13- Montag in der Schule

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Ich hatte am Samstag noch ein bisschen mit Tatiana über die Sache gequatscht. Ich hatte ihr erzählt, wie es war und sie hatte mir dann von Ben und ihr erzählt. Natürlich wollte sie keine genauen Details -da er ja ihr Bruder ist- und um ehrlich zu sein, wollte ich ihr auch nicht so viel darüber erzählen.

Immer noch war ich ziemlich mürrisch drauf. Ich fühlte mich wie... als würde irgendetwas fehlen, als hätte ich etwas vergessen und müsste noch etwas Dringendes erledigen.

Dieses Mal schaffte mich mein Vater wieder zur Schule. Sein Blick lag sorgenvoll auf mir.

"Was hast du, Kleines?" fragte er mich, als wir im Auto saßen.

Warum zum Teufel kannte er mich nur so gut?

Aber er war immerhin mein Vater. Natürlich kannte er mich gut. Und irgendwie war ich auch ziemlich froh darüber, dass er immer merkte, wann es mir schlecht ging. Mit ihm konnte ich über alles reden, egal, um was es ging. Allerdings bildete dieses Thema eine Ausnahme.

"Nichts, alles gut, Daddy." sagte ich und lächelte ihn an. Er sollte nicht merken, dass es mir schlecht ging.

"Wenn du das sagst..." erwiderte er und ich wusste, dass er es mir nicht abkaufte, obwohl ich eigentlich ziemlich überzeugend klingen musste, doch er durchschaute mich. "Du kannst mit mir über alles reden. " außer über diese Sache "Das weißt du doch, oder?"

"Natürlich, Dad." Ich seufzte laut und wusste, ich konnte ihm nichts vormachen. "Es geht um ein paar Jungs, die wieder Ärger machen. Kennst du ja, die sind in diesem Alter eben ein bisschen schwierig."

"Allerdings." sagte er und warf mir einen neugierigen Blick zu. "Falls irgendwer von denen Stress macht, dann sag einfach Bescheid und ich statte den mal einen Besuch ab."

Er zwinkerte mir zu, woraufhin ich lachen musste. "Alles klar, Dad."

"Denk daran, dass du dir für Freitag nichts vornehmen sollst. Deine Schwester wird sonst ziemlich sauer werden." sagte er und warf mir ein wissendes Grinsen zu, was ich erwiderte.

Meine große Schwester Letha konnte manchmal echt unausstehlich sein und wenn wir uns nicht von unserer besten Seite am Freitag -ihrem Geburtstag- zeigen würden, konnten meine Brüder und ich uns auf etwas gefasst machen.

Nun waren wir endlich vor der Schule angekommen und ich stieg aus. "Bis später dann."

"Tschau, Prinzessin." sagte mein Dad und winkte mir zu.

Als er um die Ecke verschwunden war, lief ich schnell zu unserem Stammplatz. Dort warteten bereits Callum und Tim, die mich beide umarmten. Ich war zwar ein bisschen überrascht, aber dennoch erwiderte ich ihre Umarmung. Melanie und die anderen Mädchen schienen mich zu ignorieren. Sonst war also alles wir immer.

"Hey, wo ist Tatiana?" fragte Tim und lächelte mich an.

"Keine Ahnung, sie kommt bestimmt gleich." Zusammen mit Nate...

"Ah ja. Ihr beide kommt ja meist zusammen hier her." sagte er und drehte sich dann zu Callum.

Er hatte recht, denn Tatiana und ich trafen uns meist vorher und dann gingen wir gemeinsam zum Stammplatz. Doch wenn wir uns trafen, dann schickten wir uns meistens vorher eine Nachricht und das passierte auch nur, wenn wir uns was wichtiges zu sagen hatte -zum Beispiel was Melanie für hässliche Schuhe gekauft hat- oder wenn wir keine Lust auf die anderen hatten.

Heute aber hatte sie mir nicht geschrieben und auch nicht gestern, was ziemlich komisch war, da wir sonst so gut wie jeden Tag miteinander schrieben. Aber gestern müsste sie wieder bei Ben übernachtet haben, weshalb sie bestimmt keine Zeit hatte, mir zu antworten.

100 Million Reasons Where stories live. Discover now