Kapitel 38

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Kapitel 38:

Jeta

Ich drehte mich zu ihm und fragte: „Darf ich?", während ich an seinem T-Shirt zog.

Er sah mich verblüfft und meinte: „Aber ... wir haben doch gerade ...". Er grinste schelmisch.

Ich zog ihm vorsichtig das T-Shirt aus, während ich leicht genervt sagte: „Ach, nicht DAS, du Dummkopf. Denk nicht immer so schweinisch".

Er grinste erneut und küsste mich auf den Kopf.

Ich sah auf seine Brust und fuhr sanft mit der Hand durch die Tattoos, die der Grund gewesen waren, warum ich sein T-Shirt ausgezogen hatte. Ich hatte sie schon öfters bemerkt, während wir Sex hatten, hatte aber nie die Zeit gehabt sie so zu studieren, wie es mich interessierte.

„Hat das weh getan?" fragte ich interessiert und strich immer weiter die Konturen nach.

„Nein. Ich meine, ja. Aber es war aushaltbar. Für mich hat sich das gelohnt. Jedes Tattoo spiegelt einen Teil meines Lebens wider. Das ist eine Art Körperkunst. Gefällts dir?" fragte er lächelnd und küsste meine Hand. Eine Gänsehaut überkam mich.

„Oh ja, sehr...". Ich deutete mit großen Augen auf das riesige Muster, dass sich von seinem Oberarm bis zu seiner Brust zog. Es waren nicht definierbare Elemente darin, doch wenn man genauer hinsah, dann hatte jedes Element eine Bedeutung.

Als könne er meine Gedanken lesen, antwortete er: „Das hier nennt sich zum Beispiel Maori. Jedes Element hat seine eigene Bedeutung. Das hier zum Beispiel ..." er deutete auf einen kleinen Kreis hin .. „spiegelt mein Geburtsdatum wider.

Ich war noch nie ein Fan von Tattoos gewesen, aber bei ihm sah es einfach gut aus. Er hatte ein riesiges, das Maori, wie er es nannte und es passte ihm einfach unglaublich gut.

Er drehte mein Kinn zu sich, sodass ich ihm in die Augen sah. Ich genoss den Moment des Vertrauens.

Schließlich fiel mir eine weitere Frage ein: „Bereust du dein Tattoo?".

Er lächelte mich an und strich mir sanft über die Wange. „Ich bereue nichts im Leben. Alles, was man macht ist eine Art Erfahrung – egal ob positiv oder negativ. Man lernt daraus. So ähnlich verhält es sich mit meinen Tattoos. Ich bin froh darüber und ich sehe sie einfach als eine Art Erfahrung oder Kunst, wenn man es so will, für die ich mich freiwillig entschieden habe. Es werden sicher weitere folgen. Ich möchte aber etwas mit Bedeuetung." Er sah mich zufrieden an.

„Und du Jeta? Bereust du etwas im Leben?" fragte er mich neugierig und biss sich auf die Lippe.

Ich überlegte ziemlich lange, wie ich diese Frage beantworten sollte. Schließlich atmete ich aufgeregt aus und sagte:

„Bevor du in mein Leben kamst, habe ich einfach so gelebt. Ich habe gedacht das Leben ist eine Konstante, ohne Höhen und Tiefen. Aber als du in mein Leben getreten bist, habe ich erfahren, dass Leidenschaft, Liebe ... Seelenverwandtschaft" nicht nur ein Mythos ist .."

Ich unterbrach und gab ihm einen langen, langsamen Kuss voller Gefühl. Ich verspürte erneut eine Gänsehaut ob der Ruhe und Schönheit diesen Momentes.

„Ich bereue, dass ich so früh Albert geheiratet habe. Dass ich überhaupt Alber geheiratet habe. Ich dachte damals, dass wahre Liebe nur eine Wunschvorstellung sei, die mit Realität nichts zu tun hatte. Deshalb habe ich mir geht, es gehe nur um Partnerschaft in der Ehe, darum, ein Leben mit jemandem zu verbringen, mehr nicht. Als du in mein Leben kamst habe ich gelernt, dass Liebe weder Zeit noch Timing kennt. Sie kommt, wenn sie kommen möchte. Und ich liebe dich so sehr. So unglaublich sehr, dass ich das nie für möglich gehalten hätte." Mir traten Tränen in die Augen vor lauter Rührung.

Er sah mich an, ebenfalls mit Augen vor lauter Rührung und sagte schließlich:

„Ich liebe dich auch, mein Schatz. Ti je jeta ime. Und ich möchte dich niemals verlieren. Niemals. Hörst du?". Er besiegelte das Ganze mit einem schnellen, gierigen Kuss, den ich nur allzu gerne erwiderte. Schließlich sagte er zwischen „Ich .. habe ... eine ... Idee ...."

Një jet me tyWhere stories live. Discover now