Kapitel 10 | Die unbarmherzige Bitte

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Hallöchen!

Ein weiteres Kapitel meiner Fortsetzung, auch wenn sie ein wenig kürzer ist. Das nächste Kapitel ist wieder länger! Ich hoffe sie gefällt euch. Lasst gerne ein Kommentar da, würde mich sehr freuen!

Glg

Josy :))

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Snape sah Hermine nach, als sie aus dem Raum rannte und holte tief Luft, nachdem die Tür laut ins Schloss gefallen war.

Herzklopfend ließ sich der alte Tränkemeister in seinen Stuhl sinken, stemmte die Ellenbogen auf seinem Schreibtisch ab und nahm den Kopf in seine Hände.

Das Gefühlschaos in ihm war unbeschreiblich. Tausend Gedanken schossen durch seinen Kopf, Gefühle, die er totgeglaubt hatte, übermannten ihn wie eine Herde Todesser und alles in ihm zitterte.

Dieses Spannung, diese Emotion, dieses Bedürfnis Hermine zu beschützen, die rasende Wut auf McLaggen – all das brachte seine emotionslose Mauer schließlich zum Einsturz und innerlich kapitulierend, gab er sich diesen Gefühlen hin.

Was empfand er für dieses Mädchen, dieses junge Mädchen, das er seit Jahren unterrichtete und immer als notorische Besserwisserin abgestempelt hatte, aber nicht als attraktive, anziehende Frau.

Frau? Sie war siebzehn Jahre alt!  Was tat er hier, verdammt? Er war ein Vollidiot!

Dachte er tatsächlich, er hätte Gefühle für dieses Mädchen? Seiner Schülerin? Wieso? Grade jetzt, in diesen schweren Zeiten? Hatte er nicht schon genug Probleme und Sorgen? Verflucht!

Wütend sprang er auf, griff sich die Tinktur, mit der er Minuten zuvor ihre Blessuren geheilt hatte, und warf sie mit einem zornigen Laut gegen die Mauern seines Büros. Ein lautes Knallen ertönte und die Tinktur fiel zerbrochen zu Boden.

Bebend vor Wut, raufte er sich seine pechschwarzen Haare und schüttelte langsam seinen Kopf.

Das hier musste aufhören, diese Emotionen, diese Hilflosigkeit – all das! Es machte ihn verrückt! Sie machte ihn verrückt! Beim Barte des Merlins, er müsste sich zusammenreißen!

Albus erwartete seine vollkommene Konzentration!

Heftig atmend straffte er sich, strich sich seine Kleidung zurecht und verließ mit einer emotionslosen Maske sein Büro, um die Bengel aus der fünften Klasse zu unterrichten.

Zwei Tage später, es war Mittwochabend, schritt Snape mit wehendem Umhang durch den Korridor in Richtung des Büros seines Schulleiters. Die letzten beiden Tage verliefen relativ ereignislos. Abgesehen von den ständigen Nervereien seiner inkompetenten Schüler, die er unterrichten musste, war Minerva am Dienstagnachmittag auf ihn zugekommen, um ihn zu bitten beim „Erste Hilfe Kurs" auszuhelfen. Es war ihm schleierhaft, wieso ausgerechnet er gefragt wurde, doch kurze Zeit später stellte sich heraus, dass er anscheinend der einzige Lehrer war, der überhaupt aushelfen konnte. Weder Professor Vektor, noch Professor Flitwick oder einer seiner anderen Kollegen hatte die Kompetenz dafür. Lediglich Professor Slughorn, Professor McGonagall und er kamen bei diesem Unterfangen in Frage, was Snapes Laune erstmals um hundert Prozent sinken ließ. Er stritt seine Kompetenz kategorisch ab, doch Minerva blieb hartnäckig und letztendlich genügte ein Blick von Albus, um ihn zur Kapitulation zu zwingen. Als ob er nicht schon genug Aufgaben hatte! Aber nein, Albus schien es anscheinend gut zu finden, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Was für ein Schwachsinn!

Äußerlich ruhig und gelassen, innerlich jedoch wütend und nervös was Albus mit ihm zu besprechen hatte, schritt er auf den steinernen Phönix zu und sprach leise das Passwort. Ein lautes Knarren ertönte und die Steinmauern glitten zur Seite, um eine Treppe freizulegen, die er zügig empor stieg. Nach einem lauten Klopfen wurde er herein gebeten.

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