Für Hoseok...

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„Ok."

„Was?"

Hoseoks Stimme klang überrascht und ungläubig. Wahrscheinlich glaubte er sich verhört zu haben.

Ich seufzte müde und fuhr mir mit der Hand übers Gesicht. Ich war komplett ausgelaugt. Hatte keine Lust mehr auf den ganzen Scheiß hier. Und das erste Mal, das erste Mal in meinem Leben, gab ich, Min Yoongi, klein bei.

„Ich habe gesagt, Ok", wiederholte ich langsam.

Wahrscheinlich waren Hoseoks Augen so groß wie die Teller vor uns. Ich spürte seinen prüfenden Blick auf meinem Gesicht.

„Ok zu was?"

Ich seufzte erneut, rollte mit den Augen und wedelte mit der Hand zwischen uns hin und her.

„Wir. Du, ich, die verdammten fünfzig Kinder die wir mal adoptieren werden."

Hoseoks Besteck klirrte laut als es ihm aus der Hand rutschte und er murmelte eine schnelle Entschuldigung als ich zusammenzuckte.

„Yoongi, dir ist klar was das bedeutet oder?"

Ich zog eine Augenbraue hoch und überlegte, ob ich bei diesem Kamikaze – Plan der in den letzten Wochen Gestalt angenommen hatte, irgendwas vergessen hatte.

„Du weißt, dass ich eine richtige Beziehung führen will."

Ich runzelte die Stirn nickte aber. Warum musste Hoseok auch immer so direkt sein? Sein Blick war so eindringlich auf mein Gesicht gerichtet, dass meine Nase zu jucken begann.

„Das heißt, dass du mich Küssen musst", sagte er nachdrücklich.

Meine Nase rümpfte sich und ich trat ihm unter dem Tisch gegen das Schienbein, nickte aber geschlagen. Wollte er jetzt alles Aspekte einer festen Beziehung auflisten? Weit würde er nicht kommen, da ich ihn nämlich vorher strangulieren würde.

„Du... du wärst sogar bereit mich zu küssen?", fragte Hoseok perplex und als ich wieder nickte kam sein Gesicht mir über den Tisch hinweg näher.

Schnell hob ich die Hand und schubste ihn unsanft zurück.

„Doch nicht in der Öffentlichkeit du Idiot", zischte ich leise und funkelte in seine Richtung.

Hoseoks Grinsen brannte sich Honigbraun in meine helle Haut und zum ersten Mal seit wir uns kennen gelernt hatten, störte es mich nicht.

„Hör auf zu Grinsen und iss, bevor dein Essen kalt wird."

Um das Gesagte zu unterstreichen, stopfte ich mir mehr Nudeln als ich kauen konnte in den Mund. Hoseok lachte und ich könnte schwören, dass seine Aura lauter kleine bunte Blümchen verstrahlte. Kurz spürte ich noch seinen Blick auf mir - schob mir noch eine Ladung Nudeln in den Mund obwohl ich noch nicht einmal fertiggekaut hatte – hörte ihn noch „Wie ekelhaft" murmeln und dann Lachen.

Als Hoseok mich dann später am Abend hinter einer Hausecke küsste, wurde mir nicht übel. Vielleicht, ganz vielleicht, konnte ich ja bei Hoseok eine Ausnahme machen.

Blinded by your smileWhere stories live. Discover now