.:Kapitel 7:.

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NOEL POV





Ich steige aus Eugenes Wagen aus, den ich mir kurz ausgeliehen habe, um den beiden Turteltäubchen mehr Zeit für sich und ihre Zweisamkeit zu verschaffen.

Jelly, na gut und damit ich einen fahrbaren Untersatz habe.

Denn niemals wieder steige ich in einen öffentlichen Bus. Wenn ich nur daran denke, kriege ich schon eine Panikattacke. Ewww! Nein Danke! Der einzige verschwitzte Leib, der sich mir nähern darf, ist der von meinem heißen Chicken Boy.

Als ich gerade an der Tür, der kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung klopfen will, geht sie schon auf und ein großer Kerl, dessen schlampiges Auftreten, nach einer vergangenen Nacht mit ganz viel Sex schreit, grinst mich an, nachdem er mich fertig befickt - Verzeihung - beäugt hat.

"Du unersättliches Ding. Lässt sofort nach mir jemand neues kommen. Als Entschädigung meiner Gefühle, wäre ich mehr als nur bereit für einen Dreier", schlägt er mit tiefer Stimme vor.

"Ein andermal vielleicht."

Joy setzt dem Kerl einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, bevor er ihm auf den Rücken klopft und ihm somit signalisiert zu gehen. Er verabschiedet sich mit einem Zwinkern und läuft zu seiner Harley.

Grazil schiebe ich die Sonnenbrille runter und gaffe auf seinen strammen Hintern.

"Er ist eine glatte acht", behaupte ich sichtlich beeindruckt.

"An guten Tagen ist er sogar 'ne neun", erwidert er und tritt zur Seite, um mich hineinzulassen.

Das kann ich mir vorstellen. Beim Vorbeigehen setze ich meine Sonnenbrille ganz ab und steuere gleich die Küche an.

"Willst du etwas trinken?", fragt er, als ich mich gerade an den schmalen Tisch setze, und nimmt sich eine Tasse aus dem Regal.

"Hm, mal sehen. Ich bin noch leicht verkatert, also nehme ich nur Wasser", antworte ich und reibe mir die Schläfen. Joy nimmt eine Flasche Mineralwasser aus dem Kühlschrank und schenkt mir ein Glas ein, bevor er sich mit seinem Kaffee gegenüber von mir setzt.

Das Zischen der entweichenden Kohlensäure ist für einen Moment das einzige Geräusch in der Küche, bis Joy die unangenehme Stille unterbricht.

"Ich weiß, warum du hier bist, Noel."

Oh, gut. Er spricht gleich über den riesigen Elefanten im Raum.

"Ich bin mir sicher, das es ein Missverständnis war, aber du wusstest, das ich Alexander nichts gesagt hatte, bevor du ihn also zurückgerufen hast, hättest du erst zu mir kommen sollen, weil es eh wahrscheinlich um mich gehen würde. Hinzu kommt noch die Sache mit Eugene. Du bist damit eindeutig zu weit gegangen."

"War ja klar, das du auf seiner Seite bist", sagt er kühl, nimmt einen Schluck und setzt seine Tasse ab.

"Ich bin auf niemandes Seite, aber wenn ich sehe, dass einer mit Absicht jemanden verletzt dann greife ich ein. Ihr seid beide meine Freunde und mir somit wichtig", erwidere ich und schaue ihm tief in die Augen, dort rührt sich allerdings nichts. Kein Stück von Reue ist darin zu sehen. Dafür aber eine menge Groll.

"Gerade du willst mich belehren, als wärst du seiner Zeit anders gewesen", zischt er kopfschüttelnd, lehnt sich in seinem Stuhl zurück und beginnt dann emotionslos zu lächeln. "Verständlich aber, dass du es vergessen hast. Jetzt wo du nur noch ein Schatten deiner selbst bist."

Schatten meiner selbst?

"Sieh dich doch mal an. Du bist nicht mehr der Heroin, den jeder in unserer Szene kannte und um seinen Lebensstil beneidete. Nur ein Blick von dir genügte, damit sämtliche Männer und Frauen dir zu Füßen liegen. Doch das hat sich geändert, nun bis du es, der springt, wenn Alec mit dem Finger schnippt. Du tanzt nach seiner Pfeife und hast alles für ihn aufgegeben, inklusive dich selbst. Der Anruf kam zwar durch einen Impuls zu Stande, aber ich wollte nicht mehr tatenlos zu sehen", fährt er hartnäckig fort.

3. Straight but taken by the Biker Baker (manxman)Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin