.:Kapitel 3:.

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►NOEL POV





Meine Schritte hallen im Gang, dessen Wände komplett schwarz gestrichen sind und an denen Poster von halbnackten Frauen hängen, wider. Ich bin zwar zum ersten Mal in einem höchstwahrscheinlich Outlaw MC Clubhaus, habe aber schon vieles im Leben erlebt, um nicht gleich rosa Jelly zu pupsen.

Was mich allerdings eher dazu bringen könnte, ist der Gedanke, dass Alexander - mein sexy Gesetzeshüter von Ehemann - davon jemals Wind bekommt. Denn, vielleicht habe ich - absichtlicherweise - vergessen, wo Joys Party steigt und die Wahrheit etwas verdreht.

Ihm würde die Dienstmarke quer stecken, wenn er wüsste, dass ich gerade unter lauter Gesetzlosen verkehrte. Ich weiß, ich weiß, böser Noel, der, nie dazu lernen will. Aber hey, wie ich immer zu sagen pflege, manchmal ist die Wahrheit eben fehl am Platz. Sowie in diesem Fall, ich habe meinen Spaß, während er mit ruhigem Gewissen seiner Arbeit nachgeht.

Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Damit das auch so bleibt muss ich Derek, der bestimmt selber große Augen gemacht hat, als er hier ankam, in meinen Plan einweihen. Wie ich ihn aber kenne, ist er schon längst dahinter gekommen und wartet nur auf mich, um mir eine Predigt zu halten, dass das Falsch von mir ist.

Naja, was soll ich sagen? Wie immer kommt für mich: erst das Vergnügen und dann die Konsequenzen.

Ein Surren holt mich aus den Gedanken und ich erkenne, dass es von einer Tattoomaschine stammt. Der schäbige Raum, dessen Tür offen steht, offenbart mir eine prima Sicht auf einen robusten Mann, der mit dem Rücken zu mir auf einer schwarzen Liege sitzt und sich den muskulösen Oberarm tätowieren lässt. Fasziniert schaue ich zu, wie die winzigen Nadeln wieder und wieder in die gebräunte Haut stechen und sie mit Tinte für die Ewigkeit versehen.

"Willst du als Nächster?", fragt mich der Tätowierer mit dem Bandana auf dem Kopf, ohne den Blick von seinem Werk zu nehmen. Nachdenklich fange ich an auf meiner Unterlippe zu kauen. Und ob ich das wollte. Doch bevor ich zustimmen kann, beginnt mein Handy in meiner hinteren Hosentasche zu vibrieren. Hastig greife danach und ziehe das Handy hervor.

Derry-Berry, leuchtet es auf dem Display. Jellyshit! Fast hätte ich ihn vergessen.

"Ich komme wieder", informiere ich den Bandana-Muskelmann, der mich nur lässig abwinkt, trete hinaus auf den Flur und laufe schnell weiter. Ich biege schnell um die Ecke und will gerade rangehen, als das Handy verstummt. Was nicht weiterhin dramatisch ist, denn ich entdecke ihn schon mit dem Handy in der Hand gegen ein Treppengeländer gelehnt.

"Der-" Erfreut will ich ihm meine Präsenz mitteilen, doch halte inne und lehne mich zurück, als ich beobachte wie ein Typ auf der vorletzten Stufe direkt unter Derek stehen bleibt und plötzlich mit einem „Wuff" zwischen die Stäbe langt und ihn am Bein packt. Fluchend erschreckt sich Derek und lässt sein Handy fallen, welches der fremde Typ gekonnt auffängt und mit einem Lachen spielend in die Luft wirft, während er die letzten Stufen erklimmt, um zu ihm zu laufen.

Jetzt näher im Licht betrachtet ist er absolut gutaussehend. Man erkennt sofort in ihm seine afroamerikanischen Wurzeln. Wie zum Beispiel durch die krausen schwarzen Haare, die er in einem extrem kurzen Bürstenhaarschnitt trägt.

Die zahlreichen Tattoos, die sich auf seinem muskulösen langen Körper erstrecken und der Dreitagebart, sind nicht die einzigen Besonderheiten an ihm, hinzukommen noch seine Augen. Jelly! Ich kann nicht mal sagen, ob sie stechend grün oder stechend grau sind, deswegen entscheide ich mich einfach für die Farbe: Wow!

"Chill! Ich bin's nur", schmunzelt er und lehnt sich sorglos mit dem Ellenbogen gegen das Geländer, bevor er Dereks Klapphandy aufklappt, dass er komischerweise schon seid längerem gegen sein Smartphone eingetauscht hat.

3. Straight but taken by the Biker Baker (manxman)Where stories live. Discover now