Chapter 3

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Die nächsten paar Stunden verbrachte ich damit, Liam etwas vorzulesen und mit ihm ein Puzzle zu machen. Es war nicht das aufregendste, was wir zusammen erlebt hatten aber es war trotzdem toll mit ihm Zeit zu verbringen.

Während ich weiter mit ihm puzzelte, wurde die Tür aufgerissen. War in den letzten Stunden nicht das erste mal. Und es waren immer meine Eltern, die fragten, ob Liam hunger hatte, es ihm gut gehen würde oder ob er was anderes wollte. Mir fiel auf, dass Liam jedes mal, wenn die Tür aufging schnell rüber guckte um zu wissen, ob nicht gerade Shawn der war, der durch die Tür kommt. Jedes mal bemerkte ich, wie enttäuscht er war. Es waren 3 Stunden um. Für mich nicht viel Zeit, aber für Liam als Kind war es eine Ewigkeit. "Isabelle?", piepste Liam mit seiner süßen Stimme. "Ja?", entgegnete ich ihm. "Weißt du wann Shawn kommt?" Ich musste schmunzeln. Wieso mochte er ihn innerhalb von ein paar Minuten so gerne? Mir war bewusst, dass Shawn ein sympathischer junger Kerl ist, aber wie man als Kind jemanden schon so schnell mögen kann, war mir ein Rätsel. "Nein, weiß ich leider nicht. Aber gedulde dich nur noch ein bisschen. Er wird schon gleich kommen, glaub mir." Liam nickte stumm und puzzelte weiter. "Du findest ihn cool, hm?", grinste ich. Er schmunzelte und nickte erneut. "Shawn ist so toll!", sagte er begeistert. "Er ist richtig nett und liebt Harry Potter. Außerdem hat er gesagt, ich bin sein Kumpel!", ergänzte er.
Ich musste leicht lachen. Liam war wohl mit Abstand das süßeste Kind der Welt, wirklich.

Es klopfte. Wieder einmal wanderte Liams Blick direkt zur Tür. "Na Kumpel!", betrat Shawn den Raum und lief auf uns zu. Ich hatte das Gefühl die Augen meines Bruders waren gerade am strahlen. "Hi Shawn.", lächelte er.
Shawn war dieses mal nicht in Uniform. Er hatte ganz normale Alltagskleidung an.
"Hast du Feierabend?", fragte ich ihn. "Ja, ich hatte keine Lust mehr und hab die Schicht für heute beendet.", antwortete er freundlich. Ich war verwirrt. "Keine Lust mehr und einfach so beendet?" Er lachte auf. "Ja, es ist ein bisschen anders bei mir. Ich habe letztes Jahr die Schule beendet und mache sowas wie ein Praktikum hier. Aber es ist keins. Eher so eine freiwillige Aushilfe für die ich nicht viel verdiene. Daher darf ich meine Schicht dann beenden, wann ich will. Hauptsache meine vorgegebenen Arbeitsstunden sind voll. Deshalb mach ich auch öfters Überstunden.", erklärte er mir. Um ehrlich zu sein war ich aufgeklärt, aber nicht ganz. Eine Sache verstand ich nicht. "Und wieso machst du Überstunden? Ich meine, du verdienst ja nicht viel?", schaute ich ihn verwirrt an. "Naja, mir wurde ja auch angeboten, mehr Geld zu verdienen. Aber ich wollte es nicht. Ich helfe hier nicht wegen Geld aus. Ich helfe aus, weil ich es liebe kranken Menschen zu helfen. Und besonders mich um Kinder zu kümmern. Weißt du, ich bin sehr gerne hier." Nach diesen Sätzen begann ich zu lächeln. Er ebenfalls. Ich fand es verdammt cool von ihm! Seine Einstellung war echt bewundernswert. Vor allem in dem jungen Alter. "Respekt! Find ich echt cool, dass du sowas durchziehst.", sagte ich. Er bedankte sich und lächelte. Shawn war mir unglaublich sympathisch. Seine Ausstrahlung und seine Einstellung waren beide einfach nur wow.
"Und was machst du gerade so beruflich oder schulisch?", riss er mich aus meinen Gedanken. "Ich gehe noch ganz normal zur High School. Es ist mein letztes Jahr und ich muss mich echt anstrengen.", erzählte ich ihm.
"Ja stimmt, das war bei mir genau so. Auf welche High School gehst du?", fragte er.
"Liberty High." Er nickte. "Kenn ich. Meine Schwester hat dorthin gewechselt. Ist jetzt ihr erstes Jahr als freshman dort.", meinte er. "Ach echt? Wie heißt sie denn? Hast du ein Foto? Vielleicht kennt man sich." Er holte sein Handy raus. "Aaliyah.", verriet er mir ihren Namen und zeigte mir ein Bild. "Kommt mir bekannt vor, aber ich weiß gerade nicht.", meinte ich. Wir redeten weiter über Schule und alles was damit zu tun hatte, bis Liam uns unterbrach.
"Ich will auch mal mit reden!", verschränkte er seine Arme und guckte uns böse an. Wir konnten uns beide kein Lachen verkneifen. "Tut uns Leid, kleiner Mann.", wuschelte Shawn ihm durch die Haare. Liam fing an zu reden und das nahm echt kein Ende.
Irgendwann redeten wir dann nur noch Kreuz und quer über alle Themen, über die man reden kann. Wir lachten wirklich über alles und es war toll mit beiden die Zeit zu verbringen. Ich hatte soviel über Shawn erfahren und er soviel über mich und Liam.
Dabei haben wir alle die Zeit vergessen und mir fiel ein, dass die Besucherzeit in 10 Minuten enden würde. In dem Moment kam meine Mutter rein.

"Hallo meine Süßen.", begrüßte sie uns. "Ach wir haben Besuch?! Hallo.", lächelte Mom.
"Hallo. Shawn.", gab er Mom die Hand und stellte sich vor. "Freut mich dich kennenzulernen Shawn. Liam hat uns vieles von dir erzählt.", sagte Mom. Shawn begann zu schmunzeln. "Geht mir genau so."
"Mom gehen wir jetzt Abendessen?", fragte Liam. "Ja, mein Schatz. Isabelle dein Vater wartet unten im Auto auf dich.", sagte Mom.
"Okay, na dann." Ich umarmte Liam noch zum Abschied und sagte ihm und meiner Mutter tschüss. Shawn verabschiedete sich ebenfalls und wir gingen beide zusammen raus.

"Musst du auch ganz runter in die Tiefgarage?", fragte ich im Aufzug. Shawn nickte und ich drückte den Knopf. Irgendwie herrschte unangenehme Stille. Ich wusste irgendwie nicht, was ich sagen sollte.
"Uhm arbeitest du morgen wieder?", fragte ich nach ein paar Sekunden. "Ich denke schon."
"Cool, vielleicht sieht man sich ja."
"Ja, vielleicht.", lächelte er. Die Aufzugtüren gingen auf und wir liefen raus. Ich sah schon das Auto von meinem Vater aus der Ferne. "Na dann. Bis ähmm-" Shawn unterbrach mich. "Hoffentlich morgen.", antwortete er nett. "Genau.", stimmte ich ihm zu. Wir wussten beide nicht, wie wir uns verabschieden sollten also endete das in einem komischen hin und her zwischen Umarmung und gehen. Er wollte mich umarmen, ich war unvorbereitet und machte in dem selben Moment einen dämlichen Fehler indem ich einen kleinen Schritt zur Seite machte. Dann wollte ich ihn doch umarmen und er reagierte genau so unvorbereitet wie ich vor zwei Sekunden. Awkward. Schließlich endete das dann doch mit einer Umarmung und einem unangenehmen Moment für uns beide.

Ich lief auf unser Auto zu und machte die Tür auf. Mein Dad las Zeitung und ließ sich nicht stören. Bis ich einen komischen Kreisch von mir gab. Mein Dad guckte mich für eine Sekunde erschrocken an aber es war ihm nicht neu, deshalb ignorierte er es und fuhr los. Es war mir einfach nur so scheiße peinlich. Wieso hatte ich ihn denn nicht einfach auch als erstes umarmt? Wie blöd konnte ich nur sein...

Kiss me like you wanna be loved - A Shawn Mendes love storyWhere stories live. Discover now