32.

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Am nächsten Morgen lag Damon nicht mehr neben mir. Dafür fand ich aber einen kleinen zusammengefalteten Zettel auf meinem Nachtisch und öffnete ihn überrascht. Ich bin nochmal nach Hause gefahren um mich fertig zu machen. Um 14:00 Uhr hol ich dich ab. Ich liebe dich. Stand in geschwungener Schrift auf dem Papier. Es war das erste Mal, dass ich seine Handschrift sah und sie gefiel mir. Sie sah aus wie diese alte verschnörkelte Schrift von früher, was aufgrund seines Alters ja eigentlich logisch war. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht stand ich auf und ging ins Bad. Dort blickte ich auf die kleine Funkuhr, die auf der Ablage stand und sah mit Schrecken, dass es schon 12:15 Uhr war. Nicht mal mehr zwei Stunden, dann würde Damon mich abholen. Ich sprang unter die Dusche und zog mir anschließend meine Lieblingsjeans und eine weiße luftige Bluse an. Dann schminkte ich mich leicht. Ich war kein Fan davon, mir das ganze Gesicht voll zu kleistern, deshalb genügten mir Wimperntusche und etwas Lipgloss völlig. Anschließend ging ich nach unten und stellte fest, dass weder mein Vater noch meine Mutter da waren. Ich schaltete das Küchenradio ein und lächelte noch mehr als ich merkte, dass einer meiner Lieblingssongs lief. Während ich mich locker zur Musik bewegte, schnappte ich mir aus dem Schrank eine Pfanne und eine Packung Eier aus dem Kühlschrank um das einzige Gericht zu machen, das ich wirklich konnte: Rührei. Ich schlug die Eier in die Pfanne und füllte das Ergebnis nach ein paar Minuten auf einen Teller. Noch etwas Ketchup drauf und fertig war mein Frühstück (bzw. Mittagessen, es war ja schließlich mittlerweile schon 13:00 Uhr). Vielleicht sollte ich wirklich mal Mum fragen, ob sie mir das Kochen beibringen konnte. Ich sah mich schon den Rest meines Lebens Rührei essen. Naja, aber es schmeckte ja auch zu gut. Mit dem Teller setzte ich mich aufs Sofa und schaltete den Fernseher an. Es lief gerade American Idol und so verging die Zeit recht schnell, bis es auch schon 10 vor 2 war. Ich lief hastig nach oben um mir die Zähne zu putzen. Dann legte ich noch einmal neuen Lipgloss auf, als es schon schellte. Schnell lief ich wieder runter und öffnete die Tür. Wie immer versank ich sofort in den Eisblauen Augen und seufzte leise auf. "Na süße, bist du start klar?" fragte Damon und lächelte schief. Ich legte meine Hand in seinen Nacken und zog ihn an mich, sodass sich unsere Lippen trafen und wir in einem unglaublichen Kuss zu versinken drohten. Dann erinnerte ich mich, dass wir quasi auf der Straße standen und löste mich von ihm. "Jetzt schon." grinste ich und zog die Tür hinter mir zu, bevor ich auf seinen Wagen zulief.

Als wir auf den Parplatz des Billys fuhren, konnte ich meine Freunde schon vor dem Eingang stehen sehen. Damon parkte und schlaltete den Motor aus. Bevor er aussteigen konnte, fasste ich nach seiner Hand und er drehte sich zu mir. Mit seinem schwsrzen Hemd und den verwuschelten Haaren sah er wirklich unwiderstehlich aus. "Damon, denk daran, was ich dir gestern gesagt habe. Ich möchte keinen Streit.". Damon gab mir einen kurzen Kuss suf die Wange. "Mach dir keine Sorgen Jen, ich kann mich benehmen. Auch wenn ich vielleicht manchmal etwas... aufbrausend wirke.". "Etwas?" lachte ich und stieg aus. Als ich um das Auto herum ging nahm er meine Hand. Ich schaute ihn argwöhnisch an. "Was denn? Ich will ja nur zeigen, dass dieses hübsche Mädchen hier zu mir gehört. Das darf ja wohl nicht verboten sein". Er sah mich mit seinem unschuldigsten Blick an. Natürlich wusste ich, dass er es hauptsächlich wegen Noah macht, aber andererseits stimmt es ja. Wir waren zusammen und konnten dies auch offen zeigen. Und dass Noah auf mich stand glaubte ich immer noch nicht wirklich, deshalb störte es ja keinen. "Hey Leute!" sagte ich, als wir bei den anderen ankommen. "Das hier ist Damon.". Ich ließ seine Hand los, damit er den anderen die Hand schütteln konnte. Als sich alle begrüßt hatten, gingen wir hinein. Sophia gesellte sich direkt zu Damon, um ihn auszufragen. Carly ging neben mir und stubste mich mit dem Ellebogen an. "Jenny, sag mal, du hast ja garnicht gesagt, dass er so heiß ist!". Ich lachte. "Ich habe doch gesagt, dass er gut aussieht.". "Naja, leichte Untertreibung meine Liebe. Aber ich freue mich für dich.". Als wir in das Gebäude traten fühlte ich mich direkt wohl. Der alt bekannte Geruch der besten Pizza der Welt stieg mir in die Nase und meine Augen flogen durch den Raum. Die meisten Kellner kannte ich, da wir mindestens einmal pro Woche hier aßen und so begrüßte ich sie, wenn wir an einem von ihnen vorbei kamen. Wir gesellten uns an unseren Stammplatz hinten links und verteilten uns auf die Bänke. Normalerweise war der Platz perfekt für uns 4, aber da Damon da war wurde es etwas eng. Ich beschloss, einen Stuhl vom Nachbartisch zu holen und stand auf, aber Noah kam mir zuvor und drückte sanft meine Schultern runter, sodass ich wieder auf meinen Platz plumste. "Bleib du nur sitzen. Ich mach das schon." sagte er lächelnd und ich erwiederte sein Lächeln augenblicklich. "Danke.". Noah war einfach der perfekte Gentlement. Schon im Kindergarten hat er mir immer das Spielzeug geholt, wenn ich ein neues haben wollte. Ich merkte wie Damon Noah einen feindseeligen Blick zuwarf und drückte beruhigend seine Hand. Hoffentlich würde er nicht immer gleich so eifersüchtig reagieren. Meine Mission die beiden zu Freunden zu machen sollte schließlich nicht gleich am ersten Tag scheitern. Ich wendete mich wieder den anderen zu, die gerade über das Footballspiel von gestern diskutierten. Basti war der Meinung, dass der Strafstoß in der letzten Minute eine ganz klare Fehlentscheidung der Schiedsrichter war und die Patriots nur deshalb verloren hätten.  Sophia hielt als treuer Panthers-Fan natürlich dagegen und beschuldigte Basti, dass er nur ein schlechter Verlierer sei und nicht akzeptieren konnte, dass seine Mannschaft nicht gewann. Sophia war auch auf ihrer Seite. Ich stöhnte innerlich. Football war überhaupt nicht mein Sport. Naja, eigentlich war garnichts so wirklich mein Sport, zumindest wenn es ums gucken ging. Wenn man selbst spielte war es etwas anderes, aber fremde Menschen zu beobachten, wie sie einem Ball hinterherrannten war nun wirklich pure Zeitverschwendung. "Damon, wer ist dein dein Favorit diese Saison?" fragte Sebastian plötzlich und ich schaute wie alle anderen zu Damon. "Ich würde sagen weder die Patriots noch die Panthers haben eine wirkliche Chance auf den Titel. Wenn ihn einer holen kann, dann die Eagels.". "Ach was! Du hast dir ja einen tollen Freund angelacht Jenny. Einen Eagle Fan! Naja, in der letzten Zeit waren sie ja nicht besonders erfolgreich. Ich würde dir raten dir ein neues Team zu suchen. Wie zum Beispiel die Patriots. Gemeinsam können wir Carly überzeugen, dass ihre Panthers nichts drauf haben.". Damon grinste schief, aber seine Haltung hatte etwas herablassendes. "Weißt du, wer nur wegen einer schlechten Phase direkt das Team wechselt, der sollte lieber aufhören Football zu gucken. Ich weiß was mein Team kann und wenn wir gegen euch spielen werdet ihr schon sehen dass ihr keine Chance habt.". Ich beobachtete amüsiert die Diskussion am Tisch und wunderte mich gleichzeitig darüber, dass Damon Football guckte. Irgendwie passte das so garnicht zu ihm. Es war zu normal. Aber andererseits war er nicht nur Damon der geheimnisvolle Vampir, sondern auch ein Kerl. Und Kerle schauten nun mal Sport, egal wie übernatürlich sie waren. Noah saß nun wieder neben mir und ich drehte mich zu ihm. "Warum müssen sich unsere Unterhaltungen immer um Football drehen?" fragte ich ihn und verdrehte die Augen. Er lachte. "Ach Jenny, das verstehst du einfach nicht. Dazu müsstest du ein Mann sein.". Ich lachte auf. "Also Carly und Sophia wirken auf mich nicht wirklich wie zwei männliche Wesen.". "Naja, aber sie sind beide mit großen Brüdern aufgewachsen und ihre Familien sind ebenfalls Fans. Du hist wohl die einzige wo sich niemand aus der Familie für den Sport interessiert.". Das stimmte. Mein Vater guckte zwar Sport, aber er war mehr so der Basketball-Typ. Ich verkroch mich meistens in meinem Zimmer, wenn er seine Spiele sah. Wie gesagt, Sport zu schauen war nicht gerade Platz eins auf meiner Liste der besten Freizeitbeschäftigungen. "Naja lass uns über was anderes reden, ich kann das Wort Football schon nicht mehr hören. Wie gehts dir so? Wir haben lange nicht mehr ausführlich geredet. Wie war dein Urlaub?". "Toll, echt ein tolles Erlebnis. Aber ihr habt mir gefehlt, also bin ich froh wieder da zu sein.". "'Toll', das ist alles? Du warst über einen Monat weg! Ich will Einzelheiten hören! Du hast doch bestimmt ein paar Leute kennengelernt, vielleicht ein nettes Mädel?". Ich zwinkerte ihm grinsend zu und er wurde leicht rot und wirkte plötzlich etwas zerknirscht. "Ähm.. Nicht wirklich. Ich hab mal mit ein paar Jungs Fußball gespielt, aber ansonsten war da nichts.". So recht wollte ich ihm das nicht glauben, da er ein ziemlicher Frauenschwarm war, aber ich wollte ihn nicht bedrängen. "Kommst du mit etwas frische Luft schnappen? Die werden eh noch Stunden diskutieren, welches die beste Mannschaft ist." fragte ich stattdessen und Noah nickte. "Und was hast du so gemacht?". Fragte er, als wir durch die Tür auf den Parkplatz liefen. Es war ein angenehmes Wetter. Nicht warm aber auch nicht zu kalt. "Nichts besonderes. Naja, ich habe halt Damon kennengelernt und mit ihn viel unternommen, aber ansonsten war es wie immer.". "Achso. Du magst diesen Damon sehr oder?". Ich nickte. "Ja klar, sonst wär ich ja nicht mit ihm zusammen. Magst du ihn denn nicht?". "Ich weiß nicht. Er ist irgendwie... Unheimlich. Und er wirkt gefährlich. Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber für mich sieht er nunmal nicht aus wie der freundliche Junge von nebenan.". Ich wusste nicht was ich erwidern sollte. Er hatte ja recht, dass Damon gefährlich war. Er war nunmal ein Vampir. Aber das konnte ich ihm ja unmöglich sagen. "Wenn du ihn besser kennenlernst, wirst du ihn bestimmt mögen.". "Ich glaube ich werde ihn nie mögen. Aber das liegt nicht an ihm sondern daran, dass er mit dir zusammen ist.". Ich starrte ihn an. Was sollte das denn jetzt bedeuten? "Mir gefällt es nicht wenn du mit anderen Jungen zusammen bist." Sprach er weiter und trat näher an mich heran. Ein mulmiges Gefühl überkam mich. Hatte Damon doch recht gehabt? "Ich mag dich Jenny. Mehr als du denkst.". Ja, er hatte definitiv recht gehabt. "Noah.. Ich" fing ich an, doch da beugte er sich plötzlich vor und presste seine Lippen auf meine, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte.

Dangerous Love? (Vampire Diaries FF)Where stories live. Discover now