Chapter 63

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Shawns POV

Seit unserer Trennung fühlte sich alles anders an. In mir herrschte eine Leere. Es fehlte etwas, was mich glücklich machte und das war sie. Ich vermisste es sie im Krankenhaus zu sehen, meine Schicht zu beenden und sie mitzunehmen. Ich vermisste es, sie meinen Eltern vorzustellen, bei mir zu haben, neben ihr zu liegen und mit ihren wunderschönen dunklen und langen Haaren zu spielen. Isabelle nicht mehr zu haben machte mich einfach nur wahnsinnig. In der Zeit, wo ich sie verloren hatte, bemerkte ich nochmal, wie krass Sehnsüchtig ich nach ihr war.
Natürlich war es meine Entscheidung sie gehen zu lassen, aber auch nicht wegen mir sondern wegen ihr. Dabei habe ich an ihre Zukunft gedacht und nicht an meine.

Übrigens wusste meine Familie Bescheid. Mein Dad rieb mir die ganze Zeit unter die Nase, was ein Volltrottel ich sei und das es definitiv die falsche Entscheidung war, da er fest davon überzeugt war, dass Isabelle die richtige für mich ist. Meine Mom fand es eher traurig. Sie mochte sie echt gerne und wollte sogar ihre Familie kennenlernen. Aaliyah, meine Schwester interessierte es eher weniger. Sie hatte sich sowieso gewundert wieso wir überhaupt was miteinander hatten. "Shawn du bist so komisch... und Isabelle ist so... keine Ahnung irgendwie toll.", sagte sie immer. Ich glaube, sie fand es eher schade für Isabelle und nicht für mich.

Nun ja, was geschehen ist konnte man aber auch nicht mehr ändern. Sie hatte jetzt angefangen dort zu studieren. Zwar hatte ich das Gefühl, dass auch ihr Herz nicht schnell heilen konnte, doch irgendwas in mir sagte, dass es ihr besser gehen würde und sie bald wieder mit einem anderen glücklich wird.

Isabelle POV

Ein paar Tage später telefonierte ich mit meiner Mom. Sie wollte unbedingt, dass ich zu Thanksgiving wieder nach Toronto komme.

I: Ich weiß nicht ob ich das schaffe Mom.
M: Was hält dich auf Schatz?
I: Thanksgiving ist am Freitag... und am Sonntag muss ich eine wichtige Hausübung abgeben.
M: Oh wie schade... Wir hätten uns alle echt gefreut. Immerhin bist du jetzt schon seit zweieinhalb Monaten weg. Wir vermissen dich sehr.
I: Ich euch auch. Aber es geht leider nicht. Ich find's selber blöd. Kommen Oma und Maria dieses Jahr wieder rüber?
M: Nein.
I: Mit wem feiert ihr dann?
M: Naja, Jack's Mutter hat uns eingeladen. Wir haben Liam und Nick für Thanksgiving aus dem Krankenhaus befreit. Wenn es den beiden gut gehen sollte, werden wir alle bei den Gilinsky's feiern.
I: Oh wie schön! Ich wäre echt gerne dabei.
M: Naja, ich mach mir gerade aber auch echt Gedanken, ob du da wirklich bleiben kannst?
I: Was meinst du?
M: Alle anderen werden wahrscheinlich bei ihren Familien sein. Nicht das du alleine in dem großen Haus bist.
I: *lacht* Mom keine Sorge, es sind genug Studenten die bleiben. Nicht alle feiern Thanksgiving und manche haben sogar Klausuren am darauffolgenden Montag. Alles okay. Ich werde es schon irgendwie alleine überleben. Vielleicht feiere ich mit meinen Freunden, wenn sie auch hier bleiben. Kein Plan, aber es wird schon irgendwie.
M: In Ordnung Liebling. Ich muss jetzt auch wieder los.
I: Okay. Hab dich lieb Mommy.
M: ich dich auch.

Nach dem Gespräch setzte ich mich an meinen Schreibtisch und lernte. Als mir das dann zu langweilig wurde, lief ich runter in Cam's Zimmer. Die ganze Zeit musste ich an mein Gespräch mit Mom denken. So gerne würde ich alle wieder sehen. Ich klopfte an und er machte mir auf.
"Alles okay?", fragte Cam als er mich zu sich rein einlud. "Ja.. ich ähm bin nur gekommen um zu fragen, ob du Thanksgiving nach Toronto fliegst?", sah ich ihn fragend an. "Um ehrlich zu sein bin ich mir da nicht so sicher. Wieso?", hakte er nach. "Ich mir nämlich auch nicht. Irgendwie vermisse ich alle und es wäre so mit die einzige Chance glaube ich, weil ansonsten müsste ich bis Weihnachten warten.", verriet ich ihm. "Ja, das stimmt. Weißt du, ob Lina verreisen wird?"
Ich nickte. "Sie fliegt mit ihrer Familie am Mittwoch nach New York und verbringt dort das ganze Wochenende." Freitag hatten wir alle frei und Donnerstag hatte sie nur eine Vorlesung, die war ihr anscheinend nicht so wichtig. "New York? Was sucht sie denn dort?", grinste Cam. "Kein Plan. Anscheinend haben sie dort Familie.", grinste ich zurück. "Und nun? Was machen wir?", guckte er mich fragend an. "Ugh, keine Ahnung. Ich muss bis Sonntag diese blöde Hausübung fertig kriegen, ansonsten würde ich schon lange mein Flugticket gebucht haben.", antwortete ich. "Hast du schon angefangen? Also mit deiner Hausarbeit?" Ich guckte ihn an. Er guckte mich an. Und wir lachten. "Schon angefangen? Ich? Da kennt mich aber jemand nicht gut." Er schüttelte leicht den Kopf. "Naja... wenn du hin willst, dann würde ich heute schon anfangen. Du hast ja noch ein paar Tage Zeit.", meinte er. Das stimmte. Heute war Samstag und mittlerweile 19 Uhr. Bis Mittwoch könnte ich schon mal viel machen. Donnerstag würde ich dann fliegen und den Rest des Tages + Freitag nichts machen. Samstag? Naja, da würde ich vermutlich was mit Freunden unternehmen. Und Sonntag um 12 Uhr war Abgabe. "Stimmt. Ich versuche alles bis Mittwoch hinzukriegen. Wenn's nichts wird, dann mache ich halt in Toronto weiter. Ich will alle unbedingt sehen.", sagte ich. "Kannst ja auch noch im Flughafen oder im Flieger daran arbeiten. Musst ja nur dein MacBook mitbringen." Dieser Typ war verdammt genial! "Ja.. ja das mach ich!" Jetzt war ich wirklich überzeugt. "Und du? Wieso weißt du eigentlich nicht, ob du gehen wirst?" Mir fiel auf, dass er mir das noch gar nicht gesagt hatte. "Ich hab mich vor zwei Wochen mit meiner Familie gestritten.", erzählte er. "Oh.. werden deine Freunde hier sein? Dein Mitbewohner oder die anderen?" Cameron schüttelte den Kopf. "Alle weg. Aber halb so wild. Ist ja nur Thanksgiving. Ich werd's schon überleben.", nahm er sich einen Schluck aus seiner Wasserflasche. "Ich bin mir sicher, dass deine Familie sich freuen würde, dich trotzdem wieder zu sehen, Cam.", antwortete ich lächelnd. "Glaub nicht.", zuckte er mit den Schultern. Ich versuchte ihn noch eine Weile zu überreden, doch er blieb stur. "Denkst du wirklich, ich lasse dich hier ganz alleine an Thanksgiving? Das ist wirklich scheiße. Vor allem, wenn keiner deiner Freunde hier ist.", sprach ich. "Passt schon. Alles gut." Dieser Typ log sich doch selber an. "Jetzt komm mit nach Toronto!", versuchte ich ihn zu überreden. Jedes mal sagte er nein. "Wenn du nicht mit deiner Familie sein wirst, dann wirst du es mit meiner!", beschloss ich. "W-was?" Verwirrt guckte er mich an. "Wir feiern Thanksgiving jedes Jahr groß. Mit vielen Leuten. Du wirst dabei sein. Immerhin bist du ja irgendwie naja wie mein großer Bruder geworden." Das stimmte wirklich. Cam hörte sich immer meine Probleme an und half mir bei jedem Thema. "Das ist echt lieb aber-" Ich unterbrach ihn. "Super, dann buche ich jetzt für uns beide.", stand ich auf. "Nein, warte, stopp! Isabe-" Ehe er aussprechen konnte, lief ich aus seinem Zimmer und ging in schnellen Schritten die Treppen hoch. Ich riss meine Tür auf und klappte mein Laptop auf. Dabei rief ich Jack kurz an.

J: Hallo?
I: Hey Jacki!
J: Na, wie geht es dir?
I: Gut und dir?
J: Auch.
I: Jack, kann ich dich mal was fragen? Könntest du mir einen Gefallen tun?
J: Natürlich, sag schon.
I: Ich möchte meine Familie und meine Freunde an Thanksgiving überraschen. Ich habe allen gesagt, dass ich nicht kommen werde. Aber ich habe mich jetzt spontan dafür entschieden zu kommen. Könntest du mich und Cam vielleicht am Flughafen abholen?
J: Klingt nach nem Plan! Na klar kann ich das. Wann genau denn?
I: Ich gucke mir jetzt die Flüge an und schreibe dir dann okay?
J: Ja mach das.
I: Super, danke Jack!
J: Nichts zu danken, bis nachher.
I: Bye!

Jackpot! Jetzt müsste ich nur noch einen guten Flug finden... "Isabelle, mach auf.", klopfte Cam an der Tür. Ich lief rüber und machte auf. Er kam rein und setzte sich auf mein Bett. Wir diskutierten ein bisschen, weil er immer noch der Meinung war, dass er hier bleiben sollte. Schlussendlich überredete ich ihn und wir guckten gemeinsam nach Flügen. "Donnerstag 16:20 Abflug.", zeigte er auf einen Flug. "Das hört sich doch gut an oder?", fragte er. Ich nickte und drückte drauf. Es war vom Preis auch ganz okay. "Lass uns den schnell buchen.", sagte ich und drückte auf den Flug. Ich gab die ganzen Daten ein und nun hatten wir nach einer halben Stunde endlich Flugtickets. "Ich gehe dann mal wieder.", meldete sich Cam danach. "Warte ich komme mit dir. Ich will noch raus. Es wird eine lange Nacht sein heute und dafür brauche ich definitiv einen guten Kaffee aus Starbucks." Heute Nacht wollte ich nämlich anfangen. "Jetzt wo du's sagst, hab ich auch echt Lust auf einen Kaffee.", überlegte er.

Schlussendlich kam er dann kurz mit mir zu Starbucks. Wir holten uns Kaffee und gingen dann wieder in unsere Zimmer.

Kiss me like you wanna be loved - A Shawn Mendes love storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt