9.

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Jenny's Sicht:

Ich sah ihm dabei zu, wie er ein kleines, silbernes Messer aus seiner Hosentasche zog. Ich sah ihn erschrocken an. "W-was hast du damit vor?" fragte ich, zugegeben ängstlich, was wahrscheinlich daran lag, dass ich vorhin gesehen hatte wie er auf seinen Bruder losgegangen ist. "Keine Angst, ich tu dir schon nichts!" sagte er mir seinem schiefen lächeln, dass ihn noch besser aussehen ließ. Ich weiß nicht wieso, aber ich war augenblicklich beruhigt. Da zog sich Damon die scharfe Klinge des Messers plötzlich über die Innenseite seiner Hand. Ich keuchte erschrocken auf und packte, ohne groß nachzudenken, seine Hand. Dort war eine tiefe, blutende Wunde zu sehen. "Warum hast du das getan?" schrie ich schon fast und sah ihm fragend in seine unergründlichen, blauen Augen. "Sieh genau hin!" sagte er nur und deutete mit der anderen Hand auf seine Wunde. Also wandte ich meinen Blick von seinem Gesicht ab und tat, was er gesagt hatte. Die Wunde, die eben noch so stark geblutet hatte, hörte auf zu bluten und wurde immer blasser, bis sie schließlich verschwunden war. Ich ließ seine Hand, welche ich bis zu diesem Augenblick immer noch festgehalten hatte, erschrocken los. "Vampire heilen schneller als Menschen." sagte er sachlich und blickte mir in die Augen. "glaubst du mir jetzt?". Ich wich seinem Blick aus. Was hatte das alles zu bedeuten? War er wirklich ein... ein Vampir? War so etwas möglich? Auf der einen Seite war ich bis zu dem heutigen Tag überzeugt, dass es solche Wesen nur in Büchern oder Filmen gibt und vielleicht war das mit dem Blut und den anderen Dingen nur irgendein Trick. Aber ich verwarf diesen Gedanken direkt wieder. Das konnte nicht getrickst sein. Allein seine Geschwindigkeit hätte er nicht vortäuschen können. Also blieb mir eigentlich nichts anderes übrig, als ihm zu glauben. Er hatte recht, das wusste ich tief in meinen Inneren. Aber trotzdem sträubte sich alles in mir dagegen, daran zu glauben, dass es Vampire gab. "Ich.. ich weiß nicht so recht as ich glauben soll." sagte ich schließlich wahrheitsgemäß." "Komm mit! Ich weiß wie ich dich von der Wahrheit überzeugen kann." Er nahm meine Hand und ging los. Wir liefen aus der Gasse raus und durch die Stadt, bis wir zu einem Waldrand kamen. Keine Menschenseele war zu sehen. Er ging mit mir in den Schatten einer großen Eiche. Dort angekommen, zog er sich seinen Ring vom Finger. Er war groß und sah alt aus. Ich wunderte mich, dass er mir nicht schon vorher aufgefallen war, da Männer in seinem normalerweise nicht solche klobigen Ringe trugen. Er reichte ihn mir. "Hältst du den kurz?" fragte er, wie immer mit seiner charmanten Stimme. Ich nahm den Ring entgegen. "Dieser Ring schützt mich vor dem Sonnenlicht. Ohne ihn verbrenne ich im der Sonne. Aber wenn ich nur kurz aus dem Schatten gehe ist es nicht so schlimm." sagte er und streckte seinen Arm aus, sodass das Licht der Abendsonne auf ihn fiel. Mit Erschrecken beobachtete ich,  wie er rot wurde und so aussah, als würde er ihn ins Feuer halten. Sein Gesicht verzog sich schmerzerfüllt."Ist ja gut, ich glaube dir!" schrie ich panisch und riss ihn an seinem anderen Arm raus aus der Sonne und in den Schatten. Er atmete schwer und auf seiner Stirn hatten sich Schweißperlen gebildet. "Ich glaube dir!" wiederholte ich noch einmal, meine Stimme leicht zitternd. Ich konnte nicht glauben was ich gerade gesehen hatte. Überhaupt alles was ich heute gesehen hatte erschien mir so unwirklich, wie ein besonders echt wirkender Traum. Doch es war kein Traum, da war ich sicher. Damon lehnte an dem Baum neben ihm und sah noch etwas blass aus, aber sein Arm verheilte schon wieder. Ich schaute zum Himmel und sah, wie die Sonne nun vollständig unterging und es immer dunkler wurde. Ich weiß nicht wie lange wir so dort standen, jeder seinen Gedanken nachgehend, aber plötzlich durchbrach Damon's Stimme die Stille. "Wir sollten gehen. Es ist schon spät, ich bringe dich nach Hause." Oh, mist, wie spät war es? Meine Eltern machten sich bestimmt sorgen! Ich lief mit Damon schweigend zu seinem Auto und wir stiegen ein. Auf der Fahrt redeten wir auch nicht. Ich war zu sehr damit beschäftigt, über all das nachzudenken, was ich heute erlebt hatte. Plötzlich hielt der Wagen. Durch einen Blick aus dem Fenster sah ich, dass wir an meinem Haus angekangt waren. Ich drehte mich zu Damon "Sehen wir uns irgendwann mal wieder?" fragte ich und hoffte insgeheim, dass er ja sagen würde. "Wenn du willst." sagte er und lächelte sein schiefes lächeln. "Klar, ruf mich an!" sagte ich, ebenfalls lächelnd und stieg aus.

"Mum, Dad, bin zuhause!" rief ich, als ich das Haus betrat. Ich ging sofort ins Bett, da ich erschöpft von den Ereignissen des Tages war und nur noch schlafen wollte.

Dangerous Love? (Vampire Diaries FF)Where stories live. Discover now