26 Letters Of Love

G wie Gefühle

Verdammte Gefühle. Warum mussten sie existieren?! Warum konnte ich sie nicht einfach abstellen?!

Gedankenverloren lag ich in meinem Bett und betrachtete das sich küssende Pärchen wortlos. Ramón lag neben mir auf meinem Bett und starrte wie ich auf den Bildschirm vor uns.

Heute waren wir nicht besonders gesprächig. Im Gegenteil wir schauten seit einer Stunde auf den Bildschirm meines Laptops und niemand hatte bislang versucht ein Gespräch aufzubauen.

Ich weiß nicht warum es heute nicht so gut läuft. Ramón ist distanzierter und verschlossener als sonst, mir kommt es sogar so vor, als ob er extra Abstand vor mir nehmen würde. Unsere Schultern berührten sich nur ein kleines bisschen, doch sogar dieser federleichte Kontakt bereitete mir Gänsehaut auf meinem ganzen Körper.

Vielleicht ist es ihm auch unangenehm zu einer guten Freundin so viel Körperkontakt zu haben. Schließlich bin ich für ihn ja nicht mehr und vielleicht habe ich mich ihm gegenüber zu sehr aufgedrängt und ihm meine Nähe aufgezwungen.

Ich sollte das alles viel eher aus seinem Blickwinkel heraus betrachten.

Also rutschte ich langsam und möglichst unauffällig immer ein kleines Stückchen weiter von ihm weg und näher an meine Bettkante hinan, bis er plötzlich seine Hand an meine Hüfte legte und mich blitzschnell zu ihm zurückzog.

"Hiergeblieben.", brummte er mit leiser Stimme gegen meinen Hals und strich mir dann die Haare zur Seite, was mich fast zum hyperventilieren brachte. Gott warum fühlt sich alles was er macht nur so gut an?!

Ich schloss unwillkürlich die Augen, als sich seine Hände an meine Taille legten und sie dort verblieben.

Wie sollte ich diese Handlung nun wieder deuten?! Was wollte er mit einer solchen Aktion sagen?! Ich dachte wir wären nur Freunde, doch seine Berührungen lassen mich jedes Mal aufs Neue mehr erhoffen.

Tat er das um mich zu quälen oder einfach, weil es normal für ihn war, Mädchen im Arm zu halten und ihre Nähe zu suchen.

Ich verstand ihn nicht.

Ich verstand ihn von Sekunde zu Sekunde weniger und das machte mich bald noch ganz verrückt.

Im negativen Sinne verrückt, es machte mich wahnsinnig.

"Der Film ist langweilig.", murmelte er in mein Ohr und ich verkniff mir ein Grinsen. Ramón verabscheute diese Art von Filmen, aber trotzdem hatte er sich heute ohne Protest dazu bereit erklärt ihn mit mir anzuschauen. Hatte er das etwa nur wegen mir getan?

"Er ist nicht langweilig sondern romantisch.", sagte ich kichernd und seufzte gespielt auf, als sich das Pärchen im Film nach einem heftigen Streit sofort wieder versöhnte, sich küsste und es dann ganz schnell einem schmuddeligen Filmchen ähnelte.

"Jetzt wird's spanned.", Ramón richtete sich plötzlich auf und beugte sich weiter nach vorne, um eine bessere Sicht auf die Sexszene zu haben.

"Perversling.", meinte ich schmunzelnd und verfluchte mein Gehirn dafür, dass es sich gerade das selbe mit ihm wünschte. Gott meine Gedanken waren heute ja mal wieder unmöglich.

"Gib zu, das ist doch das beste an romantischen Filmen.", meinte er grinsend und zuckte mit den Schultern, während sein Blick immer noch ununterbrochen meinen Laptop fokussierte.

"Nein, das beste an romantischen Filmen ist immer das Liebesgeständnis.", gab ich grinsend zu und erntete einen amüsierten Blick von Ramón.

Das war eine Anspielung, du Idiot.

"Du bist wohl eine hoffnunglose Romantikern, oder?", er kniff mir spielerisch in den Arm und ich zwang mich bei so viel Körperkontakt wieder normal zu atmen und mich zu beruhigen.

"Lieber romantisch als pervers, oder nicht?", konterte ich grinsend und er grinste ebenfalls, zuckte aber dann vielsagend mit den Schultern.

Kurz war es still und ich dachte schon, dass ich etwas falsch gemacht und ihn vielleicht sogar verägert hatte.

Aber dem war nicht so. Denn sein nächster Satz brachte mein Herz wieder dazu Saltos zu schlagen.

"Dann ergänzen wir uns ja perfekt oder nicht?", und somit war das Gespräch beendet und er hatte mein Herz schon wieder zum Ausrasten gebracht.

Wir ergänzen uns perfekt.

Wir ergänzen uns perfekt...

Wir ergänzen uns perfekt!

Endlich hat er es auch mal erkannt! Das versuche ich ihm doch schon ständig mitzuteilen. Gott ist das anstrengend mit ihm.

Und wenn wir uns ja schon so perfekt ergänzen, sollten wir auch mehr sein als gute Freunde.

Ich möchte mehr sein als nur gute Freunde. Wesentlich mehr. Ich muss es ihm nur noch irgendwie klarmachen. Aber wie?!

7.12.17

Sorry, dass ich es nie schaffe früher zu updaten aber ich so lange Schule dass ich nie Zeit finde schneller zu schreiben.

H wie...?