte ich aber die Blicke der anderen und lief sofort rot an.

Verdammt, war das peinlich!

Beschämt schaute ich zu Boden und antwortete auf Nates Frage, "Dich."

Nate schaute verwirrt. "Ich dachte, ich werde nur einmal vergeben," sagte er und grinste dann.

"Melanie und ich müssen zusammen machen," erklärte ich und warf Melanie einen Blick zu, da sie vorhin nur von sich selber geredet hat und mich dabei gekonnt ausgelassen hat.

100 Million Reasons Where stories live. Discover now