Chapter 15

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Im Krankenhaus trennten Shawns und meine Wege sich. Er hatte Dienst und ich sprintete so schnell wie möglich in Liams Zimmer. Dort angekommen blickte ich meine Familie an. Sie waren alle 3 völlig fix und fertig. Selbst Liam.
Das hieß sie hatten es ihm schon erzählt...

Ich setzte mich stumm auf einen der Stühle und hörte meinem Dad zu. Er versuchte alles ein bisschen zu lockern. Meine Mom war die ganze Zeit still. Ich hatte sie noch nie in meinem Leben so krass traurig gesehen.
Irgendwann aber fing Liam an Fragen über seine Krankheit zu stellen. Ich kaute mir die ganze Zeit an der Unterlippe rum und hatte wohl den dicksten Kloß der Welt im Hals. Noch ein Wort und ich würde mich heulend aus dem Fenster stürzen! Als es anklopfte bedankte ich mich innerlich, weil Liam endlich den Mund hielt. Es war Shawn, der Liam sein Mittagessen brach. "Dad, werde ich sterben?", flüsterte er. Nach dem Satz rannte ich raus. Mein ganzer Magen zog sich zusammen und ich konnte einfach nicht mehr.

Shawn POV

Als Isabelle raus lief, sah ich ihren Dad an. Er gab mir einen eindeutigen Blick und ich nickte leicht. Ich verließ den Raum und schob den Wagen mit dem restlichen Essen zurück in die Küche. Danach lief ich in die Richtung von Isabelle. Ich sah sie von ganz weit hinten, wie sie die Treppen runter lief. Ich folgte ihr. Keine Ahnung wohin sie lief, doch sie stoppte einfach nicht. Bis.. bis sie an der Jugend- und Kinderstation für Krebskranke war. Ich merkte, dass sie ihren Gang verlangsamte und an den ganzen Räumen vorbei schlenderte. Sie schaute sich alles ganz genau an. Irgendwann stoppte sie an der offenen Tür des Spielezimmers, wo die meisten Kinder den Tag verbrachten. "Wieso folgst du mir?", fragte sie mich mit einer verletzlichen Stimme, als ich hinter ihr stand. Ich atmete tief ein und aus. "Weil du dich von der Krankheit deines Bruders auffressen lässt und es nicht einmal bemerkst. Renn nicht dauernd vor den Problemen weg sondern stell dich bevor es zu spät ist. Du hast mir gestern versprochen dein bestes zu geben.", antwortete ich ihr. "Du hast doch keine Ahnung.", murmelte sie. "Und du auch nicht. Sobald das Wort Leukämie fehlt haust du schon ab. Willst du deinem Bruder so beiseite stehen? Denkst du er wird es ohne deine Hilfe schaffen? Nein. Er könnte jede Hilfe haben, aber deine ist die, die ihm wirklich hilft.", redete ich auf sie ein. "Shawn, du checkst es nicht. Er wird sterben. Egal was wir tun, es ist unmöglich ihm zu helfen.", schüttelte sie wütend den Kopf und stand weiterhin in Tränen. "Komm mit.", packte ich sie an der Hand. "Wohin?" Ich antwortete nicht und zog sie weiter mit mir. "Shawn!" Ich reagierte nicht und stoppte erst an einer ganz bestimmten Tür. "Du wartest hier.", befahl ich ihr und ging ins Zimmer.

"Hey Shawn!", lächelte Avery mich an. "Hey Avery. Alles klar bei dir?", zwinkerte ich sie an. "Ja, soweit alles in Ordnung. Und bei dir?"
"Auch, danke. Avery, uhm könntest du mir vielleicht einen Gefallen tun?", fragte ich sie.
"Klar, welchen?" Ich erzählte ihr kurz über Isabelle und ihren Bruder. Eigentlich über den ganzen Vorfall nur halt in einer ganz kurzen Version. "Geht klar. Mach ich gerne."
Ich lächelte sie dankend an und machte die Tür auf. Isabelle stand wartend da und ich zog sie rein. "Hey.", grinste Avery. Isabelle schaute mich verwirrt an, begrüßte dann aber Avery. "Und jetzt?", sprach sie leise. "Ich will, dass du mit Avery redest." Immer noch warf sie mir komische Blicke zu. "Avery ist 14 und hatte selber Leukämie. Sie hat es aber überwunden. Übermorgen darf sie raus. Jetzt will ich, dass du mit ihr redest damit du mir endlich glaubst.", erklärte ich ihr. "Fein." Sie zuckte mit den Schultern und holte sich einen Stuhl zu Avery. Ich dagegen setzte mich weiter weg auf die Fensterbank und hörte den beiden zu.

Am Anfang war das Gespräch ziemlich trocken aber nach den ersten paar Erzählungen von Avery legte sich das schnell. Isabelle hörte ihr zu und fragte sie auch aus. Es war ein gutes Gefühl die beiden miteinander sprechen zu sehen. Sie verstanden sich gut und Avery versuchte ihr zu erklären, wie man am besten mit so einer Situation umgehen sollte. Sie erzählte, was ihre Familie tat und was ihr wirklich alles half.

Kiss me like you wanna be loved - A Shawn Mendes love storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt