Kapitel 26

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Kapitel 26:

Jeta

Luan hatte sich für ein Rindersteak entschieden, während ich ein Risotto bestellt hatte.

Als das Essen kam, machten wir uns hungrig drüber.

Wir sprachen über alles mögliche, in ausgelassener Stimmung:

"Weisst du, mir ist heute aufgefallen, dass ich eigentlich so wenig über dich weiß, Luan.." lächelte ich.

"Ich steh auf dich, mehr brauchst du nicht wissen" sagte er zufrieden und strich mir über die Wange, was mir eine Gänsehaut verschaffte.

"Nein, ernsthaft, bis vor kurzem wusste ich ja nicht mal, dass du Albaner bist"

"Ja, das war lustig. Wobei, das sieht man doch, dass ich einer bin" sagte er amüsiert.

"Ja, aber trotzdem. Irgendwie hab ich das da nicht so ganz gerafft. Vor allem weil dein Kollege dich ja Loui genannt hat".

Er lachte ausgelassen, nahm einen Schluck von seinem Bier, ehe er zu erzählen begann:

"Also, Marc, mein Kollege, ist so ziemlich der einzige Mensch auf der Welt, der mich so nennt. Ich hab ihm schon oft gesagt er soll das lassen, denn mal ehrlich, das klingt echt schwul, aber er lässt es einfach nicht bleiben.. "

"Ich finde Loui klingt süß, hätte ich einen Hund, würde ich ihn bestimmt so nennen" neckte ich ihn.

"Ach, so ist das also.. deinen HUND, würdest du so nennen?" sagte er gespielt beleidigt.

"Ich sagte, ich würde meinen Hund "Loui" nennen. LUAN hingegen ist wieder gaaaaaanz was anderes,  der Name LUAN ist schön, stark, gutmütig..."

Er beugte sich rüber und gab mir einen feuchten Kuss. Ich konnte noch das Bier schmecken, dass er eben getrunken hatte, aber es war trotzdem nichts schöner.

"Ich bin DEIN Luan" hauchte er und ich sah ihn verliebt an, streichelte seine Wange.

"Und jetzt müssen wir echt damit aufhören, sonst vergess ich mich gleich" sagte er und setzte sich wieder normal hin.

"Wie alt bist du eigentlich?" fragte ich und kam mir dabei echt schäbig vor. Ich hatte ihn geküsst, bei ihm übernachtet, ihm alles erzählt, aber ich wusste nicht wie alt er war.

"28" sagt er knapp.

"Oh okay ... und willst du nicht wissen wie alt ICH bin?" fragte ich mich und wunderte mich darüber, dass er nicht nachfragte.

"Nein. Ich weiss es schon. 10. Dezember 1991" sagte er.

Ehe ich was entgegnen konnte, ganz baff, woher er das wusste, ergänzte er: "Ich habs in der Akte gesehen". Ach, okay, manchmal vergass ich einfach, dass er Polizist war.

"Und woher genau bist du? Deine Schwester hat ja ganz anders albanisch gesprochen als ich"

"Wir sind aus Albanien" sagte er und zwinkerte mir dabei zu.

Erstaunt sah ich ihn an. Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Ich hatte noch nie jemanden aus Albanien kennen gelernt, davon gab es hier in Deutschland einfach zu wenige.

"Das ist doch kein Problem oder? Ich hoffe du bist nicht so eine, die sagt, dass Albaner aus dem Kosovo und Albaner aus Albanien nicht zusammen passen?"

"Nein, nein, ganz und gar nicht... ich war nur verwundert, damit hätte ich echt nicht gerechnet" sagte ich ehrlich.

"Gut, denn ich finde wir beide machen eine perfekte Mischung aus".

Er hatte ja so Recht. Entschlossen küsste er mich kurz auf die Stirn und ich konnte heute echt nicht genug von ihm bekommen.

Als wir fertig gegessen hatten, entschlossen wir uns noch spazieren zu gehen. In der Nähe war ein großer Park, der sich perfekt dafür eignete.

"Spielen wir ein Spiel" sagte Luan schließlich, während wir Hand in Hand durch den Park gingen.

"Okay" sagte ich verdutzt und rechnete damit, dass er mit etwas schmutzigem kommen würde.

"Also, jeder stellt ne Frage, die der andere dann beantwortet. Ich fange an, ja?" sagte er und gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze.

Ich nickte.

Luan: "Lieblingsessen?"

Jeta: "Oh... keine Ahnung. Gefüllte Paprika. Deins?"

Luan: "Eindeutig qebape". Er fuhr sich dabei spielerisch mit der Zunge über seine Lippen, um seine Vorliebe dafür noch zu verdeutlichen.

Ich lachte kurz. "Also gut, ich bin dran. Hmmmm... wie groß bist du?"

Luan: "1,86 m. Du?"

Jeta: "Leider nur 1,62 m".

Luan: "Das macht nichts Baby, trotzdem bist du die Beste" sagte er, als er merkte, dass ich etwas verunsichert war und gab mir einen Kuss.

Luan: "Führerschein?"

Jeta: "Ja".

Er sah mich ungläubig an. "Moment", sagte ich und kramte meinen Führerschein raus. "Da, sonst glaubst du mir ja nicht" funkelte ich ihn gespielt böse an.

"Sieh an, sieh an. Wieso steht da eigemtlich "Jeta Veseli"? Dachte du heisst Muharremi mit Nachnamen?!" fragte er verdutzt.

"Ich habe meine Nachnamen behalten, als ich geheiratet habe. Meine Eltern sind verstorben, deshalb wollte ich den Nachnamen meinen Kindern vererben" erklärte ich.

Er sah mich an und sagte: "Na wenn wir heiraten wirst du meinen Nachnamen annehmen MÜSSEN. Du kannst von mir aus einen Doppelnamen haben, aber du wirst MEINE Frau, Mrs. Jeta Jashari. Deine Initialen wären dann JJ, passt gut".

Mir gefiel die Tatsache, dass er sagte WENN wir heiraten. Das bedeutete, dass er es andachte. Außerdem betrachtete ich die Sache mit dem Nachnamen aus einem ganz anderen Blickwinkel. Plötzlich gefiel es mir, den Nachnamen jenen Mannes anzunehmen, den ich liebte. Wie ein Stempel, der besagte, dass ich zu ihm gehörte. Mit ihm verheiratet sein - ein Traum.

"Jashari? So wie Adem Jashari?" fragte ich neugierig.

"Yep" entgegnete er stolz. "Wir sind aber nicht mit der Legende verwandt oder so. Also gut, nächste Frage: Lieblingsfilm?"

Jeta: "Twilight" log ich, weil ich ahnte wie er darauf reagieren würde.

Tatsächlich verzog er das Gesicht. "Pfui pfui pfui. Ich glaube ich muss unsere Beziehung nochmal überdenken. Ich will nicht mit jemandem zusammen sein, der Twilight mag" sagte er spielerisch.

Ich versuchte meine Freude darüber, dass er unsere BEZIEHUNG beim Namen genannt hatte, so gut es ging zu verbergen.

"Ach... so ist das also? Na gut, dann such dir eine andere" sagte ich gespielt beleidigt und machte Anstalten zu gehen, natürlich nur gespielt.

"Hey warte, komm her" zog er mich zu sich, hob mich hoch und gab mir einen Kuss. Ich kreuzte meine Beine  an seiner Hüfte und erwiderte seinen Kuss gierig. Er wanderte mit der Hand zu meinem Po und strich immer wieder drüber, während er mich festhielt. Ich hatte noch nie so einen erotischen Kuss, in dieser Position erlebt, aber es war einfach traumhaft.

Benebelt sagte ich: "War nur n Scherz. Ich hasse Twilight" und sah ihn an. Er küsste mich daraufhin erneut.

Als er sich von mir löste hielt er mich noch immer hoch und sagte außer Atem "Du kannst meinetwegen sogar die ISIS mögen, mich wirst du nicht mehr los. I C H  L I E B E  D I C H  J E T A"...

Një jet me tyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt